22.09.2020 23:12 Uhr

Salzburg macht ersten Schritt in Richtung CL

Nach dem Auswärtssieg dürfte das Rückspiel sogar 0:1 verloren werden
Nach dem Auswärtssieg dürfte das Rückspiel sogar 0:1 verloren werden

Red Bull Salzburg steckt in Tel Aviv den Schock des frühen Rückstands gegen Maccabi weg und feiert im Playoff-Hinspiel in Israel einen wichtigen Auswärtssieg.

Die Ausgangsposition ist ordentlich, könnte aber besser sein. Österreichs Champion Red Bull Salzburg kam am Dienstag im Playoff-Hinspiel zur Champions League beim durch Corona arg geschwächten israelischen Meister Maccabi Tel Aviv zu einem 2:1-Erfolg nach Rückstand. Dominik Szoboszlai per Elfmeter (49.) und Masaya Okugawa (57.) drehten die Partie. Die Entscheidung um den Einzug in die Gruppenphase fällt im Rückspiel am nächsten Mittwoch (21:00 Uhr) in Wals-Siezenheim.

Dort könnten die "Bullen" eine Scharte ausmerzen. Nach elf verpatzten Anläufen in der Qualifikation könnte am Ende die zweite Königsklassen-Teilnahme in der Red-Bull-Ära (seit 2005) hintereinander perfekt gemacht werden. Im Vorjahr war der Meister über die Liga fix qualifiziert.

Salzburg von Maccabi Tel Aviv zunächst kalt erwischt

Dass beim Gegner gleich neun Kaderspieler nach positiven Coronatests passen mussten, wussten die Salzburger zunächst überhaupt nicht auszunutzen. Denn die neu formierten Gastgeber, angetreten in einem defensiven 5-4-1, ließen sich auf einen offenen Schlagabtausch erst gar nicht ein - und gingen in der neunten Minute in Führung: Der unerfahrene Eylon Almog bediente mit einem Traumpass Dan Biton, der Cican Stanković mit einem feinen Heber keine Chance ließ.

Die Salzburger hatten zuvor zwar die Startphase dominiert, dabei aber die notwendige Präzision im Passspiel vermissen lassen. Besser wurde das vor der Pause nicht. Ein überlegter Innenrist-Schuss von Szoboszlai nach Okugawa-Flanke, den ein Israeli für seinen geschlagenen Goalie vor der Linie klärte (15.), war lange Zeit der größte Aufreger.

Dabei konnte Salzburg-Trainer Jesse Marsch mit Ausnahme des daheimgebliebenen Zlatko Junuzović (Muskelfaserriss im Oberschenkel) die Einserformation im Bloomberg-Stadion aufbieten. Im Sturm erhielt neben Patson Daka dieses Mal wieder Mërgim Berisha den Vorzug gegenüber Sékou Koïta. Auch ÖFB-Teamverteidiger Maximilian Wöber war nach überstandener Knieblessur wieder dabei.

Salzburg kommt stark verbessert aus der Kabine

Der Ausgleich fiel früh in der zweiten Hälfte. Daka spielte gegen Matan Baltaxa im Strafraum seine Geschwindigkeitsvorteile aus (48.), der englische Topreferee Michael Oliver zeigte nach dem Kontakt auf den Punkt. Szoboszlai verwertete den Elfmeter mit Glück. Tenenbaum war zwar mit den Händen dran, lenkte den Ball aber vìa Innenstange ins Tor (49.).

Der von Marsch anvisierte Tempovortrag seiner Elf funktionierte in dieser Phase auch dank der Hereinnahme des weitaus mobileren Koïta für Berisha gut. Sinnbildlich dafür das 2:1 in der 57. Minute, als Koïta den Ball nach einem öffnenden Pass von Szoboszlai querlegte und Okugawa nur noch den Fuß hinhalten musste. Binnen neun Minuten war die Partie gedreht.

Daka hatte im Anschluss nach Koïta-Lochpass das 3:1 auf dem Fuß, scheiterte mit einem schwachen Abschluss aber an Tanenbaum (68.). Auf der Gegenseite überraschte Biton beinahe Stanković mit einem aufs kurze Eck getretenen Freistoß an die Außenstange. Der inzwischen eingewechselte Itay Shechter vergab die Großchance auf das 2:2 kläglich (77.). Im Gegenzug tauchte Tenenbaum gegen Mwepus Schuss erfolgreich ab (78).

In der Schlussphase ließen sich die Salzburger hinten reindrängen, behaupteten sich im Finish aber wieder. Joker Noah Okafor traf in der Nachspielzeit aus zentraler Position sogar noch die Außenstange.

apa