19.11.2023 13:56 Uhr

Fünftligist gewinnt Pokalspiel nach Weltreise

In Frankreich sorgt der Pokal mitunter für kuriose Momente
In Frankreich sorgt der Pokal mitunter für kuriose Momente

Der französische Fußball-Fünftligist US Thionville hat am Wochenende die Reisestrapazen nach Neukaledonien gut abgeschüttelt und das Pokalspiel bei Hienghene Sport mit 4:0 gewonnen.

In der siebten Runde des französischen Pokals musste Thionville eine Anreise von 16.315 Kilometer zurücklegen.

Somit ist das Team hin und zurück mehr als 32.000 km unterwegs - und das für 90 Minuten Fußball. Die Tore erzielten Chafik Gourichy (15.), Ibahima Sylla (77.), Lucas Pignatone (82.) und Amine Groune (85.). Dabei hatten die Gastgeber nach dem Platzverweis von Ryad Habbas (67.) sogar einen Spieler mehr auf dem Platz.

"Das wird kein Urlaub - wir wollen in die nächste Runde", hatte Thionvilles Trainer Julien Francois zuvor gesagt. Schon am vergangenen Montag ging die Reise los, Neukaledonien liegt schließlich 1300 Kilometer östlich von Australien in der Nähe von Vanuatu.

Mit dem TGV fuhren 16 Feldspieler und zwei Torhüter nach Paris, von dort ging es mit dem Flugzeug nach Singapur und weiter nach Noumea, der Hauptstadt Neukaledoniens.

Mammut-Reisen wie die von Thionville kommen immer wieder mal vor, denn auch in Frankreich hat der Pokal seine eigenen Gesetze: Seit 1961 dürfen die Übersee-Departements, die "Territoires d'outre-mer", am Coup de France teilnehmen.

Thionville macht den 32.630-Kilometer-Trip freiwillig: 15 Vereine erklärten sich vor der Auslosung zu einer möglichen Weltreise bereit, der nahe dem Saarland beheimatete Klub wurde gezogen.

Damit der 1905 als FC Diedenhofen gegründete Verein, für den 1943 auch der spätere Weltmeister Fritz Walter auflief, nicht pleitegeht, hat der Verband die Kosten übernommen.