16.12.2020 09:10 Uhr

Hamann: Favre zu entlassen "war alternativlos"

Lucien Favre wurde nach zweieinhalb Jahren Amtszeit beim BVB entlassen
Lucien Favre wurde nach zweieinhalb Jahren Amtszeit beim BVB entlassen

Die herbe 1:5-Klatsche gegen den VfB Stuttgart bedeutete für Lucien Favre das Ende als Trainer von Borussia Dortmund. Für "Sky"-Experte Dietmar Hamann war Favres Entlassung beim BVB die logische Konsequenz des bisherigen Saisonverlaufs.

"Er hat gute Arbeit geleistet, aber der Schritt, ihn zu entlassen, war alternativlos", sagte der Ex-Profi im Vorlauf des 2:1-Auswärtssieges der Schwarz-Gelben bei Werder Bremen. Dort stand mit Erdin Terzic Favres ehemaliger Co-Trainer erstmals als Verantwortlicher an der Seitenlinie.

Bis dato hatten die Darbietungen des BVB den "Sky"-Experten wenig überzeugt, wie er bekundete: "Fast ein Drittel aller Spiele war unterirdisch, die Entwicklung war rückläufig." Wohl auch deshalb hatte Favre "nie die hundertprozentige Rückendeckung des Vereins, wenn sie gut gespielt haben."

Vielmehr geriet der Schweizer bei ausbleibendem Erfolg ins Kreuzfeuer der Kritik, wie Hamann urteilte: "Wenn sie verloren haben, war der Trainer schuld." Das sei auch ein Versäumnis der Führungsriege der Dortmunder gewesen, so der Champions-League-Sieger von 2005: "Man muss schauen, dass man den Trainer mehr schützt und die Spieler mehr in die Verantwortung nimmt."

Hamann prognostiziert dem BVB eine womöglich schwierige Nachfolgersuche. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke müsse sich nun die Frage stellen, ob er "einen einfachen Typ" oder Erfolg wolle. Man müsse sich darüber im Klaren sein, dass die erfolgreichen Trainer "alle nicht einfach" seien: "Da müssen sie sich ein Stück weit von Jürgen Klopp emanzipieren."