15.04.2019 08:10 Uhr

Austria bestraft sich erneut - wieder kein Sieg

Austria-Trainer Robert Ibertsberger ist nicht zu beneiden
Austria-Trainer Robert Ibertsberger ist nicht zu beneiden

Robert Ibertsberger muss weiter warten. Auch nach dem vierten Bundesliga-Spiel als Trainer der Wiener Austria gelang unter dem Salzburger kein voller Erfolg. Nach dem 1:1 bei seinem Ex-Arbeitgeber in Wolfsberg ärgerte Ibertsberger weniger der erste verpasste Dreier seiner Amtszeit, als eine wiederholt aufgetretene Undiszipliniertheit.

Stürmer Bright Edomwonyi schwächte die Austria durch zwei unbedachte Aktionen binnen weniger Minuten und beendete damit den Offensivdrang der Gäste. Da Christoph Monschein per Elfmeter (8.) traf, haben die Wiener in der Meistergruppe weiter nur zwei Treffer aus Elfmetern erzielt. Aus dem Spiel heraus gelang noch kein Tor. Der WAC, für den Michael Liendl (21.) ebenfalls vom Elferpunkt scorte, verpasste die sich bietende Gelegenheit, einen Kontrahenten um die Europacup-Startplätze abzuhängen.

Christian Ilzer war dementsprechend sauer. Der WAC-Coach sprach von einer "verpassten Chance", ein "paar Prozent Effektivität" hätten gefehlt. Spielmacher Liendl haderte ebenfalls: "Wir müssen mit dem Punkt leben, es wäre mehr möglich gewesen." Die Kärntner blieben zwar auch im sechsten Heimspiel in Folge ohne Sieg, in der Tabelle der Meistergruppe machten sie aber einen Platz gut und sind nun Dritter.

Kopfwäsche für Edomwonyi

Die Austria steht drei Punkte dahinter nach wie vor auf Rang sechs. Auf einen vollen Erfolg in der entscheidenden Phase der Meisterschaft warten die Wiener weiter. Nächsten Sonntag geht es daheim gegen den LASK. Ohne den gesperrten Edomwonyi, der sich intern auf eine Kopfwäsche einstellen durfte. Zum dritten Mal im Frühjahr beendete die Austria ein Liga-Spiel zu zehnt, zum dritten Mal spielte sie über eine Hälfte lang in Unterzahl.

"Das Problem ist, wir bekommen die Roten Karten nicht in der 80. Minute, sondern schon in der ersten Halbzeit. Das zerstört unseren Spielplan. Deshalb sind wir nicht weiter vorne", sagte der überraschend in der Innenverteidigung eingesetzte Alexander Grünwald ("Ich stelle mich in den Dienst der Mannschaft") im Sky-Interview. Zu zehnt waren die Austrianer nur bemüht, kein Gegentor zu kassieren. Führten gegen Salzburg oder Sturm Graz individuelle Patzer zu Niederlagen, machten sich die Violetten das Leben nun auf andere Weise schwer.

Ibertsberger klammerte sich an wenig, strich die Mentalität hervor. "Wir sind in gewisser Weise zufrieden. Aber es wäre mehr möglich gewesen", merkte der Salzburger an. Seine Hoffnung auf einen "glücklichen Sieg" blieb unerfüllt. Die Lage in Wien-Favoriten bleibt verzwickt. Zwar fehlt an Punkten nicht viel auf Rang drei, Erfolgserlebnis gibt es jedoch weiter keines. Sportdirektor Ralf Muhr war enttäuscht und gab Durchhalteparolen aus. "Wir müssen an dem arbeiten, wo wir glauben, es besser machen zu können. Es müssen Siege her, das ist klar", meinte der 48-Jährige.

apa