29.12.2015 12:54 Uhr

Rundumschlag von Louis van Gaal

Louis van Gaal hat nach der Nullnummer am Montagabend gegen Chelsea wieder zum Rundumschlag gegen die englische Presse ausgeholt. Die Journalisten seien mitschuldig an der Krise von Rekordmeister Manchester United, der nun seit acht Pflichtspielen auf einen Sieg wartet. Von einem Rücktritt wollte der Niederländer nichts wissen.

Das Umfeld verursache die Krise, und Teil des Umfelds seien die Medien, echauffierte sich der streitbare Trainer. "Ich lese Dinge in der Presse, Lügen, die nicht auf Tatsachen basieren", meinte der 64-Jährige.

Dass seine Mannschaft gegen den noch schwerer kriselnden Titelverteidiger aus London die bessere Elf war und mehr Chancen hatte, genügte ihm für ein klares Bekenntnis. "Solange die Spieler für mich kämpfen, werde ich immer bleiben."

"Ob ich zurücktrete? Im Gegenteil"

Dass seine Aussagen zwei Tage zuvor nach der 0:2-Pleite gegen Stoke City als Rücktrittsgedanken ausgelegt wurden, missfiel Louis van Gaal außerordentlich. In einem dreiminütigen Monolog versuchte er stattdessen, sich und seine Position zu erklären. Die eigentliche Frage, ob er denn nun weitermache oder zurücktrete, hatte er dabei vergessen. "Ob ich zurücktrete? Im Gegenteil", ließ er dann verlauten. In Stoke hatte er noch erklärt: "Der Verein muss mich nicht feuern oder entlassen. Manchmal mache ich das selbst."

Fakt ist, dass United im Moment nicht mehr gewinnen kann. Seit acht Spielen (sechs in der Premier League und zwei in der Champions League) versucht es die Mannschaft des hochdekorierten, aber auch umstrittenen Trainers vergeblich. Zuletzt wartete der Traditionsverein 1990 so lange auf einen Sieg. Aktuell bedeutet die Flaute Platz sechs in der Premier League mit 30 Punkten aus 19 Spielen. "Es sind schwere Zeiten für uns, alle wissen das", räumte auch Kapitän Wayne Rooney ein.

Gegen Chelsea traf United zwei Mal nur Metall, zudem wollte man bei zwei Situationen im Strafraum der Gäste Elfmeter erkannt haben. Dass die Anhängerschaft die Heimischen anfeuerten, sah der Niederländer ebenfalls als gutes Zeichen: "Die Leute applaudieren weiter, nicht alle, aber die meisten", meinte der selbst bei den Fans in der Kritik stehende Trainer. Auf ihn wartet schon am Samstag die nächste Bewährungsprobe. Wieder im eigenen Stadion, dann heißt der Gegner Swansea City, Viertletzter der Liga. Da reicht ein Remis dann wohl nicht mehr.

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apa