01.11.2023 13:30 Uhr

Homburg mischt den DFB-Pokal auf

Homburg sorgt im DFB-Pokal für Überraschungen
Homburg sorgt im DFB-Pokal für Überraschungen

Kecker Pokalschreck aus der 4. Liga: Der FC Homburg sorgt für die nächste Sensation und erinnert mit einer Kondom-Werbung an seine legendäre Vereinsgeschichte.

Danny Schwarz schaute ernst drein. Selbst nach der nächsten Pokal-Sensation dachte der Trainer des kleinen FC Homburg schon wieder an das große Ganze. Nun gelte es "brutal zu regenerieren", denn einen Fight wie am Dienstagabend schüttelt man nicht "einfach so aus den Kleidern". Doch am Samstag kommt ja der TSV Steinbach Haiger zum Spitzenspiel, da wollen sie in Homburg wieder "top vorbereitet und einigermaßen frisch" sein.

Viele Fans des Viertligisten sind aber vor allem auf den Sonntag gespannt, denn da wird das Achtelfinale im DFB-Pokal ausgelost. Und Homburg, derzeit Tabellensechster der Regionalliga Südwest, ist mittendrin. Nach dem Bundesligisten Darmstadt 98 in der ersten Runde ging nun auch die SpVgg Greuther Fürth im Waldstadion unter. "Pure Leidenschaft, purer Wille", sagte Schwarz, habe sein Team zu dem 2:1 (1:0) gegen den Favoriten geführt.

Homburg erstmals seit 1996 wieder im Achtelfinale

Der FCH, einstiger Bundesligist, steht damit erstmals seit 1996 wieder im DFB-Pokal-Achtelfinale und sorgt bundesweit erneut für Schlagzeilen. Wie damals, als sie im Jahr 1988 einen heiß diskutierten Werbedeal mit einem Kondomhersteller eingingen. Auch diesmal, 35 Jahre später, nutzte der kecke Außenseiter die Aufmerksamkeit und lief gegen Fürth wieder mit einer Kondomwerbung auf dem Trikotärmel auf.

Um Sicherheit ging es Schwarz und Co. gegen die Franken auch auf dem Platz. War ja klar, dass sie "keine verrückten Dinge" anstellen würden gegen den Zweitligisten, also stellten sich die Grün-Weißen vor allem hinten rein, sie bissen, wühlten, hängten sich voll rein. Mit einem "Quäntchen Glück" und durch den Schub des 1:0 von Fabian Eisele (32.) "entsteht so ein Pokalabend", den sie in Homburg lange nicht vergessen werden. Phil Harres (83.) war mit seinem Siegtreffer dann der Held des Abends, das Tor von Branimir Hrgota (52.) war für Fürth zu wenig.

"Wir sind einfach nur froh, glücklich - und genießen den Augenblick", sagte Schwarz, dem aber beim Blick auf seine Verletztenliste vor dem Duell mit Steinbach Haiger schon wieder "schummrig" wurde. Der 48-Jährige erinnert sich ja nur zu gut, dass sein Team nach dem ersten Pokalcoup gegen Darmstadt danach vier Spiele nicht gewinnen konnte. Und diesmal? "Ich wünsche es mir nicht", sagte der frühere Bundesligaprofi.

Im Saarland-Pokal muss Homburg übrigens erst noch in das Achtelfinale einziehen, wenn Schwarz und Co. nächste Woche den SV Bliesmengen-Bolchen SV bezwingen, wartet in der nächsten Runde der SV Auersmacher. Doch schon am Sonntag winkt das ganz große Los.