23.03.2019 10:55 Uhr

Klopp und Pep im Kampf der Giganten

Premier League: Manchester City vs. FC Liverpool wie BVB vs. FC Bayern
Premier League: Manchester City vs. FC Liverpool wie BVB vs. FC Bayern

Der Verlauf der Meisterschaft in England dürfte dem ein oder anderen Fan der Bundesliga durchaus bekannt vorkommen. FC Liverpool und Manchester City liefern sich ein ähnlich heißes Rennen BVB und FC Bayern. Im Windschatten der beiden Topklubs tummeln sich zudem einige Champions-League-Aspiranten. Heute im sport.de-Ligencheck während der Länderspielpause: die Premier League.

Zu Jahresbeginn konnten die Reds von Teammanager Jürgen Klopp noch auf ein sicheres Polster von sieben Punkten gucken. Doch Liverpool ließ in den vergangenen Wochen zu viele Punkte liegen. Der Vorsprung bröckelte von Spieltag zu Spieltag. Zwischenzeitlich musste der ehemalige Rekordmeister die Tabellenführung sogar an die Citizens abgeben.

Eine Parallele zur Bundesliga: Auch der BVB führte die Tabelle im Winter souverän mit neun Punkten Vorsprung an, verspielte diese gute Ausgangslage aber und musste dem FC Bayern den Spitzenplatz überlassen.Aktuell belegt Liverpool (76 Punkte) zwar den ersten Platz, hat aber ein Spiel weniger bestritten als City (74). Auch in England bahnt sich also ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft bis zum letzten Spieltag an.

Ähnlich eng wie an der Tabellenspitze geht es auf den Verfolgerplätzen zu. Mit Tottenham Hotspur (61), dem FC Arsenal (60), Manchester United (58) und dem FC Chelsea (57) melden gleich vier Klubs Ansprüche auf die hinter dem Top-Duo verbleibenden beiden Champions-League-Plätze an.

  • Die Überflieger der Premier League: Watford FC

Hinter den großen Sechs der Premier League sorgen Wolverhampton Wanderers und FC Watford für Furore. Gerade dem Klub aus der Grafschaft Hertfordshire hätte man einen solchen Höhenflug nicht unbedingt zugetraut.

Seit Saisonbeginn sorgen die Hornets, so der Spitzname aufgrund der schwarz-gelb-gestreiften Trikots, für Angst und Schrecken. Nach 30 Spielen hat Watford bereits 40 Punkte auf dem Konto. Zum Vergleich: im letzten Jahr waren es nach der gesamten Spielzeit gerade einmal 43 Zähler.

Zum einen gilt der spanische Teammanager Javi García als Vater des Erfolgs. Zum anderen ist Watfords Höhenflug mit echter Teamarbeit zu erklären. Die Verantwortung wird auf mehrere Schultern verteilt. Die 42 Saisontore haben 13 verschiedene Spieler erzielt. Das Daumendrücken von Watfords Edel-Fan Sir Elton John scheint geholfen zu haben.

  • Die Tiefflieger der Premier League: FC Burnley

Nachdem der FC Burnley in der vergangen Saison Tabellensiebter wurde und die Europa-League-Qualifikation spielen durfte, war die Euphorie in der kleinsten Stadt der Premier League riesig. Doch schnell wurden die Fans auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Der Start in die neue Saison ging mächtig daneben. Aus den ersten fünf Spielen gab es ein Unentschieden und vier Niederlagen, unter anderem ein 2:4 bei Aufsteiger Fulham. Nach 31 Spieltagen stehen gerade einmal mickrige 30 Punkte auf der Habenseite. Die Weinroten kämpfen also mal wieder gegen Abstieg.

Die Gründe für die Krise sind offensichtlich: Der Klub hatte im Sommer zwar keine nennenswerten Abgänge zu verzeichnen, wirklich verstärkt wurde die Mannschaft aber nicht.

  • Der Aufsteiger der Premier League: Paul Pogba

Seitdem Ole-Gunnar Solskjaer die Geschicke bei Manchester United lenkt, befinden sich die Red Devils im absoluten Höhenflug. Das Gesicht des Aufschwungs: Paul Pogba.

Ja, genau, der Pogba, der wenige Wochen zuvor noch das größte Sorgenkind bei United war, dem die Kapitänsbinde entzogen wurde, der auf der Bank versauerte und sogar über einen Abschied im Winter nachdachte.

Unter Ex-Coach José Mourinho, der den Franzosen immer wieder öffentlich an den Pranger stellte, wirkte dieser gehemmt. Seit der Entlassung von "The Special One" blüht der 105-Millionen-Euro-Mann auf. 

13 seiner 19 Torbeteiligungen verbuchte Pogba in den elf Spielen nach dem Trainerwechsel. "Es gibt verschiedene Arten von Mittelfeldspielern, doch was das Gesamtpaket angeht, gibt es niemanden wie ihn", adelte Solskjaer seinen Schützling.

  • Der Absteiger der Premier League: Alexis Sánchez

Auf eine Leistungsexplosion wartet auch Alexis Sánchez, bislang allerdings vergeblich. Seit seinem Wechsel vom FC Arsenal zu Manchester United sucht der Chilene seine Form. Der im Trikot der Gunners noch so brandgefährliche Stürmer erzielte in dieser Saison erst einen einzigen Treffer.

Auch Sánchez soll mit Mourinho im Clinch gelegen haben. Doch anders als bei Pogba konnte der 30-Jährige nicht vom Trainerwechsel profitieren. Zwar kommt Sánchez unter Solskjaer regelmäßig zum Einsatz, für einen Stammplatz konnte er sich aber nicht empfehlen, sondern wirkt eher wie ein Fremdkörper auf dem Platz.

Kein Wunder dass die Red Devils den Transfer-Flop im Sommer loswerden wollen. Ein Abnehmer ist aber noch nicht gefunden.

Jüngster Tiefpunkt von Sánchez' Laufbahn bei ManUnited: Anfang März zog er sich eine Knieverletzung zu und droht, den Rest der Saison auszufallen.

Lissy Beckonert