27.10.2013 13:32 Uhr

Lercher will sich bei Werder raufkämpfen

Mit dem ÖFB-U17-Team war bei der WM leider bereits in der Gruppenphase Endstation
Mit dem ÖFB-U17-Team war bei der WM leider bereits in der Gruppenphase Endstation

Österreichs U17-Team hat sich schon nach der Gruppenphase von der WM verabschiedet. Für Co-Kapitän Michael Lercher und seine Kollegen geht es nun darum, wieder bei ihren Vereinen aufzuzeigen.

Lercher steht seit Sommer 2012 bei Werder Bremen unter Vertrag und will sich beim deutschen Bundesligisten etablieren. Dass man es in Deutschland als ÖFB-Linksverteidiger weit bringen kann, beweisen die Beispiele David Alaba (Bayern München) und Christian Fuchs (Schalke 04).

Lercher spielte bei den Bremern in der vergangenen Saison für die U17 und stieg diese Saison zur U19 auf. In Bremen gefällt es ihm sehr gut. "In Bremen ist alles sehr familiär. Ich hänge am Verein, will mich da nach oben kämpfen. Für einen jungen Österreicher ist es da natürlich das Ziel, mit einem Junuzovič oder Prödl zusammenzuspielen", sagte Lercher.

Junuzovič ist eines der Vorbilder

Bremen ist bekannt dafür, auf ÖFB-Kicker zu setzen. Früher war es Andreas Herzog, danach Martin Harnik, bis zuletzt auch noch der zu Stoke City gewechselte Marko Arnautovič, die beim Traditionsklub an der Weser ihr Geld verdienten. Aktuell steht neben Zlatko Junuzovič und Sebastian Prödl mit Ersatzgoalie Richard Strebinger auch noch ein weiterer Österreicher auf der Gehaltsliste.

"Das ist natürlich positiv, wenn man weiß, wie viele Österreicher da sind oder waren", ist sich auch Lercher bewusst. Junuzovič ist eines der Vorbilder von Lercher. "Sladi ist einer der Größten im Verein, setzt sich durch, obwohl er klein ist", sagte der 1,83 Meter große Lercher über den 1,72 Meter kleinen ÖFB-Teamspieler. Daneben schaut Lercher natürlich auch zu ÖFB-Aushängeschild Alaba auf. "Seinen Weg zu gehen, das wäre super", meinte der Jungbremer, der noch einen gültigen Vertrag bis Sommer 2015 besitzt.

Lercher ist erst 17 Jahre alt, hat aber positionstechnisch schon viele Erfahrungen sammeln können. Vor sechs Jahren agierte der ehemalige Spieler der Akademie Tirol noch als Tormann. In der Folge war er als linker Mittelfeldspieler tätig. Aufgrund eines verletzungsbedingten Ausfalls eines Kollegen durfte er sich zudem auch zwei Jahre lang als Innenverteidiger versuchen.

Rolle als linker Verteidiger lieben gelernt

"Jetzt bin ich seit drei Jahren Linksverteidiger und das gefällt mir am besten, weil man da defensiv und offensiv agieren kann", betonte Lercher.

Seine Stärken sieht der 17-Jährige im Zweikampfverhalten sowie bei Pässen, Flanken und Schüssen. "Steigern muss ich mich vor allem noch im Kopfballspiel, aber auch sonst gilt es, alles weiter zu verbessern", ist beim Außenverteidiger noch viel Luft nach oben. Lercher, der auch gerne einmal in der englischen Premier League spielen möchte, wohnt im Internat, bis zum Abitur hat er noch eineinhalb Jahre vor sich.

Adrian Grbic will sich in Stuttgart durchsetzen

Sein ÖFB-U17-Teamkollege Adrian Grbic ist ebenfalls in Deutschland tätig. Sein Ziel, bei der WM aufzuzeigen, konnte er nicht wirklich erreichen, dafür gilt nun wieder die volle Konzentration dem VfB Stuttgart. "Ich war letztes Jahr Torschützenkönig in der U17 und ich hoffe, dass ich das dieses Jahr wieder schaffen kann", sagte der U19-Stürmer der Schwaben. Damit würde er seinem Ziel "so schnell wie möglich in die Kampfmannschaft kommen", sicher einen großen Schritt näher kommen.

Positiv ist für Grbic, dass mit dem 40-jährigen Thomas Schneider sein ehemaliger U17-Trainer seit Ende August als Stuttgart-Cheftrainer fungiert. "Das ist ein Vorteil für die ganze Jugend. Er hat mir genau gesagt, woran ich arbeiten soll", sagte Grbic, der den Profis immer wieder einmal beim Training zuschaut.

Mit Martin Harnik hat sich ein ÖFB-Teamspieler beim VfB durchgesetzt, zudem stehen auch die verliehenen Raphael Holzhauser (Augsburg) und Kevin Stöger (Kaiserslautern) bei Stuttgart unter Vertrag. "In der Jugend und Akademie sind viele Österreicher, es ist für uns so leicht, sich zu integrieren, wir werden da gut aufgenommen", ist Grbic zufrieden.

Sein Vorbild ist der portugiesische Real-Madrid-Star Cristiano Ronaldo, beim VfB schaut der 17-Jährige vor allem zu dem Rumänen Alexandru Maxim auf.

>> ÖFB-U17 nach 0:1 gegen Iran bei WM out

apa