U19 EM 2015 Griechenland » Halbfinale » Liveticker: Frankreich - Spanien 0:2

Fazit:
Die spanische U19-Nationalmannschaft steht im Endspiel der Europameisterschaft in Griechenland! Dank zweier später Tore durch Marco Asensio schlägt die Mannschaft von Luis De La Fuente die Auswahl Frankreichs und kann sich nun am Sonntag im Finale für die Gruppenspielniederlage gegen Russland revanchieren. In Katerini sahen die Zuschauer nach 30 ersten Minuten, in denen die Spanier überlegen waren, eine ausgeglichene Partie. Frankreich strahlte zwar zunächst mehr Torgefahr aus, konnte den Führungstreffer aber nicht erzielen. Am Ende muss sich das Gonfalone-Team vorwerfen lassen, in der Anfangsphase zu wenig Mut gehabt zu haben. Spanien hatte in Marco Asensio den entscheidenden Spieler in seinen Reihen, der durch zwei Solos im Alleingang für den 2:0-Sieg sorgte. Damit fährt Frankreich nach hause, während La Rojita in drei Tagen den sieben U19-Titel in 14 Turnieren seit 2002 gewinnen kann. Einen schönen Abend noch!

Tooor für Spanien, 0:2 durch Marco Asensio
Mit der letzten Aktion der Partie schraubt Asensio den Deckel drauf! Er wird nach einem geretten Freistoß steil auf der halbrechten Seite geschickt und hat dann fast freie Bahn in Richtung Escales. Mit der linken Pieke schiebt er das Spielgerät aus gut zwölf Metern in die lange Ecke!

60 Sekunden des Nachschlags sind bereits verstrichen. Noch haben es die Bleuets nicht gefährlich in das letzte Felddrittel geschafft.

Können die jungen Franzosen auf diesen Rückschlag antworten? Aufgrund der Trinkpause dürfte die Nachspielzeit etwas üppiger ausfallen. Jetzt wechselt aber erst einmal der Gegner.

Jetzt sind es doch die Iberer, die näher am entscheidenden Treffer zu sein scheinen.

Die russischen Youngsters dürften es begrüßen, dass diese Partie in die Verlängerung geht. Schon am Sonntag steht das Finale an; nach 120 Minuten bei gut 30° C sind weniger als 70 Stunden keine optimale Regenerationszeit.

Gelbe Karte für Lucas Hernández (Frankreich)
Der französische Linksverteidiger muss Asensio zunächst ziehen lassen und stoppt ihn dann mit einem Griff an den rechten Arm. Die Verwarnung geht in Ordnung; das Atlético-Talent hat eine gute Flankenposition für den Real-Akteur verhindert.

Eine Viertelstunde vor dem Ende der 90 Minute bewirbt sich kein Team nachdrücklich für eine Entscheidung vor einer möglichen Verlängerung. Frankreich ist leicht überlegen, doch meist spielt sich das Geschehen im Mittelfeld ab.

Guirassy hatte zwei gute Chancen auf einen Treffer; wird dementsprechend mit einem schlechten Gefühl vom Rasen getrottet sein. Für ihn kommt Dembélé, der schon zwei Turniertore erzielen konnte.

Ceballos stolpert einen Meter vor der linken Strafraumlinie über das ausgefahrene Bein von Diakhaby. Dies zieht einen Freistoß in vorzüglicher Position für einen direkten Versuch nach sich...

Coman packt am linken Strafraumeck einen Kunstschussversuch aus, probiert einen Zirkelball auf den rechten Winkel. Letztlich ist das Leder zu unplatziert und kann von Sivera problemlos aus der Luft gepflückt werden.

Gelbe Karte für Mikel Merino (Spanien)
Merino kann es gar nicht glauben, dass er ab sofort mit einer Verwarnung über den Rasen läuft. Coman zeigt ein großartiges Solo über den halben Platz, stolpert dann aber über die eigenen Beine. Schiri Ekberg beschuldigt Merino des Foulspiels und zückt Gelb. Fehlentscheidung!

Cornet bekommt die Kugel zwei Meter vor der Strafraumlinie unfreiwillig durch einen Gegenspieler serviert. Der Außenbahnspieler aus Lyon fackelt nicht lange, zieht aus zentraler Lage sofort ab. Jorge Meré stellt sich der Kugel in den Weg und erspart Sivera die Arbeit.

Was ist eigentlich mit der spanischen Auswahl los? Kaum wird sie schon im Aufbau, bringt sie auf dem ganzen Feld nicht mehr viel zustande. Von der Überlegenheit der ersten halben Stunde ist nichts mehr übrig. Auch in der Chancenbilanz rennt man deutlich hinterher.

Frankreich setzt sein aggressiveres, höheres Attackieren fort und ist in dieser Phase eindeutig das bessere Team. Vorne haben sie die Spieler, die es auch mal auf eigene Faust probieren können. Eine Flanke von Coman wird gefährliche abgefälscht, landet am linken Außennetz.

Für beide Teams geht es in diesem Turnier erstmals mit einem torlosen Unentschieden in den zweiten Durchgang. Wie beiden Herrenteams geht es im Falle eines Remis 90 Minuten in die Verlängerung. Davon sind wir noch eine gute Dreiviertelstunde entfernt.

Lucas Hernández wird knapp vor der Strafraumlinie auf halblinker Seite zu Fall gebracht. Eine sehr gute Freistoßmöglichkeit für die französische Auswahl zum Anbruch der zweiminütigen Nachspielzeit...

Blin probiert sich aus der zweiten Reihe mit einem Rechtsschuss. Der Versuch mit dem Spann rauscht nicht weit über den Querbalken des Kastens von Sivera. In einer chancenarmen ersten Halbzeit zählt dies schon als eine der besseren Möglichkeiten.

Das Team des FFF ist jetzt besser in der Partie, kann erstmals eine Drangphase verzeichnen. Dadurch zeigt sich, dass es sich ab sofort durchaus mehr zutrauen sollte. Vorne hat Frankreich nämlich das Potential, Chancen herauszuspielen.

Obwohl Spanien einige unnötige Ballverluste im Mittelfeld hat, ist es noch kein einziges Mal in einen schnellen Konter gelaufen. Die Rückwärtsbewegung der Mannschaft von Luis De La Fuente ist in der ersten halben Stunde makellos; man hat die Fehler aus dem Russland-Spiel anscheinend abstellen können.

Gelbe Karte für Samed Kilic (Frankreich)
Taktisches Foulspiel des Auxerre-Akteurs, der Mayoral im Rahmen eines spanischen Konters zu Boden reißt. Kilic sieht die erste Gelbe Karte in einem ansonsten fairen Match.

Les Bleuets können sich wieder etwas freischwimmen und verschieben das Geschehen zurück ins Mittelfeld. Gerade der U19-Europameister von 2005 und 2010 hat viel Respekt vor dem Gegner, könnte sich durchaus mehr zutrauen. Nun gibt's aber erst einmal die Möglichkeit zur Erfrischung: Trinkpause Nummer eins!

Frankreich wird in dieser Phase am eigenen Sechzehner eingeschnürt, kommt immer seltener hinterher. Noch fehlt es den Hereingaben von La Rojita am letzten Schuss Präzision. Auch aus der zweiten Reihe probieren es die Spanier noch gar nichts.

Spanien bekommt nur wenig Platz für Vorstöße, doch nun zeigt es den ersten tollen Angriff! Nach einer Ein-Pass-Kombination über den linken Flügel legt Außenverteidiger Aarón von der linken Strafraumlinie zurück für Mayoral, der aus 16 Metern in Bedrängnis nicht sauber abschließen kann. Nur so kann es gehen!

Guirassy profitiert von einem Aufbaufehler der spanischen Defensive und hat auf der halblinken Seite plötzlich nur noch Innenverteidiger Vallejo vor sich. Ohne Unterstützung der Kollegen kann er sich gegen den Abwehrspieler aus Saragossa jedoch nicht durchsetzen, verstolpert die Kugel.

Mayoral wird aus dem Mittelkreis steil in den Strafraum geschickt, wo er zunächst ein wenig Vorsprung vor den Innenverteidigern hat. Diallo beweist allerdings seine hohe Sprintgeschwindigkeit und kann einen Abschluss des Angreifers verhindern. Wir warten noch auf die Premierenchance in diesem Halbfinale!

Die ersten Minuten gehören ballbesitzmäßig ganz klar den Spaniern, die erst im Mittelfeld attackiert werden und sich das Leder in den eigenen Reihen ungestört zupassen können. Bis auf einen Eckball, der ohne Probleme von den Franzosen geklärt werden konnte, ist noch nichts Nennenswertes geschehen.

Beim Titelträger der Jahre 2002, 2004, 2006, 2007, 2011 und 2012 gibt es keinen einzigen Tausch nach dem Unentschieden gegen die Niederlande. In einem 4-1-4-1-System ist Mayoral zwar die einzige echte Spitze, doch auch von den beiden Außenbahnspielern Pedraza und Asensio geht ein hohes Maß an Torgefahr aus.

Auf geht's im Dimotiko Stadio Katerinis! In dieser Spielstätte trägt im Vereinsbetrieb der Nordzweitligist Pierikos seine Heimpartien aus. Bei gut 31° C haben die jungen Spieler 90 kraftraubende Minuten vor der Brust. Um eine Überlastung zu verhindern, wird es pro Durchgang eine kurze Trinkpause geben.

Die 22 Protagonisten haben soeben den Rasen betreten und werden in Kürze den Hymnen lauschen. Die Spanier können mangels Text nicht mitsingen, während die Franzosen mit der Marseillaise ein sehr wortgewaltiges Lied haben.

Auch unter den Schützlingen von Luis de la Fuente befinden sich einige Nachwuchsfußballer, die schon in naher Zukunft auf der ganz großen Bühne auftauchen könnten. Herausgehoben seien Marco Asensio (Offensives Mittelfeld, Real), Antonio Sivera (Torhüter, Valencia) und Mikel Merino (Defensives Mittelfeld, Osasuna), die gegen die Niederlande wohl die drei besten Spanier waren. Zur Favoritenrolle in dieser Partie fehlt den Iberern die mannschaftliche Geschlossenheit: Zu oft hängen Wohl und Wehe von einzelnen Akteuren ab.

Die Mannschaft von Patrick Gonfalone ist die einzige der acht Endrundenteilnehmer, die die Gruppenphase ohne Punktverlust überstanden hat. Der Grundstein für die drei Siege gegen Österreich, die Ukraine und den Gastgeber Griechenland wurden jeweils in den ersten Halbzeiten gelegt, die mit 1:0-Vorsprüngen abgeschlossen wurden. Nach der Pause wurde dann die Null gehalten, souverän auf den Ausgleichstreffer reagiert oder die Führung ausgebaut. Der Abend wird zeigen, ob die jungen Franzosen auch gegen ein vermutlich stärkeres Team überzeugen können.

Seit 2002 haben die U19-Teams des spanischen Fußballverbandes das jährliche Kräftemessen sechsmal für sich entschieden; Frankreichs Jungfußballer holten auf dieser Altersebene zwei kontinentale Titel. Insofern ist das Überstehen der Vorrunde des letzten Jugendturniers weder für Les Bleuets noch für La Rojita die ganz große Überraschung. Da sich mit Russland und Griechenland im anderen Halbfinale nicht die ganz großen Fußballnationen duellieren, darf man durchaus vom vorweggenommen Endspiel sprechen.