15.11.2023 17:24 Uhr

Vom Schalker "Weltklassespieler" zum Bauernopfer

Max Meyer stieg einst in den Reihen des FC Schalke 04 zum begehrten Top-Talent auf - jetzt spielt er in der Schweiz
Max Meyer stieg einst in den Reihen des FC Schalke 04 zum begehrten Top-Talent auf - jetzt spielt er in der Schweiz

Viele bekannte Gesichter aus dem deutschen Fußball spielen inzwischen weitgehend unbeachtet von den Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Eine Leihgabe des FC Bayern brilliert in den Niederlanden und ein fragwürdiger Nackenschlag für einen ehemaligen Hoffnungsträger des FC Schalke 04.

Die Geschichte von Max Meyer ist dem Gros der deutschen Fußball-Fans wohl hinlänglich bekannt: Mit gerade mal 17 Jahren legte Meyer in Reihen des FC Schalke 04 einen Blitzstart in die Profikarriere hin, avancierte zum begehrten Toptalent und einem Hoffnungsträger des DFB-Teams, ehe ihn sein Berater Roger Wittmann als "Weltklassespieler" auf den Markt stellte - und Meyer damit keinen Gefallen tat.

Das Label schürte Erwartungen, haftete wie Pech am Mittelfeldspieler und verkam nachdem Meyer in der englischen Premier League bei Crystal Palace eben jene Weltklasse vermissen ließ eher zu einem Schmähruf. Anfang 2021 versuchte es der viermalige deutsche A-Nationalspieler noch einmal in der Bundesliga, bekam beim 1. FC Köln allerdings ebenso kein Bein auf den Boden, wie in der Folge bei Fenerbahce oder dem dänischen Erstligisten FC Midtjylland. 

Die letzten Stationen des Absturzes waren allerdings schon nur noch Randnotizen in der großen weiten Fußball-Welt, selbiges gilt für Meyers Wechsel in die Schweizer Super League, der den gebürtigen Oberhausener 2022 endlich wieder beflügeln sollte. Beim FC Luzern mauserte sich der Deutsche auf Anhieb zu einem der besten Spieler der Liga und seit Sommer 2023 sogar zum Kapitän des Klubs - nun folgte allerdings ein durchaus fragwürdiger Dämpfer.

Eine solide Saison im Gepäck trat Luzern Anfang November im Achtelfinale des Pokals beim Drittligisten SR Delémont an - und verlor sensationell mit 0:1 - mit ebenso überraschenden Folgen für Meyer, der gegen den Underdog nicht einmal in der Startelf stand.

Degradierung von Ex-Star des FC Schalke 04 hat "faden Beigeschmack"

Coach Mario Frick verfiel in Aktionismus, sah sich nach der "schlimmsten Niederlage" seiner Trainerlaufbahn gezwungen, "ein Zeichen" zu setzen, entriss Meyer kurzerhand die Binde und beförderte Ex-Kapitän Ardon Jashari, der gegen Delémont ebenso blutleer wie seine Kollegen auftrat, wieder ins Amt. 

Einen "faden Beigeschmack" habe die Entscheidung, urteilte der Schweizer "Blick". Dass Meyer "für eine katastrophale Leistung des gesamten Teams hinhalten muss", sei schlicht falsch.

Übrigens: Mit Spielführer Jashari setzte es unlängst eine heftige 1:6-Pleite gegen Tabellenführer BSC Young Boys. Den einzigen Treffer der Partie erzielte ein gewisser Max Meyer.

Leihgabe des FC Bayern glänzt als Super-Joker

Während Max Meyer in seiner Karriere schon alle Facetten des Business kennengelernt hat, kennt Malik Tillman nur einen Weg: steil bergauf. 

In der Jugend des FC Bayern ausgebildet, debütierte der Offensivspieler 2021 bei den Profis, ehe er 2022 auf Leihbasis nach Schottland zu den Rangers wechselte - und durchstartete. Als frisch gekürter Top-Youngster der schottischen Saison 2022/23 zurück in München, zahlte die PSV Eindhoven dem FC Bayern laut "kicker" eine Million Euro, um Tillman ihrerseits für eine Spielzeit auszuleihen.

Eine Entscheidung, die die Niederländer nicht bereuen dürften. Obwohl der US-Nationalspieler nur selten in der Startformation steht, steuerte er in 13 Einsätzen schon fünf Treffer und drei Vorlagen bei. 

Gespannt darf man sein, wie es im kommenden Sommer weitergeht. Vor der Leihe verlängerte der FC Bayern mit Tillman bis Ende Juni 2026, gestand Eindhoven allerdings eine Kaufoption in Höhe von kolportierten 13 bis 15 Millionen Euro zu. Eine Kaufoption, wenn auch deutlich geringer, hatten allerdings bereits die Rangers, die Münchner sollen sich bei Tillmans damaliger Leihe allerdings auch das Recht zugesichert haben, diese abzulehnen. Auch eine Rückkaufoption sei vereinbart gewesen, hieß es zudem. 

Nicht ausgeschlossen, dass man an der Säbener Straße auch beim Deal mit der PSV auf dieses Modell gesetzt hat.