Frauen Freundschaft 2015 » Mai » Liveticker: Schweiz - Deutschland 1:3

Fazit:
Deutschland glückt die Generalprobe und besiegt die Schweiz verdient mit 3:1. Nach einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Habzeit geht das Ergebnis aus in der Höhe völlig in Ordnung. Die Schweizerinnen bewiesen in der ersten Hälfte, dass mit ihnen bei ihrer ersten WM-Endrunde zu rechnen sein muss, zumindest in der Gruppenphase haben sie gute Chancen. Die Europameisterinnen drehten erst nach der Pause auf. Wenn das so gewollt war, kann man mit der gezeigten Leistung aus Durchgang zwei sicherlich auch vermeintlich stärkere Gegner schlagen. Nun heißt es für die Neid-Spielerinnen nochmal kurz zurück zu den Familien, bevor es am Wochenende in Richtung Kanada geht, wo wir der DFB-Elf alles Gute für die "Mission dritter Stern" wünschen. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und einen schönen Abend.

Marozsán packt die Trickkiste aus. Nach einer klasse Hereingabe von Bremer über rechts versucht sie es im Sprung in Ibrahimović-Manier mit der Hacke. Dabei geht der Ball nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei, tolle Aktion!

Riesenmöglichkeit für Deutschland. Mit einem zauberhaften Heber über die Viererkette setzt Lotzen Bremer in Szene. Die Nationalspielerin hat scheinbar zu viel Zeit nachzudenken und schießt völlig unbedrängt vor Thalmann die Torhüterin an.

Den Schweizerinnen fehlt jetzt die Kraft, um nochmal in die Partie zurückzukommen. Hut ab jedoch vor der Leistung, die die Nati vor allem in der ersten Hälfte gezeigt haben. Mit Dzsenifer Marozsán hat Silvia Neid in der Pause den Sieg gegen tapfer kämpfende Gastgeberinnen eingewechselt.

Tooor für Deutschland, 1:3 durch Dzsenifer Marozsán
Marozsán macht sich zur Matchwinnerin. Die eingewechselte Angreiferin wird mit einem Traumpass von Lotzen aus dem Mittelfeld steil geschickt und macht sich alleine auf den Weg zum nächsten Treffer. Frei vor Thalmann hat sie viel Zeit, guckt die Torhüterin aus und schiebt dann aus kurzer Distanz flach unten rechts ein.

Silvia Neid hat mit ihren Wechseln das richtige Händchen bewiesen. Die neuen Spielerinnen sorgen für viel frischen Wind, Deutschland ist jetzt das klar stärkere Team. Die Gastgeberinnen scheinen dem hohen Anfangstempo in der Schlussphase Tribut zu zollen.

Tooor für Deutschland, 1:2 durch Dzsenifer Marozsán
Und Deutschland geht in Führung! Bremer setzt sich über rechts stark durch und zieht in den Strafraum. Thalmann kommt zwar noch mit der Hand an den Schuss, wehrt den Ball jedoch direkt zu Marozsán ab, die eiskalt abzieht und zum 2:1 für die DFB-Frauen trifft.

Däbritz und Behringer machen viel Tempo im Mittelfeld, doch Abbé bleibt Siegerin. Die Nati-Verteidigung strahlt viel Selbstbewusstsein aus. Die Leistung der Schweizerinnen ist sehr vielversprechend für die WM-Endrunde.

Bislang geht es allerdings weiter, wie es vor dem Pausentee endete. Die Deutschen haben mehr Spielanteile, doch die Schweizerinnen lassen sich davon nicht beeindrucken, ziehen ihr Spiel konsequent durch und warten auf Kontermöglichkeiten.

Weiter geht's in der Schweiz. Die Deutsche-Elf beginnt auf drei Positionen verändert und will das Spiel noch drehen.

Halbzeitfazit:
Überraschend, aber nicht unverdient, geht die Schweiz mit einer 1:0-Führung gegen Deutschland in die Pause. Obwohl der Treffer in seiner Entstehung von seiten der DFB-Elf fahrlässig war, ist der Vorsprung der Nati leistungsgerecht. Vor allem in den ersten Minuten überzeugten die Gastgeberinnen mit hohem Tempo und viel Spielfreude. Erst Mitte des ersten Spielabschnittes begann die Deutsche Nationalmannschaft, mehr Druck aufzubauen und schnürte die Schweizerinnen zunehmend in der eigenen Hälfte ein. Hochklassige Chancen konnte sich der Europameister allerdings nicht herausspielen. In der zweiten Halbzeit wird die Neid-Elf eine Schippe drauflegen müssen, um nicht mit einer Niederlage nach Kanada zu reisen.

Kurz vor der Pause fast das 2:0 für die Nati! Noelle Maritz legt den Offensivgang ein, legt sich den Ball auf den linken Schlappen und schlenzt mit ganz viel Gefühl in Richtung langer Pfosten. Angerer wäre geschlagen gewesen, doch der Schuss rauscht knapp am Aluminium vorbei.

In der Schweiz nichts Neues. Im idyllischen Baden spielt eine Blaskapelle am Spielfeldrand und macht damit noch die lautesten Töne. Die Deutsche Nationalmannschaft sucht derweil ihren Rhythmus. Beide Mannschaften kommen zu nicht mehr als dem gelegentlichen Verlegenheitsschuss aus der zweiten Reihe.

Mittag holt gegen Abbé eine Ecke raus...

Nächste Torannäherung durch Deutschland. Goeßling tritt einen Freistoß aus dem Halbfeld an den Fünfmeterraum und findet den Kopf von Leupolz. Die Münchenerin bekommt im Luftkampf nicht genug Druck hinter das Leder und setzt ihren Versuch an das Außennetz.

Drei Ecken bleiben ohne Ertrag. Die Spielerinnen von Silvia Neid drücken jetzt die Gastgeberinnen in die eigene Hälfte und bekommen mehrere Eckbälle zugesprochen, aus denen sie jedoch wenig bis nichts machen.

Anja Mittag muss verletzt vom Platz und wird behandelt. Bei einem Zweikampf ist sie unglücklich gefallen und hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Arm. Ob sie weiterspielen kann, ist bis jetzt nicht klar. Hoffentlich ist da nichts schlimmeres passiert!

Nach 15 gespielten Minuten kann man nicht feststellen, dass die Schweiz der WM-Neuling ist und Deutschland achtfacher Europameister. Die Nati tritt selbstbewusst und spielfreudig aus. Letzteres lässt die Neid-Elf bislang vermissen. Nach vorne geht wenig kreatives bei den deutschen Spielerinnen.

Übrigens: Deutschland spielt heute erstmals in den neuen roten Auswärtstrikots. Dass das gerade gegen die traditionell in rot auflaufenden Schweizerinnen sein muss, irritiert. So sieht es auf den Rängen nach einem Heimspiel der DFB-Frauen aus. Vielleicht hilft das ja bei der Aufholjagd.

Viel Tempo in den ersten Minuten. Vielleicht etwas zu viel. Recht ungestüm gehen Fabienne Humm und Melanie Leupolz in den Zweikampf und verletzen sich dabei gegenseitig. Das Spiel wird kurz wegen einer Behandlungspause unterbrochen, doch beide scheinen weiterspielen zu können.

Tooor für Schweiz, 1:0 durch Ana-Maria Crnogorčević
Ganz schlechter Start für die Neid-Elf. Gleich zu Beginn gibt es eine Ecke für die Schweizerinnen. Kurz ausgeführt, geht Martina Moser leichtfüßig in den Strafraum und spielt einen Flachpass auf den langen Pfosten. Keine deutsche Verteidigerin kommt an den Ball, weshalb Ana-Maria Crnogorčević am zweiten Pfosten einfach nur einschieben muss.

Kopfzerbrechen bereitet den Akteuren und ihrer Trainerin allerdings weiterhin der ungeliebte Kunstrasen. "Ich muss mich daran schon gewöhnen, es ist einfach etwas anderes. Nicht nur weil der Ball schneller läuft, sondern auch körperlich", erklärt Saskia Bartusiak, die sich gerade erst von einem Kreuzbandriss erholt hat. "Die Abstoppbewegungen, die kleinen Richtungsänderungen, es ist einfach anders als auf normalem Rasen." Auch Silvia Neid berichtet von neuartigen Beschwerden bei einigen Spielerinnen, bedingt durch die ungewohnte Belastung auf dem stumpfen Kunstrasen. "Wir müssen uns damit arrangieren", hält Bartusiak jedoch fest.

Die Partie heute ist für die Neid-Elf auch ein Test des Bodenbelags. Die WM-Endrunde wird in Kanada auf dem gleichen Kunstrasen stattfinden, der auch im Esp-Stadion ausgerollt ist. Deshalb ließ die Bundestrainerin auch alle Trainingseinheiten auf dem ungewohnten Grün absolvieren. "Es ist ein anderes Spiel, vor allem wenn es nass ist", analysiert Angreiferin Celia Sasic. "Deswegen ist es wichtig, dass wir jetzt so einen richtigen Härtetest haben."

An den Tasten berichtet Kevin Brüssel live für Euch vom Spielgeschehen.