17.08.2014 11:11 Uhr

Fragezeichen Offensive: Köln siegt und grübelt

Daniel Halfar vergab seine Chancen für Köln
Daniel Halfar vergab seine Chancen für Köln

Die Pflicht DFB-Pokal war schnell vergessen. Das 4:0 (0:0) beim Viertligisten Freie Turner Braunschweig taugte für den 1. FC Köln zwar als Stimmungsmacher, jedoch nicht als Gradmesser für den Ligastart am kommenden Wochenende.

"Es war nur Pokal. Das gibt keine Rückschlüsse auf das, was in einer Woche auf uns zukommt", sagte Trainer Peter Stöger.

"Am Samstag gegen Hamburg wird es komplett anders. Pflicht erfüllt, mehr nicht", erklärte auch Verteidiger Dominic Maroh. Geglänzt hatte der viermalige Pokalsieger in den 90 Minuten zuvor ohnehin nicht. Vor allem im ersten Durchgang ließ der FC in der Offensive Ideen und Durchschlagskraft vermissen. In Yuya Osako (1860 München) und Pawel Olkowski (Górnik Zabrze) hatte Stöger zwar gleich zwei kreative Neuzugänge im Mittelfeld aufgeboten. Beide wussten in ihrem ersten Pflichtspiel-Einsatz für den Aufsteiger aber kaum zu überzeugen. "Wir haben es uns sehr schwer gemacht in der ersten Hälfte. Wir sind in letzter Konsequenz zu leichtfertig gewesen", bemängelte Stöger.

Schwache Chancenverwertung

Dabei hätten Anthony Ujah und Daniel Halfar bereits früh für klare Verhältnisse sorgen können, scheiterten jedoch entweder an FT-Keeper Daniel Reck oder der eigenen Unkonzentriertheit. "In der Bundesliga müssen wir unsere Chancen besser nutzen", sagte Matthias Lehmann.

Das weiß auch Stöger. Nach seinem Knorpelschaden an der Hüfte ist aber immer noch nicht klar, wann Ex-Nationalspieler Patrick Helmes wieder spielen kann. Immerhin machten Ujahs Doppelpack (46./52.), das Tor von Matthias Lehmann (63.) sowie ein sehenswerter Treffer des eingewechselten Millionen-Einkaufs Simon Zoller (87.) Hoffnung. "Es war gut für uns, dass die beiden getroffen haben. Das wird ihnen sehr gut tun und ihnen Selbstvertrauen geben", erklärte FC-Coach Stöger.

Gewissheit über Saisonziel

Wer von beiden gegen den HSV in der Startformation spielen wird, oder ob beide gemeinsam spielen werden, ließ der Österreicher offen. "Die Aufstellung von heute hat nichts mit nächster Woche zu tun. Wer mich kennt, weiß das auch", betonte der 48-Jährige. Ebenso offen ist, ob Maroh erneut neben Mergim Mavraj in der Innenverteidigung auflaufen wird, oder doch Kevin Wimmer in die Startelf zurückkehrt.

Gewissheit herrscht beim Aufsteiger lediglich darüber, dass man am Ende der Saison mindestens auf dem 15. Platz stehen will. Allzu euphorisch wollen die Verantwortlichen beim Traditionsclub nach negativen Erfahrungen in der jüngsten Bundesliga-Vergangenheit nicht mehr sein. "Es haben außergewöhnliche Spieler in den letzten 20 Jahren beim FC gespielt und man wurde nie besser als Zehnter. Daher finde ich, dass unser Ziel kein Tiefstapeln ist", erklärte Stöger sm Samstagabend im ZDF-Sportstudio.

dpa