17.11.2014 16:27 Uhr

Gigantentreffen im Theater der Träume

Lionel Messi und Cristiano Ronaldo entwickeln sich seit Jahren zu Erzrivalen
Lionel Messi und Cristiano Ronaldo entwickeln sich seit Jahren zu Erzrivalen

Das für Legenden wie geschaffene Stadion von Manchester United ist am Dienstag Bühne für das nächste Duell der beiden weltbesten Fußballer. Bei Argentinien gegen Portugal interessiert eigentlich nur Lionel Messi gegen Cristiano Ronaldo.

Sie pulverisieren Tor-Bestmarken, hamstern Titel und sind Jahr für Jahr von derselben Ambition beseelt: Von ihrer Zunft und den Fach-Journalisten als weltbester Fußballer erkoren zu werden. Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo? Darauf läuft seit 2008 die prestigeträchtige Auszeichnung FIFA Ballon d'Or hinaus.

Und am Dienstag bekommt das Dauerbrenner-Duell im Old Trafford, Heimstätte von Manchester United, im Rahmen des Vergleichs zwischen Argentinien und Portugal eine Neuauflage. Das Theater der Träume scheint wie geschaffen als Bühne für einen "Maestro" wie Ronaldo und einen "Virtuosen" wie Messi.

Auffallende Zurückhaltung über den Konkurrenten

Doch die Duellanten gießen selber ungern Öl ins Feuer, halten sich mit Kommentaren über den jeweils anderen auffallend zurück. Ronaldo platzte gar jüngst der Kragen, als ihm nachgesagt wurde, hinter verschlossenen Türen im Mannschaftskreis von Real Madrid nicht jugendfreie Spitznamen für seinen Rivalen zu benutzen.

Und so geben sich beide vor dem Gipfeltreffen nach außen uninteressiert. Ob es etwas Besonderes sei, gegen CR7 zu spielen, wollten Argentiniens Medien von Messi wissen und der Star vom FC Barcelona antwortete lakonisch: "Nein. Es ist nur ein weiteres Spiel."

"Es geht um nichts"

Und auch der Portugiese erklärte: "Es ist ein Freundschaftsspiel. Es geht um nichts", hob aber hervor: "Für mich ist es toll, nach Old Trafford zurückzukehren." Der amtierende Weltfußballer trug von 2003 bis 2009 das Trikot der Red Devils, wurde mit ManUnited unter Teammanager Sir Alex Ferguson dreimal Meister, gewann die Champions League 2008, holte alle Titel auf der Insel und erhielt 2008 erstmals die FIFA-Auszeichnung als weltbester Fußballer.

Dann war aber Messi viermal in Folge dran. Der Argentinier, vor wenigen Monaten bei der WM in Brasilien - eher umstritten - als bester Akteur mit dem "Goldenen Ball" geehrt, hat im direkten Vergleich die besseren Zahlen auf seiner Seite. Vor dem 27. Showdown führt "La Pulga" (der Floh) mit 12:7-Siegen, erzielte 17 Tore, während sein Widersacher 15-mal erfolgreich war.

Cristiano Ronaldo dominiert La Liga

Doch in Spaniens La Liga dominiert in dieser Spielzeit Portugals Kapitän mit 18 Toren, elf mehr als Messi. Und am Freitag beim 1:0 in der EM-Qualifikation gegen Armenien stellte der "Eurokiller", anschließend so getauft von Spaniens Sportblatt "Marca", mit seinem 23. Treffer in Pflichtspielen auf dem Weg oder bei einer EURO eine weitere Bestmarke auf.

Der nächste Rekord wackelt in der Champions League. Messi hat am letzten Spieltag nach einem Doppelpack bei Ajax Amsterdam mit Spaniens Legende Raúl (beide 71 Tore) gleichgezogen. Ronaldo blieb nach einer Nullnummer bei 70 Treffern stehen. In der letzten Novemberwoche geht das Privatduell auch hier in die nächste Runde.

Messi gegen Ronaldo, Diskretion trifft auf Narzissmus, Barca-Ass gegen Real-Star, zwei mit den höchsten Gehältern im Fußball, stets Trending Topics und Reizthema in den sozialen Netzwerken. Und am Dienstag hoffen alle mal wieder auf eine Antwort: Wer ist der Bessere? Am 12. Januar 2015 wird der Weltfußballer 2014 gekürt.

Mehr dazu:
>> 23. Tor: Rekord für Ronaldo

sid