22.03.2024 08:25 Uhr

BVB-Star über emotionalen Tiefpunkt: "Das war krank!"

Julian Brandt spielt seit 2019 für den BVB
Julian Brandt spielt seit 2019 für den BVB

Seit 2019 spielt Julian Brandt nun schon bei Borussia Dortmund und ist inzwischen eine wichtige Säule im Mittelfeld. In seinen bald fünf Jahren beim BVB erlebte der 27-Jährige schon einige Höhen und Tiefen. Über den bittersten Moment seiner gesamten Profi-Karriere, die knapp verpasste Meisterschaft im letzten Jahr, hat sich Brandt nun ausführlich geäußert und dabei Einblick in sein Seelenleben gewährt.

Der unvergessene 34. Spieltag der abgelaufenen Saison am 27. Mai 2023 ist beim BVB-Stammspieler bis heute präsent. Im Gespräch mit Ex-Profi und YouTube-Star Bilal Kamarieh erzählte Brandt von dem emotionalen Tag im Signal Iduna Park.

"Wir sind in das Stadion gekommen, und ich habe in meinem Leben noch nie so eine Stimmung erlebt. Schon als wir zum Aufwärmen rausgegangen sind. Unser Stadion ist nicht leise. Aber das war krank", berichtete Brandt von seinen Erinnerungen an das Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05. 

Ein Heimsieg hätte dem BVB damals zur ersten Meisterschaft seit 2012 gereicht. Letztlich kamen die Schwarz-Gelben aber nicht über ein 2:2 hinaus. Der FC Bayern zog durch einen Last-Minute-Sieg beim 1. FC Köln noch an den Dortmundern vorbei.

"Du kriegst das ja mit! Du fängst dann an, auf dem Platz zu viel zu wollen. Diese Energie steckt ja an, und dann willst du jeden Konter fahren, jede Flanke schlagen, alles auf einmal. Und dann kriegt du einen Konter und das 0:1. Das bringt Unruhe", schilderte Brandt den Spielverlauf.

Bis zum Abpfiff schaffte es der BVB nicht mehr, die Partie gegen Mainz final zu drehen, sodass in der Abschlusstabelle aufgrund der schlechteren Tordifferenz nur Platz zwei blieb.

"Brutale Erfahrung" für BVB-Star Julian Brandt

"Es war natürlich eine brutale Erfahrung. Hätte ich diese Situation nochmal, wüsste ich ganz genau, wie ich es machen würde. Wir hätten als Team viel entspannter und ruhiger angehen müssen. Es war zu hektisch", erklärte Brandt mit nun zehn Monaten Abstand, woran er und seine Teamkollegen damals scheiterten.

Gleichzeitig offenbarte der BVB-Profi, was ihn im Nachgang der Partie am meisten beschäftigte: "Die größte Enttäuschung war für mich nicht das Unentschieden oder dass Bayern in der 89. Minute das 2:1 geschossen hat. Die größte Enttäuschung, und das hat mich tagelang beschäftigt, war es, am Ende vor der Gelben Wand zu stehen. Du guckt den Menschen dann in die Augen und weißt: Du hast denen gerade ihren tiefsten Wunsch genommen! Die sind nicht mal böse auf dich, die sind einfach enttäuscht über die Situation. Da denkst du dir einfach: Wow, das ist richtig, richtig krass! In dem Moment denkst du nur: Das tut mir einfach so leid."