WM 2010 in Südafrika » Achtelfinale » Liveticker: Uruguay - Südkorea 2:1

Fazit:
Sie haben es über die Zeit gerettet. Nach 40 Jahren stehen Uruguay wieder in einem Viertelfinale einer Weltmeisterschaft! Es hat heute für die aufopferungsvoll kämpfenden Asianten nicht sein sollen, die über weite Strecken der Partie die bessere Mannschaft waren. Die Chancen waren zwar nicht in Hülle und Fülle vorhanden, aber sie waren da. Uruguay siegt dank eines Geniestreichs durch Luis Suarez, der sein Team am Schopf aus dem Sumpf zieht. Die waren nach dem Ausgleich drauf und dran komplett einzugehen und schlagen dann gnadenlos zurück. Glückwunsch an die Celeste, die damit als erstes Team in der Runde der letzten Acht stehen. Heute Abend suchen wir mit euch den Gegner der Urus. Zur Wahl stehen die USA und Ghana. Bis dahin, ciao.

Noch 90 Sekunden.

Drei Minuten oben drauf.

Drei Minuten noch regulär. Es ist nun eine Regenschlacht in Uruguays Strafraum. Und die Koreaner bekommen noch ihre Chancen! Dong-Gook Lee bekommt den Steilpass und steht frei vor der Bude. Schuss, Muslera rutscht das Leder unten durch, die Kugel trudelt Richtung Torlinie und wird kurz davor von einem Verteidiger weggeschlagen! Da wäre es fast passiert!

Gelbe Karte für Yong-Hyung Cho (Südkorea)
Trikotziehen und Gelb.

Tooor für Uruguay, 2:1 durch Luis Suarez
Was für ein geiles Tor! Die Ecke landet auf der anderen Seite. Suarez geht an zwei Mann vorbei und zieht zur Mitte. Dann der hart geschossene Schlenzer aufs lange Eck und man hört es nur noch klatschen! Innenpfosten, drin! Sie führen erneut mit minimalem Aufwand. Ist das der Stil einer Spitzenmannschaft?

Es schüttet hier mittlerweile wie aus Eimern. Uruguay bekommt die nächste Ecke...

Um Himmels Willen. Korea rückt auf, der lange Ball kommt und Suarez steht plötzlich am zweiten Pfosten komplett blank. Der kann alles machen. Annehmen, den Keeper fragen, wo er ihn hin haben will. Nur nicht das, was er letztlich macht. Einfach vorbei nicken. Das war eine dicke Chance!

Die Urus müssen nun höllisch aufpassen. Der Ausgleich ist hochverdient, auch weil die Südamerikaner absolut nichts mehr für das Spiel getan haben. Nicht einmal mehr Konter wurden gefahren. Und die Asiaten haben nun richtig Blut geleckt, die wollen den Siegtreffer.

Gelbe Karte für Du-Ri Cha (Südkorea)
Gestrecktes Bein von Cha. Kann man geben.

Freistoß von der linken Seite nun für Südkorea. Vielleicht muss wieder mal eine Standard herhalten...

Was bislang richtig verwundert, ist, dass die Koreaner deutlich versierter am Ball sind. Die kann man reihenweise in Bedrängnis anspielen, aber sie behaupten so gut wie immer das Leder. Ganz anders Uruguay, die Ballverluste am Fließband liefern.

Von den Südamerikanern ist in dieser zweiten Halbzeit mal gar nichts zu sehen. Hier spielt nur noch eine Mannschaft und die kommt aus Asien.

Geht es nach der Statistik in diesem Stadion, kann Uruguay eigentlich schon fürs Viertelfinale buchen. Fünf Spiele wurden hier bei dieser WM bislang ausgetragen. In keiner dieser Partien trafen beide Teams das Tor. 0:0, 2:0 und drei Mal 1:0 lauten die Resultate.

...schwach getreten. Schon beim ersten Verteidiger bleibt die Kugel hängen.

Die riesen Chance zum Ausgleich! Hohes Dingen in den Strafraum Uruguays. Der Ball wird viel zu kurz abgewehrt und plötzlich steht Chu-Young Park mutterseelen allein vor dem Kasten. Der Mann vom AS Monaco haut hinter den Ball als ob es kein Morgen mehr gibt und prügelt die Kugel fast aus dem Stadion! Den muss man vielleicht auch einfach mal überlegt in die Maschen setzen.

Erste kleine Fehlentscheidung von Stark. Ein klares Foul gegen Südkorea im Mittelfeld bleibt ungeahndet.

Elfmeter für Uruguay? Nein, sagt Stark. Pereira kommt mal bei einem Konter mit nach vorne, zieht das Leder über seinen Gegenspieler und haut aus 14 Metern drauf. Die Kugel klatscht klar an die Hand eines Abwehrspielers, doch für Stark anscheinend zu wenig, um hier auf Strafstoß zu entscheiden.

Gelbe Karte für Jung-Woo Kim (Südkorea)
Harakiri kennt man doch sonst nur aus Japan! Jung-Woo sollte wahrscheinlich mal Kung-Fu genannt werden. So zeigt er sich zumindest in diesem Zweikampf. Beine voran und ab dafür. Es fehlte nur noch ein Stirnband und man hätte diese Szene in jeden Kampffilm einspeisen können.

Gute Idee! Cha wird rechts in den Strafraum geschickt, aber der Ball ist einen Tick zu lang. So könnte es gehen, wenn man die Außenverteidiger mit einbezieht.

Huuuui! Diesmal der andere Park. Chu-Young haut aus der zweiten Reihe drauf und verfehlt den Kasten nur um einen Metern. Der Stürmer spielt beim AS Monaco.

Rumms! Du-Ri Cha räumt per Kopf ab. Der einzige Bundesligalegionär in dieser Partie klarer Zweikampfsieger auf seiner rechten Seite. Cha spielt beim SC Freiburg.

Nun haben wir auch das erste wirklich Foul gesehen. Diego Perez teil mal aus, tut sich dabei aber nur selbst weh.

Schiri Stark macht bislang übrigens einen völlig souveränen Eindruck. Aber die Spieler machen es ihm bis hierhin auch wirklich sehr leicht. Keine bösen Fouls, keine kniffligen Situationen. Was sich natürlich in Spielen mit uruguayischer Betiligung gerne mal binnen weniger Sekunden ändern kann.

...der kommt zwar bis zum Fünfer, wird dort aber geklärt.

Die rennen tatsächlich weiter an und direkt in den nächsten Konter. Über Suarez kommt der Ball vor den 16er. Dort lauert Arévalo und haut volley drauf. Drüber, aber man sieht schon, dass das Mittelfeld hier bislang keine große Rolle spielt. Von links nach rechts, von oben nach unten. Kein Geplänkel, sondern der absolute Wille nach dem Tor.

Tooor für Uruguay, 1:0 durch Luis Suarez
Doch die Bude machen die Südamerikaner! Forlan zieht von der linken Seite einen Ball einfach mal quer durch den Fünfer. Niemand hat am langen Pfosten Suarez auf der Rechnung. Dann geistert auch noch Keeper Sung-Ryong Jung orientierungslos durch den Strafraum und schon steht Suarez vor einer leeren Bude. Natürlich kein Problem für den Torschützenkönig der Eredivisie! Uruguay 1, Südkorea 0. Es scheint ein spitzen Spiel zu werden.

...Pfosten! Und wie sie das können. Chu-Young Park traf schon gegen Nigeria per Freistoß und nun schnibbelt er das Teil hier erneut nahezu perfekt über die Mauer. Da hätte Keeper Muslera mal gar keine Chance gehabt!

Die ersten gute Konterchance sehen wir schon nach 65 Sekunden. Südkorea läuft mit drei gegen zwei Mann auf das Tor der Uruguayer, doch das einfache finale Abspiel wird komplett versiebt. Das hätte es schon sein können.!

Die Aufstellungen sind nun im Spielschema zu sehen.

Allerdings haben die Südkoreaner bei dieser Endrunde bereits sechs Gegentreffer schlucken müssen. Damit ist die große Frage dieser Partie auch schon angeschnitten. Wie schaffen es die Asianten, sich gegen das Sturmduo Forlán und Suarez zur Wehr zu setzen? Letzterer hat in der abgelaufenen Saison 35 Tore in 33 Spielen in der niederländischen Eredivisie geschossen. Insagesamt steht er in dieser Liga nun bei 84 Toren in 126 Spielen. Forlán hat in den letzten beiden Spielzeiten in der Primera Division 50 Buden gemacht. Er steht dort insgesamt bei 120 Toren in 208 Spielen.

Was drei Spiele bei einer Mannschaft in Sachen Selbstvertrauen auslösen können, zeigen nun die Urus. "Dass wir keine Gegentore kassieren, haben wir uns vor der WM als wichtiges Ziel gesetzt", sagte Coach Oscar Tabárez. "Kein Team in diesem Turnier ist für uns unerreichbar, aber gegen keines haben wir auch die Garantie des Sieges."

Uruguay hat bislang eine überraschend starke WM gespielt. Die Topfavoriten der Gruppe A waren sichlich Mexiko und Frankreich. Und dann war da ja noch der unberechenbare Gastgeber Südafrika dabei. Sich dann ohne einen einzigen Gegentreffer als Tabellenführer für das Achtelfinale zu qualifizieren, kann man so machen. Chapeau!

Willkommen zum Achtelfinale zwischen Uruguay und Südkorea.