25.06.2016 11:43 Uhr

Slowaken bangen um Bundesliga-Profis

Köln-Profi Dušan Švento (r.) kann vielleicht im Achtelfinale gegen Deutschland nicht spielen
Köln-Profi Dušan Švento (r.) kann vielleicht im Achtelfinale gegen Deutschland nicht spielen

Vor dem Achtelfinale gegen Deutschland drohen den Slowaken gleich zwei wichtige Spieler auszufallen. Die beiden Bundesliga-Profis Róbert Mak und Dušan Švento verpassten die anschließende Einheit mit der Mannschaft in Lille.

Den Kölner Švento plagen muskuläre Probleme, der ehemalige Nürnberger Mak leidet an einer Oberschenkelblessur. Noch am Freitag hatte Teamarzt Jan Batalik dem "SID" gesagt, dass einzig hinter Šventos Einsatz ein Fragezeichen stehe.

Nichstdestotrotz zeigen sich die Slowaken zuversichtlich vor dem Duell gegen den Weltmeister. "Wir wissen, dass Deutschland der große Favorit ist. Nicht nur in diesem Spiel, sondern in dem gesamten Turnier", stellte Kapitän Martin Škrtel fest. Dennoch versprach er einen Achtelfinal-Kampf in Lille bis zum Ende. "Alles ist möglich. Wir haben keine Angst. Unser Selbstvertrauen ist mit Überstehen der Vorrunde gewachsen."

Der Einzug in die Runde der letzten 16 war das ausgemachte Ziel der Slowaken. Das ist bereits vollbracht; alles Weitere bewerten die EM-Neulinge nun als reine Zugabe. Ein Triumph gegen Deutschland wäre zweifelsohne der fußballerische Höhepunkt schlechthin für das kleine Land 23 Jahre nach der Unabhängigkeit. Und dass der Weltmeister schlagbar ist, haben Hamšík & Co. vor knapp vier Wochen selbst unter Beweis gestellt, als in der EM-Vorbereitung ein 3:1-Sieg gegen eine deutsche B-Auswahl gelang. Dass damals viele deutsche Stammspieler fehlten und der starke Regen für nahezu irreguläre Platzverhältnisse sorgte, blendet der eine oder andere da gerne aus.

Die Slowakei will über die Defensive das Spiel gewinnen

Klar ist auch den Slowaken, dass sie gegen Deutschland nur mit einer ganz starken Defensivleistung bestehen können. "Wir brauchen einen Tag, wie wir ihn beim 0:0 gegen England hatten", befand der verletzt fehlende Noch-Kölner Dušan Švento, der die Rheinländer im Sommer verlassen wird. Wegen Muskelproblemen wird er gegen das DFB-Team nur zuschauen können. Sein Außenverteidigerkollege Peter Pekarík von Hertha BSC soll dagegen trotz eines Nasenbeinbruchs mit einer Spezialmaske auflaufen. Auch der zuletzt angeschlagene Ex-Nürnberger Róbert Mak ist rechtzeitig fit geworden.

Trainer Ján Kozák setzt darauf, dass seine Mannschaft befreit aufspielen kann. "Wir haben diesmal den Vorteil, dass auf uns kein Druck mehr lastet, nachdem wir unser Ziel, das Achtelfinale, schon erreicht haben", sagte der Coach. Der slowakische Verbandschef Jan Kováčik erklärte das DFB-Team am Freitag kurzerhand zum Titelanwärter Nummer eins. "Für mich ist Deutschland der größte Favorit in diesem Turnier", kommentierte er - und nahm seinem Team damit jeden Druck.

"Wir hoffen, dass das gegen Deutschland so weitergeht!"

Vertrauen in die eigene Stärke bringen die Slowaken sowieso schon genug mit. "Wir haben eine Mannschaft, in der jeder voll mitzieht. Wir können großartige Erfolge erzielen und große Ziele erreichen", kommentierte Ján Ďurica, der zusammen mit Škrtel die Innenverteidigung bildet. Optimistisch erklärte der frühere Hannoveraner: "Wir hoffen, dass das gegen Deutschland so weitergeht!"

Bei aller zu erwartenden Defensivarbeit setzen die Slowaken offensiv fast allein auf geniale Momente ihres Mittelfeld-Asses Hamšík. Der 28-Jährige vom SSC Neapel glänzte schon beim Testspielsieg gegen Deutschland in Augsburg mit einem Kunst-Tor.