Champions League 2012/2013 » Achtelfinale » Liveticker: FC Porto - Málaga CF 1:0

Fazit:
Porto legt vor und verschafft sich die bessere Ausgangslage im Rückspiel, während Málaga zu keiner Phase an die Leistungen der Vorrunde anknüpfen konnte. Die Südspanier ließen sich im Verlauf sehr weit hinten reindrängen und waren gegen den kompakten Auftritt der Hausherren ideen- und chancenlos. Einziges Manko des Champions-League-Siegers von 2004: Gegen den ebenfalls über lange Zeit sicher stehenden Gegner erarbeiteten sich die Portugiesen kaum Chancen, nutzten aber die Eine zum goldenen und auch verdienten Tor. Danach spielten sie es souverän runter und insgesamt war das zu wenig für eine Viertelfinalteilnahme der Gäste, die sich im Rückspiel deutlich steigern müssen und vor allem ein Gegentor absolut verhindern sollten. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Willy Caballero muss noch einmal einen langen Ball vor Atsu klären und dann ist hier Schluss!

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen und der Wechsel soll wohl vor allem Sekunden von der Uhr nehmen. Der Kapitän hat das Mittelfeld stabilisiert und erntet zurecht Applaus.

Die Spanier schicken noch einmal ein paar hohe Bälle nach vorne, jetzt regiert aber das Prinzip Hoffnung.

Auf der anderen Seite lässt Porto auch einfach nichts zu und signalisiert dem Gegner konstant, dass man vorne immer Nadelstiche setzen kann.

Von Málaga kommt weiter gar nichts. Was in der ersten Hälfte noch zurückhaltend war, kann man mittlerweile auf enttäuschend upgraden.

Camacho rauscht im Mittelfeld gleich mal voll in João Moutinho herein, spielt zwar den Ball, doch den Torschützen hat es trotzdem erwischt.

15:1 Schüsse für die Hausherren sprechen eine deutliche Sprache, dieser von Kapitän Lucho González von der Strafraumgrenze ist aber eine bessere Rückgabe.

Fast wird es da vor Helton mal gefährlich, ein Freistoß aus dem Halbfeld sorgt für leichte Unruhe, das war es aber denn auch.

Danilo wird gut im rechten Strafraum freigespielt, aber was ist das denn für eine Flachhereingabe? Das Leder geht viel zu nah an den Kasten und Willy Caballero sagt Danke.

James Rodríguez versucht sich mit einer Flanke über die rechte Seite, findet in der Mitte jedoch niemanden.

Langsam aber sicher kommen die Gäste aber etwas besser aus dem Schneckenaus. Die Betonung liegt hier allerdings auf langsam.

Tja, wen willst du da vorne rausnehmen? Überzeugen konnte niemand, es trifft aber zunächst den rechten Offensiven, der durch seinen spanischen Landsmann positionsgetreu ersetzt wird.

Und jetzt hat Porto richtig Lust bekommen, es geht weiter unbeirrt nur in eine Richtung.

Insgesamt ist das aufgrund der Spielanteile natürlich verdient, obwohl das auch die erste wirklich gute Chance der Hausherren ist.

Reicht Málaga hier im Zweifel auch das 0:0? Es gibt auswärts schlechtere Ergebnisse, nur wehe wenn Porto dann in Spanien ein Tor gelingt. Soweit sind wir aber ja lange noch nicht.

Aber da war sie doch, die erste bessere Chance der Hausherren. Das Publikum ist sofort da, weiter geht es.

Ja ganz nette Kombination auf engstem Raum da links von den Hellgrünen, nur Raumgewinn gibt das nicht her.

... der Freistoß aus dem Halbfeld bringt zwar nichts ein, es gibt aber im Verlauf immerhin mal Ecke...

Erste Ecke im zweiten Durchgang, João Moutinho bringt das Leder an den kurzen Pfosten, Júlio Baptista hilft hinten mit aus.

Schon nach wenigen Sekunden deutet sich das selbe Bild an: Porto kontrolliert Ball und Gegner, die Gäste ziehen sich weit zurück.

Erneut so eine "Fast"-Situation: Ein Querschläger landet hinter der Abwehr, Martínez steht plötzlich völlig blank, doch ist überrascht und kann den Ball nicht kontrollieren.

Diese Pässe in die Spitze sind stark, diesmal schickt João Moutinho den kolumbianische Stürmer auf die Reise, dem der Ball aus spitzem Winkel aber über den Schlappen rutscht.

Weil eben diese Innenverteidigung auch gut steht: Martín Demichelis ist nicht mehr der Schnellste, macht aber mit seinem Stellungsspiel einiges wett und grätscht hier Marat Izmailov auf der rechten Abwehrseite gut ab.

... auf den kurzen Pfosten gezogen, die Abwehr klärt.

Diese Standards von João Moutinho haben es in sich: Die nächste aus dem Halbfeld segelt zwar an Freund und Fein im Sechzehner vorbei, doch soviel fehlt da nicht und Martínez kommt mit der Fußspitze ran. So breitet Willy Caballero aber früh die Arme zur Seite aus und bedeutet: Keine Gefahr!

Sinnbildlich für die Bemühungen des FC Porto: Varela beißt sich rechts die Zähne an Antunes aus. Málaga steht sehr kompakt und hat zumindest da hinten körperliche Vorteile.

Nächstes kleines Foul an der Mittellinie, diesmal ist es Sergio Sánchez, und so ganz langsam könnte es da über die Masse auch mal in die Tasche des Schiedsrichters gehen.

Die Hellgrünen müssen nun auch immer öfter mal zum Foulspiel greifen. Aber bei aller aufkeimender Überlegenheit: Auf eine echte Chance warten wir hier noch.

Aktuell schafft es Porto immer besser, die Südspanier in der eigenen Hälfte festzuzurren. Kaum noch Entlastung kommt in Richtung Helton, das haben die Gäste zu Beginn noch besser im Griff gehabt.

Nächster Angriff, nächste Ecke der Hausherren: Wieder der kurze Pfosten und diesmal verlängert Varela. Hinten ist dann Fernando den entscheidenden Schritt zu spät, aber die Hausherren nähern sich an.

Hui, der Ball kommt fast auf Martínez durch, Demichelis bringt aber die Rübe noch an einen langen Ball und rettet so die Geschichte zur Ecke. Das kaschiert jedoch nicht, dass der Argentinier hier nicht gut postiert ist.

Jackson Martínez wird vorne immer gleich von mindestens der kompletten Innenverteidigung umringt und trotz der offensiven Grundausrichtung steht der Kolumbianer bisher etwas alleine da.

Jetzt greift Manuel Iturra aber mal zur Keule, steigt im Mittelfeld João Moutinho ordentlich auf den Stiefel und der englische Referee muss zum ersten Mal mahnende Worte anbringen.

Jackson Martínez ist auch willig vorzubereiten, seine Flanke von links kommt aber in der Mitte nicht durch. Martín Demichelis steht gut.

Roque Santa Cruz ist das erste Mal in Aktion, verliert vorne jedoch das Laufduell.

Der erste Eckball der Gäste geht an die Strafraumgrenze, wo Isco den Robben machen will und per volley abzieht. Doch auch er bleibt im Dickicht der Abwehrbeine hängen.

Und dann probiert es Jackson Martínez auch gleich das erste Mal: Der kolumbianische Nationalspieler wird aber an der Strafraumgrenze geblockt.

Und damit rein in die Partie! Der Gastgeber spielt in blau-weiß, Málaga, die sonst ebenfalls in diesen Farben antreten, in hellgrün.

Die "Dreier" treffen sich an der Mittellinie zur Platzwahl und damit stehen wir kurz vor dem Anstoß!

Freuen wir uns also auf diesen Schlagabtausch der immerhin als Geheimfavoriten gehandelten Teams. Auf dem Papier hat das Duell das Potential eines offensiven Feuerwerks und man darf gespannt sein. Die Leitung der Partie übernimmt ein englisches Trio: Mark Clattenburg wird an den Seitenlinien von Simon Beck und Stuart Burt unterstützt.

Nachdem auf der Gegenseite am Wochenende beim 1:0-Heimerfolg gegen Bilbao ein wenig rotiert wurde, greift der chilenische Coach Manuel Pellegrini wieder auf seine Stammelf zurück. Bundesligakennern werden sofort zwei Namen aus Bayern-Zeiten auffallen: Martín Demichelis und Roque Santa Cruz laufen nun für die Südspanier auf. Allerdings unter unterschiedlichen Vorzeichen: Der Argentinier gehört bereits im dritten Jahr zum Kern der Mannschaft, während Santa Cruz seit seinem Wechsel auf die Insel nicht richtig glücklich wurde. Der Paraguayer steht formell noch bei Manchester City unter Vertrag, ist aber im dritten Jahr in folge als Leihspieler unterwegs, und mit auslaufendem Vertrag versucht er sich aktuell in einer soliden Saison in Málaga für neue Arbeitgeber zu empfehlen.

Vergleiche mit dem großen "Bruder" hört der Stürmer aber ungern. Falcao habe Geschichte in Porto geschrieben und er sei gerade erst dabei, seine zu starten. Überhaupt finde er derart Vergleiche Quatsch, weil jeder seinen ganz individuellen Stil pflege. Im Gegensatz zum 2:0 Auswärtserfolg in der Liga am Wochenende nimmt Trainer Vítor Pereira nur eine Änderung vor, bringt im 4-3-3 auf der linken Flanke statt Christian Atsu wieder Varela, der ein muskuläres Problem rechtzeitig überwinden konnte. Das Prunkstück des Teams ist klar die Offensive, aber auch hinten präsentiert man sich in dieser Saison trotz einer extrem jungen Abwehr sehr sattelfest.

Auch in den heimischen Ligen liegen beide Vereine voll im Soll: Porto liefert sich wie üblich mit Benfica ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft und die Südspanier können zwar noch nicht die direkte CL-Qualifikation und Real oder Barca angreifen, behaupten sich aber derzeit wie in der letzten Saison auf dem vierten Tabellenplatz und möchte seine noch junge Europapokalgeschichte um ein weiteres Kapitel bereichern. Die Hausherren sind dagegen alte Hasen im Geschäft, können in den letzten elf Jahren drei UEFA-Titel vorweisen (2x Europa League, 1x CL) und haben in diesem Zeitraum auch in jedem Jahr international gespielt.

An den Tasten informiert Euch Janosch Ferda. Viel Spaß!