28.09.2017 10:54 Uhr

Schnelle Götze-Rückkehr ins DFB-Team?

Bundestrainer Joachim Löw (r.) könnte auf Mario Götze zurückgreifen
Bundestrainer Joachim Löw (r.) könnte auf Mario Götze zurückgreifen

Am Freitag nominiert Joachim Löw sein Aufgebot für den Abschluss in der WM-Quali mit dem "Endspiel" in Nordirland. Der Bundestrainer hat Personalsorgen.

Joachim Löw ist in den vergangenen Tagen viel herumgekommen. Manchester am Samstag, Leverkusen am Sonntag. Seinen wichtigsten Termin hatte der Bundestrainer aber am Dienstag in Dortmund. Beim 1:3 der Borussia in der Champions League gegen Real Madrid konnte er sich ein Bild machen vom Leistungsstand von Mario Götze - ist der WM-Held bereit für ein Comeback im DFB-Dress?

Bei der Zusammenstellung seines Kaders für das "Endspiel" in der WM-Qualifikation in Belfast gegen Nordirland am 5. Oktober (20:45 Uhr bei "RTL") sowie drei Tage darauf in Kaiserslautern gegen Aserbaidschan kommt der Frage nach Götze für Löw eine Schlüsselrolle zu. Auch, weil in der deutschen Offensive der Schuh drückt: Mario Gomez fällt verletzt aus, Timo Werner bereitet nach Kreislaufproblemen Sorgen, Marco Reus oder Andre Schürrle stehen nicht zur Verfügung.

Der Weg für Götze wäre frei, doch Löw zögert dem Vernehmen nach. Nicht, weil ihm die Leistung des 25-Jährigen gegen Madrid nicht gefallen hätte - Löw will angesichts der Krankengeschichte Götzes auf Nummer sicher gehen. Möglich also, dass dieser wie zuletzt Manuel Neuer noch Zeit bekommt.

Formstarker Leroy Sané als Alternative

Sein letztes von 62 Länderspielen (17 Tore) hatte Götze im November 2016 beim 0:0 in Italien bestritten, Löw hält ihm die Tür seither offen. "Mario ist ein außergewöhnlich guter Spieler mit besonderen Qualitäten und war bei uns immer ein wertvoller Spieler", sagte er zuletzt. Mit Götzes Entwicklung seit dem Comeback im Juli sei er "sehr zufrieden".

Als Angriffs-Alternative drängte sich zuletzt Leroy Sané wieder auf, den Löw im September nicht berücksichtigt hatte. Der Profi von Manchester City überzeugte Tribünengast Löw am Wochenende beim 5:0 gegen Crystal Palace mit einem Tor und zwei Vorlagen. In Leverkusen sah Löw einen Doppelpack von Kevin Volland, der zuletzt in Italien mit Götze für die DFB-Elf gespielt hatte.

Götze-Kollege Philipp auf dem Radar

Wahrscheinlicher ist aber, dass Löw Sandro Wagner beruft, der nach guten Auftritten im Confed-Cup-Sommer gegen Tschechien (2:1) und Norwegen (6:0) gefehlt hatte. Wohl noch zu früh kommt eine Nominierung von Götzes neuem Mannschaftskollegen Maximilian Philipp, wenngleich Löw den U21-Europameister auf dem Zettel hat. Über kurz oder lang ließe sich "gar nicht verhindern", dass der 23-Jährige Nationalspieler werde, sagte Eurosport-Experte Matthias Sammer kürzlich.

Löws Probleme ziehen sich durch alle Mannschaftsteile. Kapitän Neuer fällt bis Januar aus, links hinten sucht er eine Alternative für den verletzten Jonas Hector - logische Wahl wäre Confed-Cup-Sieger Marvin Plattenhardt. Weltmeister Benedikt Höwedes ist ebenfalls verletzt, İlkay Gündoğan noch nicht bereit, Ersatzkapitän Sami Khedira und Julian Weigl gerade erst wieder fit.

Und Nordirland, betonte Löw, sei "eine Heimmacht". Fünf Punkte trennen den Tabellenführer der Gruppe C vom Verfolger, der auf der Insel noch kein Gegentor hinnehmen musste. "Das wird interessant", sagte Löw.