25.03.2024 13:19 Uhr

Schalke-Ikone bangt: "Das macht Angst"

Andreas Müller gehörte beim FC Schalke 04 zu den Eurofightern
Andreas Müller gehörte beim FC Schalke 04 zu den Eurofightern

Beim FC Schalke 04 kursiert aktuell die blanke Existenzangst. Eurofighter Andreas Müller sieht bei den Königsblauen viele Defizite und fordert nun ein Aufbäumen, um den Klub zu retten.

Nach dem Heimsieg gegen den FC St. Pauli machte sich auf Schalke kurzzeitig Erleichterung breit. Doch zwei Wochen und eine 2:5-Klatsche gegen Hertha BSC später ist der Traditionsverein wieder tief drin im Abstiegskampf der 2. Liga.

Für Andreas Müller liegen die Probleme auf der Hand. "Die individuellen Fehler ziehen sich durch die gesamte Saison, im Zweikampfverhalten, aber auch im Taktischen: Das Positionsspiel ist schlecht, die Abstände zu groß, man verlässt sich auf den Nebenmann. So tun sich immer wieder riesige Räume für den Gegner auf. Und wenn Schalke ein Tor kassiert, spürst du das große Flattern", zählte die S04-Legende im Interview mit der "WAZ" die Baustellen auf. 

Der ehemalige Mittelfeldspieler, der mit Schalke 1997 den UEFA-Cup gewann, ist selbst nicht sicher, ob es für den Klassenerhalt reicht.

"Oft kassieren sie das zweite oder das dritte Tor gleich hinterher wie beim 1:4 in Lautern. Wenn du so viele Klatschen kriegst – das macht Angst", zeigte sich Müller besorgt.

FC Schalke 04 nur drei Punkte vor dem Abgrund

Das aufgeladene Umfeld mache die brenzlige Lage derzeit sogar noch schlimmer, meint der Eurofighter. "Es ist jetzt eine Frage des Kopfes. Jeder weiß, was die 3. Liga bedeuten würde. Die Spieler lesen ja auch, was so berichtet wird über eine mögliche Insolvenz und so weiter. Jeder kennt die Emotionalität rund um diesen Verein. Das ist das Prekäre."

Für Müller ist klar, dass Trainer Karel Geraerts die Länderspielpause nutzen müsse, um einen Umschwung herbeizuführen - egal, mit welchen Mitteln. Der 61-Jährige hält ein Kurztrainingslager für angebracht, hat aber auch Zweifel am Chefcoach.

"Im Trainingslager kann man sich verbarrikadieren, eine Wagenburg-Mentalität erzeugen: Wir gegen die Welt. Das muss Geraerts den Jungs vermitteln. Da kommt aber das Thema Sprache ins Spiel: Kann er sie verbal so packen, dass er sie überzeugt – von ihren eigenen Fähigkeiten und von seinem Konzept?", zeigte sich Müller skeptisch.

Acht Spiele stehen nach der Länderspielpause noch an und Schalke 04 trennen gerade einmal drei Punkte von einem direkten Abstiegsplatz.