28.11.2013 18:06 Uhr

Lazio-Fans vor Partie in Warschau festgenommen

Die Lazio-Fans waren in Warschau bewaffnet statt farbenfroh unterwegs
Die Lazio-Fans waren in Warschau bewaffnet statt farbenfroh unterwegs

Die polnische Polizei hat am Donnerstag vor dem Europa-League-Spiel Legia Warszawa - Lazio Rom 17 Fans des italienischen Erstligisten festgenommen. Die Beamten entdeckten in der Nacht zum Donnerstag Messer in den Hotelzimmern der Lazio-Angänger in Warschau, wie italienische Medien berichteten. Auch beim Hinspiel zwischen den beiden Clubs in Rom hatte es Auseinandersetzungen und Krawalle gegeben.

Inzwischen hat sich der polnische Verband (PZPN) dagegen ausgesprochen, im Kampf gegen das Gewaltproblem Gäste-Fans aus den Stadien auszusperren. "Nach Meinung des Verbandes wäre eine solche Kollektivstrafe unangemessen und würde nicht die Situation verbessern", zitierte der Nachrichtensender TVN 24 am Donnerstag aus einem Schreiben von PZPN-Boss Zbigniew Boniek. Ein Stadionverbot halte gewaltbereite Fans außerdem nicht davon ab, zum Zielort des Spiels zu reisen.

Der polnische Polizeichef Marek Działoszynski hatte zuvor vorgeschlagen, Gäste-Fans bis zum Ende der laufenden Saison nicht mehr in die Stadien zu lassen. Er begründete dies mit der seit Saisonbeginn verschlechterten Sicherheitslage in den Arenen und wiederholten gewalttätigen Auseinandersetzungen. Boniek dagegen nannte eine Sperrung der Stadien einen Akt der Machtlosigkeit und Kapitulation vor einer kleinen Gruppe von Hooligans.

In den vergangenen Jahren mussten wiederholt Ligaspiele wegen Fan-Gewalt unterbrochen werden oder fanden im Zuge von Ausschreitungen vor leeren Rängen statt. Vor einigen Monaten machten polnische Hooligans auch international Schlagzeilen, als sie in Gdynia am Strand mexikanische Seekadetten attackierten.

apa