Das hat Bernd Leno "nicht richtig verstanden"

Torhüter Bernd Leno sorgte vor dem Länderspiel-Doppelpack der DFB-Auswahl für Schlagzeilen, weil er eine Einladung von Bundestrainer Julian Nagelsmann als dritten Torwart ausschlug. Nun hat sich auch Sportdirektor Rudi Völler in die Debatte eingeschaltet.
Bernd Leno hätte bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft durchaus eine Aussicht auf Spielanteile gehabt, wie Rudi Völler deutlich machte.
"Das Einzige, was Leno nicht richtig verstanden hat, ist, dass er (Bundestrainer Nagelsmann, Anm. d. Red.) ihm schon eine Perspektive gegeben hat", erklärte der Sportchef des Deutschen Fußball-Bundes am Sonntag in der Sendung "Bild Sport" bei "Welt-TV": "Vielleicht nicht für diese beiden Länderspiele. Da hat er ihm klar kommuniziert, dass er nicht zum Einsatz kommen wird. Aber mittelfristig schon."
Das wisse er aus Gesprächen mit dem Bundestrainer, hob der Weltmeister von 1990 hervor.
Völler: Nagelsmann hat Leno seinen Plan erklärt
Bernd Leno, Stammtorwart beim Premier-League-Klub FC Fulham, hatte die Möglichkeit erhalten, für die aktuelle Länderspielphase in die DFB-Auswahl zurückzukehren. Sein letztes von insgesamt neun Länderspielen absolvierte der Schlussmann im September 2021.
Zum Einsatz wäre der England-Legionär gegen Bosnien-Herzegowina (2:1) und gegen die Niederlande (Montag, 20:45 Uhr) allerdings nicht gekommen, wie Nagelsmann im Vorfeld erklärt hatte. Stattdessen hat Alexander Nübel vom VfB Stuttgart in Zenica seine Chance erhalten, Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim soll gegen Holland das Tor hüten.
Doch der 32 Jahre alte Leno hatte kein Interesse daran, als Ersatzmann herzuhalten. "Sie haben mir gesagt, dass ich dabei wäre, aber kein Spiel bekomme. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, in London zu trainieren. Julian weiß, dass ich natürlich immer da bin, wenn sie mich brauchen und ich dem Team wirklich weiterhelfen kann", erklärte er bei "Bild".
Völler zufolge hätte Leno aber wohl in den kommenden Länderspielen durchaus eine Perspektive in der DFB-Auswahl gehabt, da Stammkraft Marc-André ter Stegen womöglich die komplette Saison ausfallen wird. Nagelsmann habe "versucht", Leno dies "zu erklären", hob der DFB-Sportdirektor hervor.
Auch Nagelsmann hatte jüngst auf einer Pressekonferenz erklärt, dass sein Plan mit Leno "nicht in der Kurzfristigkeit liegt, sondern in der Mittelfristigkeit". Die Tür sei für den Routinier für die Zukunft zwar "nicht zu, aber sie ist auch nicht weiter aufgegangen".