Für die Europameisterschaft in Frankreich ist Manuel Neuer als Nummer 1 gesetzt. Dahinter machen sich gleich sieben talentierte Ballfänger Hoffnungen auf die zwei offenen Plätze. Heute im DFB-Check: die Torhüter.

Keine Position in der deutschen Startelf bei der Europameisterschaft ist so sicher besetzt wie die zwischen den Pfosten. Dort geht kein Weg am dreimaligen Welttorhüter Manuel Neuer vorbei. Hinter Neuer sind zwei Plätze frei, die Joachim Löw gemeinsam mit DFB-Torhütertrainer Andreas Köpke zu besetzen hat. Sieben Keeper machen sich mehr oder weniger berechtigte Hoffnungen auf den Trip in unserer Nachbarland, weltfussball beleuchtet die Chancen der Kandidaten.

Marc-André ter Stegen: Eines hat ter Stegen seinen Konkurrenten voraus: Wie Manuel Neuer, darf sich der gebürtige Mönchengladbacher Champions-League-Sieger nennen. Allerdings fehlt dem möglichen Kronprinzen die wöchentliche Routine des Ligabetriebs, denn bei Barcelona darf ter Stegen lediglich in der Champions League und im Pokal ran.
Prognose: wahrscheinlich dabei

Ralf Fährmann: Seit Monaten überzeugt Fährmann mit großartigen Leistungen sowohl auf der Linie als auch in der Strafraumbeherrschung. Anders als seine Konkurrenz erlaubte sich der Knappen-Keeper in der aktuellen Saison keine Patzer. Schwächen lassen sich einzig in der Spieleröffnung ausmachen. Löw scheinen die Leistungen Fährmanns bislang allerdings nicht zu beeindrucken. Noch wartet der Schalker auf eine Einladung zur Nationalelf.
Prognose: sicher nicht dabei

Timo Horn: Vieles spricht für den Kölner – laut Ligastatistik ist Horn der Torhüter mit der besten Quote abgewehrter Torschüsse. Sein Problem: Der DFB muss neben dem EM-Kader im Spätsommer einen konkurrenzfähigen Kader zu den Olympischen Spielen nach Rio schicken. Aufgrund seines Alters bietet sich Horn für einen Platz im Olympia-Team an.
Prognose: sicher nicht dabei

Bernd Leno: Die Nominierung Bernd Lenos für die Länderspiele gegen England und die Niederlande kam angesichts der zahlreichen Fehlgriffe in der aktuellen Saison überraschend, zeigt aber den hohen Stellenwert, den der Leverkusener beim DFB-Trainerteam genießt.
Prognose: Außenseiterchancen

Kevin Trapp: Mit Paris Saint-Germain steht der Ex-Frankfurter im Viertelfinale der Champions League. Auf der großen Bühne bewies Trapp mehrfach mit Weltklasseparaden sein Können. Dennoch ist er in der französischen Presse nach einigen Patzern in der Liga nicht unumstritten.
Prognose: wahrscheinlich dabei

Ron-Robert Zieler: Nach einigen durchwachsenen Saisons zeigte sich der Hannoveraner im Abstiegskampf in der aktuellen Saison deutlich verbessert. Seine WM-Nominierung 2014 wurde vielfach mit Erstaunen zur Kenntnis genommen. Ausgerechnet jetzt, in Top-Form, verzichtet Löw in den letzten wichtigen Tests auf Zieler.
Prognose: Außenseiterchancen

Loris Karius: Karius ist der jüngste der sieben Anwärter auf einen Platz im EM-Kader. Sein Alter und seine geringe internationale Erfahrung könnte für den Mainzer trotz ausgezeichneter Leistungen zwischen den Pfosten zum entscheidenden Hindernis werden. Wie Horn dürfte Olympia in Rio zur ersten großen internationalen Herausforderung werden.
Prognose: sicher nicht dabei

Ralf Amshove