18.12.2013 11:31 Uhr

ÖFB durch Manipulation in Slowakei unter Druck

Kein Tag ohne neuen Paukenschlag um einen Skandal wegen Spielmanipulationen. Nachdem zuletzt Österreich und Italien in die Schlagzeilen gekommen waren, ist nun auch die Slowakei betroffen. Im östlichen Nachbarland wurde dabei mit drakonischen Strafen von bis zu 25 Jahren reagiert, bei einem Spieler wurde die Verantwortung jedoch an den ÖFB weitergegeben.

Dies betrifft Róbert Rák, der aktuell beim ATSV Ober-Grafendorf in der Regionalliga Ost unter Vertrag steht. "Der Spieler fällt damit in die Zuständigkeit des österreichischen Fußball-Bundes und nicht unter die Vormundschaft des slowakischen Verbands. Das wird zu einer österreichischen Rechtssache", erklärte Miroslav Vlk, der Vorsitzende des slowakischen Disziplinarkomitees.

Verein wurde informiert, setzte aber keine Schritte

Weltfussball hat sich dazu am Mittwoch bei Josef Mitterböck, dem Vereinspräsident des ATSV Ober-Grafendorf erkundigt. "Wir wurden einmal vom slowakischen Verband informiert, aber das Schreiben war auf slowakisch", lautete die vielsagende Antwort des Funktionärs.

Róbert Rák wurde danach dennoch in der Regionalliga Ost eingesetzt und stand am 8. November 2013 beim 2:2-Remis in Sollenau in der Anfangsformation von Ober-Grafendorf. "Er hat bei uns meistens in der 1B gespielt, aber damals hatten wir in der Kampfmannschaft extreme Personalnot", meinte Mitterböck.

Der Vereinsboss wies daraufhin, "dass die Unschuldsvermutung" gilt (Anmerkung: Obwohl Rák in der Slowakei unter jenen Spielern ist, die laut der Zeitung "Šport" der Manipulation überführt wurden). Der Vertrag des zweifachen slowakischen Torschützenkönigs (2006 und 2010) in Niederösterreich läuft noch bis zum Sommer.

Laut Mitterböck wartet der ATSV Ober-Grafendorf vorerst ab, welche Schritte der ÖFB setzt. "Man wird sich natürlich trennen, wenn er gesperrt wird", so der Klubpräsident. "Aber nicht vorher."

>> Spielerprofil Róbert Rák

Lange Strafe bis zu 25 Jahren

In der Slowakei sind sechs aktuelle und frühere Fußballer von DAC Dunajska Streda wegen Spielmanipulationen lange gesperrt worden. Die beiden Ex-Profis Ivan Ziga (ehemals auch beim Kremser SC tätig) und Marian Dirnbach, die als Schlüsselfiguren des Skandals ausgemacht wurden, erhielten Sperren von jeweils 25 Jahren. Sie sollen Bestechungsgelder an vier aktuelle Spieler gezahlt haben.

Von den Aktiven erhielten Tomáš Huber, Michal Dian (einst auch in Untersiebenbrunn unter Vertrag) und Marek Božoň Sperren von 18 Jahren, der frühere slowakische Nationalspieler Ivan Hodur wurde für 14 Jahre gesperrt. Die Spieler sollen bis zu 60.000 Euro erhalten haben. Die Haupt-Drahtzieher des Skandals sollen in Asien sitzen.

>> Ergebnisse und Tabelle Super Liga Slowakei 

red