15.06.2017 19:05 Uhr

Russland wehrt sich gegen Vorwürfe

Vitali Mutko (2. v. l.) hat die Vorwürfe zurückgewiesen
Vitali Mutko (2. v. l.) hat die Vorwürfe zurückgewiesen

Russlands Vize-Premierminister Vitali Mutko hat die Vorwürfe wegen unwürdiger Bedingungen für nordkoreanische Arbeiter auf der Baustelle des WM-Stadions in St. Petersburg zurückgewiesen.

"Wir sind nicht dafür zuständig, welches Personal die Subunternehmer einsetzen", sagte der 58-Jährige "Spiegel Online" am Donnerstag vor Beginn des Confed Cups (17. Juni bis 2. Juli): "Die Arbeitsbedingungen sind bei uns strikt geregelt, vielleicht sogar strenger als in vielen anderen Ländern."

Am Mittwoch hatte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) WM-Gastgeber Russland und den Weltverband FIFA wegen der Ausbeutung von Arbeitern auf den Baustellen kritisiert. Bereits Ende Mai hatte FIFA-Chef Gianni Infantino die Umstände in einem Brief verurteilt.

"Die FIFA hat niemanden kritisiert. Wenn sie etwas bemängelt hat, dann haben wir immer sofort durchgegriffen", sagte Mutko, Cheforganisator der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr: "Zu den nordkoreanischen Arbeitern: Ich kann Ihnen nicht sagen, ob Arbeiter aus Nordkorea im Stadion eingesetzt worden sind."

Hooligans, Doping und Co.: Russland in Kritik

Der Besorgnis vor erneuten Übergriffen russischer Hooligans wie bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich begegnete Mutko beschwichtigend. "Die Versuche, aus Russland ein gefährliches Land zu machen, uns schlechtzureden, kennen wir schon, das haben wir auch in Sotschi vor den Olympischen Spielen gesehen. Und was war? Alle waren zufrieden."

Nach dem Skandal um systematisches Doping in der russischen Leichtathletik beteuerte der ehemalige Sportminister, dass der russische Fußball sauber sei. "Dieses Problem ist nun wirklich aus der Luft gegriffen. Immer wieder wird versucht, Russland anzuschwärzen", sagte Mutko: "Unser System hatte einen Fehler, wir haben darauf reagiert. Wir investieren Milliarden in die Entwicklung des Sports, wir brauchen keine Scheinsiege mit Hilfe von Doping, schon gar nicht im Fußball."