20.04.2018 12:11 Uhr

Doppel-Duell um die CL: Quartett zum Siegen verdammt

Die Champions-League-Anwärter Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen treffen am Samstag aufeinander
Die Champions-League-Anwärter Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen treffen am Samstag aufeinander

Der Kampf um die Champions League geht in der Bundesliga in die heiße Phase. Während Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen die Königsklassen-Ränge halten wollen, greifen RB Leipzig und 1899 Hoffenheim im direkten Duell nach dem letzten Strohhalm.

Erst der "Plastico" mit Endspielcharakter, dann Königsklassen-Kampf in Dortmund: Während sich RB Leipzig und 1899 Hoffenheim am Samstag um den letzten Strohhalm im Champions-League-Rennen duellieren, dürften Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen ganz genau hinschauen. Denn wie es der Zufall will, treffen auch der BVB und die Werkself kurz darauf aufeinander. Jäger und Gejagte an einem Tag im Zweikampf: Wem flattern im Saisonendspurt die Nerven?

Nervenschwäche anmerken lassen wollte sich vor dem so wichtigen 31. Spieltag jedenfalls keiner der Beteiligten. Stattdessen wurde vor allem in Hoffenheim und Leipzig die Wichtigkeit der Partie hervorgehoben. "Bei vier Spielen ist es doch klar, dass es nicht mehr reicht, nur einen Punkt zu holen. Wir brauchen gegen Hoffenheim einen Dreier, um da oben nochmal heranzukommen", sagte Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl vor dem Aufeinandertreffen der beiden Investoren-Klubs.

Hasenhüttls Hoffenheimer Kollege Julian Nagelsmann pflichtete ihm bei. "Ich würde mich soweit aus dem Fenster lehnen, dass wir nur mit einem Sieg noch darauf hoffen können", sagte Nagelsmann.

Kann Götze dem BVB helfen?

Die Ausgangslage ist klar: Der Fünfte Leipzig und der Sechste Hoffenheim liegen vier und fünf Punkte hinter Platz vier, der zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigt. Bei vier ausstehenden Spielen ist jeder Patzer einer zu viel. Auch da Pokalfinalist Eintracht Frankfurt als Siebter punktgleich mit Hoffenheim lauert und am Samstag gegen Hertha BSC vom Ergebnis in Leipzig profitieren könnte.

Von unten kommt also gewaltig Druck, den man beim Vierten in Dortmund jedoch nicht allzu sehr spüren will. "Wir haben ein gutes Gefühl. Die Ausgangslage ist gut. Die Spiele werden weniger, wir haben es selbst in der Hand", sagte BVB-Trainer Peter Stöger vor dem Topspiel gegen die punktgleichen Leverkusener am Samstagabend. Er sei zuversichtlich, "dass wir es schaffen". Dabei helfen soll vor allem der zuletzt verschmähte WM-Held Mario Götze, dem Stöger gegen die Werkself einen Startelfeinsatz in Aussicht stellte: "Die Chancen sind da und groß."

Bayer trotz Pokal-Schlappe selbstbewusst

Größer auf jeden Fall als die Chancen, Derbysieger Schalke 04 noch abzufangen. Die zweitplatzierten Königsblauen, die am Sonntag beim Schlusslicht 1. FC Köln antreten, können mit derzeit acht Punkten auf Leipzig wohl bereits für die Königsklasse planen. Dortmunds Fokus liegt also auf Bayer. Und das Duell wird schwer genug, denn Leverkusen ist mit zwei 4:1-Siegen in Leipzig und gegen Frankfurt so etwas wie die Bundesliga-Mannschaft der Stunde - trotz der 2:6-Pokalpleite im Halbfinale am Dienstag gegen Bayern München.

"Auch wenn das Ergebnis es anders zeigt, haben wir gegen die Bayern ein ordentliches Spiel gemacht. Und deshalb wird es bei uns keinen Knacks geben. Wir werden in Dortmund wieder mutig auftreten", sagte Bayers formstarker Torjäger Kevin Volland. Trainer Heiko Herrlich hatte sich nach der harschen Niederlage ebenfalls optimistisch für Dortmund gegeben. "Warum sollten wir da nichts mitnehmen?", fragte der 46-Jährige rhetorisch.

Herrlich weiß, dass er wie alle anderen Champions-League-Kandidaten ohnehin zum Punkten verdammt ist. Die Konkurrenz schläft nicht - das gilt vor allem für dieses Wochenende.