15.08.2016 10:58 Uhr

Popp-Interview: "Wollen Revanche nehmen"

Alexandra Popp freut sich über die Auszeichnung als Fußballerin des Jahres
Alexandra Popp freut sich über die Auszeichnung als Fußballerin des Jahres

Am Sonntag wurde Alexandra Popp zur Fußballerin des Jahres gekürt. Im Interview spricht die 25-Jährige vom VfL Wolfsburg über die Auszeichnung, das Olympia-Halbfinale gegen Kanada und den großen Traum von der Weiterreise nach Rio zum Endspiel im Maracanã.

Alexandra Popp, gerade sind Sie zum zweiten Mal zur besten Spielerin des Jahres gewählt worden. Was bedeutet Ihnen das?

Das macht mich natürlich stolz. Es ist eine Ehre, eine solche Anerkennung dafür zu bekommen, dass ich eine gute Saison gespielt habe.

Gibt das einen zusätzlichen Schub für die Mission Gold?

Natürlich steigert diese Anerkennung auch das Selbstbewusstsein. Und das hilft sicher auch dem eigenen Spiel.

Nun steht das Halbfinale gegen Kanada an - wie sehr motiviert es zusätzlich, dass nur das Endspiel in Rio de Janeiro stattfindet, das Bronze-Spiel in Sao Paulo?

Das ist ein Riesenansporn. Auch wenn wir noch nicht so überzeugend gespielt haben bislang, zählt erst mal, dass wir im Halbfinale stehen. Manchmal braucht man eben dreckige Siege. Das zeichnet uns auch aus. Natürlich wollen wir jetzt ins Endspiel. Wir haben jeden Austragungsort bis auf Manaus mitgenommen, fehlt nur noch Rio. Wir hören viel von den anderen Athleten und wir wollen alle dort hin. Diesen Willen müssen wir gegen Kanada auf den Platz bringen.

Was erzählen denn die anderen Sportler?

Sie treffen andere Athleten, können sich andere Sportarten anschauen. Davon bekommen wir so gut wie gar nichts mit. Wir lesen fast alle Erfolge der Deutschen nur im Internet. Auch das Deutsche Haus soll mega schön sein. Wir sind definitiv heiß darauf - und es fehlt nur noch ein Schritt. Deshalb werden wir alles geben.

Warum lief es bisher noch nicht rund bei der deutschen Mannschaft?

Ich glaube, wir wollen uns manchmal einfach selbst nicht enttäuschen. Das hemmt dann vielleicht im Unterbewusstsein. Es ist schwierig zu erklären. Wir versuchen alles auf dem Platz, aber manchmal gelingt eben einiges nicht. Aber wir geben nie auf und hören nicht auf, an uns zu glauben.

Nun spielen Sie wieder gegen die Kanadierinnen, gegen die das Team das letzte Gruppenspiel 1:2 verloren hatten. Wie gehen Sie das Wiedersehen an?

Es wird grundsätzlich ein ganz anderes Spiel als in der Gruppenphase. Jetzt geht es um den Einzug ins Finale, da werden sich beide Seiten nichts schenken. Und natürlich wollen wir auch Revanche nehmen.

Im Stadion von Belo Horizonte hat das Männer-Team auf dem Weg zum WM-Titel 2014 mit dem 7:1-Halbfinalsieg gegen den Gastgeber Geschichte geschrieben. Wie sehr freuen Sie sich auf diesen magischen Ort?

Wir sind sehr gespannt. Wir haben gehört, dass hier wohl alle Zuschauer gegen uns sein werden, noch mehr als in Sao Paulo, wo wir schon extrem ausgebuht wurden. Aber vielleicht ist es ein gutes Omen für uns als deutsche Mannschaft, hier auch ein Halbfinale zu bestreiten. Und wenn es laut wird - umso besser. Wichtig ist, dass Stimmung im Stadion ist.