09.04.2015 12:53 Uhr

Bayer sucht den Buhmann

Manuel Neuer feiert Thiago nach seinem verwandelten Elfmeter
Manuel Neuer feiert Thiago nach seinem verwandelten Elfmeter

Nachdem Thiago Alcántara den entscheidenden Elfmeter im Pokalspiel gegen Leverkusen verwandelt hatte, haderte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler vor allem mit dem Schiedsrichter. "Er hätte Rot bekommen müssen, das muss man nicht diskutieren", schimpfte er.

Was Völler so erzürnte: Etwa eine halbe Stunde vorher hatte Thiago, der erst am Samstag nach über einem Jahr Verletzungspause sein Comeback in der Bundesliga gefeiert hatte, den fast einen Kopf größeren Stefan Kießling im Zweikampf mit einem Tritt vor die Brust außer Gefecht gesetzt. Kießling musste verletzt raus, für ihn kam Josip Drmic - der später als einziger nicht vom Elfmeterpunkt traf.

Stattdessen wurde Thiago zum Elfmeterhelden, denn für seine Aktion sah er von Schiri Felix Zwayer "nur" die Gelbe Karte. "Wenn wir ein solches Foul begangen hätten, wäre es dunkelrot gewesen", glaubte Bayer-Vereinsboss Michael Schade. Rückendeckung bekam Thiago unterdessen von den Bayern. Torhüter Manuel Neuer nannte ihn den "fairsten Spieler, den wir haben", und Sportvorstand Matthias Sammer betonte: "Egal wie es aussah: Thiago ist keiner, der so etwas mit Absicht macht."

Thiago selbst entschuldigte sich umgehend persönlich bei Kießling: "Ich habe mit ihm gesprochen, als er am Boden lag, im Elfmeterschießen und in der Kabine. Es war unglücklich, ich habe ihn einfach nicht gesehen."

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dpa