06.03.2014 10:36 Uhr

Janko im Nationalteam "anderer Mensch"

Im Nationalteam hat Marc Janko doch immer wieder zündende Ideen.
Im Nationalteam hat Marc Janko doch immer wieder zündende Ideen.

Marc Jankos Bilanz im österreichischen Nationalteam steht im krassen Gegensatz zu jener bei Trabzonspor. Während es der Stürmer beim türkischen Klub in eineinhalb Jahren gerade einmal auf 28 Pflichtspiele und vier Tore brachte, gelang ihm mit seinem Treffer beim 1:1 am Mittwoch im Testspiel in Klagenfurt gegen Uruguay sein 17. Tor im 38. Länderspiel.

Die starken Leistungen für Rot-Weiß-Rot haben wohl viel mit dem Wohlfühlfaktor in der ÖFB-Auswahl zu tun. "Es ist eine komplett andere Wertschätzung, die ich im Nationalteam erfahre, vom Trainerteam, von den Mitspielern. Ich komme wie ein anderer Mensch hierher. Es tut immer gut, im Nationalteam zu sein, es ist immer schön, mit den Jungs Zeit zu verbringen", erklärte Janko.

Weniger angenehm ist die Situation bei Trabzonspor. Vor eineinhalb Wochen erzielte der 30-Jährige als Einwechselspieler das Siegestor gegen Kayserispor und spielte danach in der Europa League bei der Niederlage gegen Juventus über die komplette Distanz. Die darauffolgende Meisterschaftspartie sah Janko dann wieder von der Tribüne aus. "Ich kann das nicht nachvollziehen. Man muss mit allem rechnen", sagte der Goalgetter.

Immerhin flog Janko mit dem positiven Gefühl zurück in die Türkei, gegen eine Spitzenmannschaft ein achtbares Resultat erzielt zu haben. "Wir haben gegen die Nummer sieben der Weltrangliste gespielt, da kann man mit dem Punkt gut leben", betonte der Niederösterreicher.

"Sind noch nicht so weit, über 90 Minuten zu dominieren"

Etwas im Magen lag Janko aber der Rückfall nach der Pause. "In der ersten Hälfte haben wir es geschafft, die Uruguayer früh unter Druck zu setzen. Sie haben nur weite Bälle spielen können, nicht von hinten heraus kombinieren, daher waren sie nahezu nicht gefährlich. In der zweiten Hälfte hat sich das Spiel ein bisschen gedreht", analysierte der Stürmer.

Das hatte wohl auch damit zu tun, dass die Kicker die Anweisung von Teamchef Marcel Koller - sich nach der Führung zurückzuziehen und den Gegner zu kontrollieren - nicht umsetzen konnten. "Wir sind noch nicht so weit, dass wir eine Mannschaft von diesem Format 90 Minuten dominieren können. Daran arbeiten wir", erklärte Janko.

Ähnlich äußerte sich Zlatko Junuzović. "Nach dem 1:0 haben wir probiert, uns ein bisschen fallen zu lassen, auf Konter zu agieren. Teilweise ist das gut gegangen, aber nicht zu 100 Prozent. Wir haben noch ein bisschen Probleme, wenn wir das Spiel dem Gegner überlassen. Momentan tun wir uns leichter, wenn wir den Gegner unter Druck setzen. Aber wir sind auf gutem Weg", erklärte der Legionär von Werder Bremen und sprach von einem "Resultat, mit dem wir leben können".

Arnautović wertet Leistung als "weltklasse"

Dieser Meinung war auch Marko Arnautović, der die Leistung der ÖFB-Auswahl in der ersten Hälfte als "Weltklasse" bezeichnete. "Jeder Spieler wollte in der zweiten Hälfte so weitermachen wie in der ersten, aber manchmal geht es nicht. Doch insgesamt war es okay. Wir haben gegen die Nummer sieben der Welt bestanden."

Bei Aleksandar Dragović überwog nach der Partie ebenfalls die Zufriedenheit über einen Achtungserfolg gegen den WM-Starter und regierenden Copa-America-Champion. "Es ist kein Schande, gegen Uruguay 1:1 zu spielen", betonte der Abwehrspieler, der am Donnerstag zurück zu seinem Klub Dinamo Kiev flog.

Die angespannte Situation in der Ukraine sieht der Wiener gelassen. "Ich freue mich auf meine Kollegen und werde auf dem Maidan spazieren gehen. Wie es mit der Liga weitergeht, werde ich dann sehen", sagte Dragović. Der Auftakt zur Frühjahrsmeisterschaft ist in der Ukraine bis auf Weiteres verschoben, und weil sich Dinamo bereits aus der Europa League verabschiedet hat, droht Dragović nun eine längere Phase ohne Pflichtspiele.

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apa