Kimmich packt aus: FCB-Offerte war "nie komplett vom Tisch"

Nach einem langen Hin und Her entschied sich Joshua Kimmich doch noch für eine Vertragsverlängerung beim FC Bayern. Zwischenzeitlich schien ein Abschied des DFB-Stars unumgänglich, hatten die Münchner ihre finale Offerte übereinstimmenden Medienberichten zufolge doch zurückgezogen. Der 30-Jährige gab nun spannende Einblicke.
Ende Februar sickerte durch, dass der FC Bayern sein finales Vertragsangebot für Joshua Kimmich zurückgezogen hat. Der deutsche Nationalmannschaft habe sich mit seiner Entscheidung zu lange Zeit gelassen, hieß es. Nun packte der DFB-Kapitän im Gespräch mit der "SZ" aus, wie die entscheidenden Tage im Zukunftspoker liefen.
"Ich war regelmäßig im Gespräch mit Max Eberl und Christoph Freund, wir haben viel über Perspektiven gesprochen. Um konkrete Zahlen ging es eigentlich erst in den vergangenen drei Wochen", erklärte er und legte nach: "Da wollte der Verein dann verständlicherweise auch zeitnah eine Entscheidung haben. Aber diese Deadline wurde zu einem für mich unglücklichen Zeitpunkt gesetzt."
FC Bayern: Kimmich packt über finalen Tage aus
Hintergrund war das wichtige Topspiel gegen Eintracht Frankfurt. "Ich habe viel Energie und Zeit investiert um mich irgendwie auf den Platz zu kriegen. Im Spiel ist es mir dann wieder in den Muskel reingefahren, am Abend musste ich dann noch zum MRT. Und am nächsten Tag sollte ich mich entscheiden", gab der 30-Jährige weiter zu Protokoll.
Kimmich habe dann darum gebeten, dass "ich zwei Tage mehr Zeit bekomme, um mich noch mal in Ruhe mit allem zu befassen". Darauf habe der Aufsichtsrat allerdings nicht warten wollen und zog die Offerte für den Sechser zurück. "Das wurde dann tatsächlich öffentlich. Das war etwas unglücklich, zumal es intern anders besprochen war", so der gebürtige Rottweiler weiter.
Die Entscheidung des Aufsichtsrats habe allerdings "keinerlei Relevanz" für die weiteren Gespräche mit dem FC Bayern gehabt: "Wir sind permanent im Austausch geblieben. In meiner Wahrnehmung ist daher auch das Angebot nie komplett vom Tisch genommen worden", erklärte Kimmich weiter. Öffentlich sei die Wahrnehmung aber eine andere gewesen.
"Selbst mein Vater hat mich irgendwann angerufen und gefragt: Was ist denn jetzt los? Was brauchst du denn noch?", verriet Kimmich, der die Entscheidung der Bayern-Bosse, ihn zeitlich unter Druck zu setzen "verstehen" könne.