Der FC Bayern spielt eine ordentliche, aber keinesfalls überragende Saison. Die Kritik an den Münchnern fällt vielerorts entsprechend deutlich aus. Dietmar Hamann ist dabei schon das ein oder andere Mal über das Ziel hinausgeschossen, findet etwa Karl-Heinz Rummenigge, der den TV-Experten nun abwatschte. 

Dass der FC Bayern im Moment nicht gut auf Dietmar Hamann zu sprechen ist, ist kein Geheimnis - und das Resultat der ständigen Kritik des Ex-Nationalspielers an seinem ehemaligen Verein. Erst am Freitag rechtfertigte Uli Hoeneß im "FAZ"-Gespräch die Gegenattacke des Klubs auf Hamann und meinte: "Wenn immerzu Angriffe aus der gleichen Richtung kommen, dann muss man manchmal auch zum Ausdruck bringen, dass man die Schnauze voll hat."

Karl-Heinz Rummenigge äußerte sich im "AZ"-Interview ganz ähnlich zum "Chefkritiker". Im Gegensatz zu Hoeneß bügelte er das Thema Hamann aber schnell beiseite. "Was Didi Hamann betrifft, so denke ich, macht jede Antwort auf ihn die Sache überflüssigerweise nur wichtig", watschte er den heutige "Sky"-Experten mit einem Satz ab. 

"Transfer von Harry Kane hatte höchste Priorität"

Deutlich ausführlicher sprach das Vorstandsmitglied dagegen von den neuen Gesichtern beim FC Bayern. So zum Beispiel über Harry Kane, für den der Rekordmeister im Sommer eine Rekordsumme auf den Tisch legte. Eine Investition, die sich laut Rummenigge ausgezahlt hat. 

"Der Transfer von Harry Kane hatte im Sommer höchste Priorität, weil uns allen klar war, dass das Spiel von Bayern München eine klare Nummer 9 braucht. Seine 24 Tore sind nicht nur rekordverdächtig, sondern auch mitentscheidend, dass der FC Bayern noch Chancen hat, seinen Titel in der Meisterschaft zu verteidigen. Er ist nicht nur ein guter Spieler, sondern auch ein prima Typ, der dem ganzen Klub gut zu Gesicht steht", schwärmte Rummenigge über den Engländer. 

Rummenigge lobt Neuzugänge des FC Bayern

Begeistert zeigte er sich zudem auch von Kanes Landsmann Eric Dier, der im Winter zum Team stieß. "Eric Dier hat mich offen gesagt ein wenig überrascht. Er hat ja nicht allzu viel Spielpraxis bekommen bei Tottenham diese Saison, aber er hat in allen Spielen, bei denen er bislang für uns auf dem Platz stand, gute Leistungen gebracht und ist eine absolute Alternative in der Defensive. Körperlich wuchtig, kopfballstark, taktisch klug, mit einem super Passspiel nach vorne", lobte Rummenigge. 

Bei den anderen beiden Winter-Neuzugängen ist Rummenigge noch etwas zurückhaltender, schließlich konnte sich der Verein weder von Sacha Boey noch von Bryan Zaragoza bisher ein ausgiebiges Bild machen. "Sacha Boey ist ein interessanter Spieler, über Bryan Zaragoza kann ich mir noch kein Urteil erlauben", erklärte Rummenigge daher nur. 

Insgesamt sei der Verein mit der Arbeit von Sportchef Christoph Freund "sehr glücklich". Er mache einen "sehr guten Job" und arbeite "sehr fleißig", betonte Rummenigge, der vom Erfolg des 46-Jährigen laut eigener Aussage überzeugt ist.