28.10.2010 21:30 Uhr

Müller beschert DFB-Elf 2:1-Sieg gegen Australien

Wolfsburg (dpa) - Lokalmatadorin Martina Müller hat der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft im vorletzten Länderspiel des Jahres ein weiteres Erfolgserlebnis beschert.

Acht Monate vor der Weltmeisterschaft im eigenen Land bestand die Mannschaft von Trainerin Silvia Neid den Test gegen Australien aber nicht mit Bravour. Vor 7229 Zuschauern in der Wolfsburger Volkswagen Arena besiegte der Welt- und Europameister den Asienmeister nur knapp mit 2:1 (1:1) und muss sich bis zu den Titelkämpfen im kommenden Sommer (26. Juni bis 17. Juli) noch erheblich steigern.

Samantha Kerr (28. Minute) brachte die bereits für die WM qualifizierten Gäste sogar in Führung, ehe Inka Grings (36.) und die eingewechselte Wolfsburgerin Müller (71.) noch den insgesamt verdienten zweiten Erfolg im dritten Duell mit dem Team von Down Under sicherstellten. Im letzten Spiel 2010 trifft die DFB-Elf am 25. November in Leverkusen auf Nigeria.

Eine überraschende Änderung nahm DFB-Trainerin Neid im Vergleich zum 5:0-Sieg Mitte September gegen Kanada vor. Statt Stammtorhüterin Nadine Angerer erhielt Ursula Holl eine Bewährungschance. Zuletzt hatte die Keeperin vom FCR Duisburg am 1. März 2010 gegen China (5:0) beim Algarve-Cup zwischen den DFB-Pfosten gestanden. In ihrem fünften Länderspiel bekam die 28-Jährige zunächst wenig Gelegenheit, sich auszuzeichnen, machte beim ersten guten Angriff der Gäste jedoch eine unglückliche Figur. Nach einem langen Pass auf Kerr zögerte Holl beim Herauslaufen und ließ sich mit einem Heber zum 0:1 überlisten.

Wie von Neid gefordert, hatte das DFB-Team auch ohne die verletzten Weltmeisterinnen Linda Bresonik (Knieprobleme) und Annike Krahn (Reha nach Kreuzbandriss) sofort das Kommando in der Volkswagen Arena übernommen. Die ersten Schussversuche von Simone Laudehr (3.) und Kim Kulig (12.) verfehlen noch knapp das Ziel. Pech hatte Torjägerin Grings, deren Kopfball (18.) an die Latte klatschte. Kurz darauf musste Mittelfeldspielerin Kerstin Garefrekes mit einer Blessur am linken Knie (Verdacht auf Innenbandverletzung) vom Platz. Ebenso wie Sonja Fuss (Knöchelblessur) wurde sie zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht.

Die deutsche Elf ließ sich aber weder von Garefrekes' Ausfall noch durch den Rückstand schocken. Die eingewechselte Okoyino da Mbabi führte sich gleich gut ein mit der Vorarbeit zum 1:1 durch Grings (36.). Nur vier Minuten nach ihrem 59. Tor im 86. Länderspiel hatte die Duisburgerin sogar die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber freistehend an Australiens Torhüterin Melissa Barbieri.

Nach dem Wechsel brachte Neid die beiden Wolfsburgerinnen Müller und Verena Vaißt, die ebenso ihr Länderspiel-Debüt feierte wie die Frankfurterin Dzsenifer Marozsan. Vor allem mit der Hereinnahme von Müller für Kulig hatte die DFB-Cheftrainerin ein glückliches Händchen. Die VfL-Stürmerin erwies sich einmal mehr als guter «Joker» und erzielte vor eigenem Publikum den verdienten Siegtreffer.