15.09.2005 21:15 Uhr

UEFA-Cup als Motivation für Bayer

Leverkusen (dpa) - 17 Jahre nach dem Gewinn des UEFA-Pokals hat sich Bayer 04 Leverkusen beim Comeback in diesem europäischen Wettbewerb bescheidenere Ziele gesteckt.

«Wir wollen in die nächste Runde kommen, und das wird schwer genug», sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler vor dem Hinspiel gegen ZSKA Sofia. Der 30-malige bulgarische Fußball-Meister sei der «härteste Brocken» aus dem Kreis der deutschen UEFA-Cup-Gegner. Und wie schnell einen das Aus ereilen kann, weiß Bayer: 1988/1989 scheiterten die Rheinländer in der 1. Runde an Belenenses Lissabon. «Sofia ist eine lauf- und spielstarke Mannschaft, die in der Bundesliga vorn mitspielen könnte», sagte Trainer Klaus Augenthaler.

Dies schreckt Nationalspieler Bernd Schneider, der seit der Saison 1999/2000 fünf Mal für Leverkusen in der Champions League spielte, nicht: «In die Gruppenphase einziehen und diese überstehen. Das ist unser Minimalziel.» Allerdings hatte der instabile Bundesliga-12. noch nicht viel Grund, große Töne zu spucken, zeigte aber zuletzt gegen Vizemeister Schalke 04 trotz zahlreicher Ausfälle aufsteigende Tendenz. «Ich hoffe, das war keine Eintagsfliege. Nun hoffen wir durch den UEFA-Cup auf einen weiteren Schub», sagte Völler.

Die Bayer-Hoffnungen ruhen vor allem auf Dimitar Berbatow, der 1998 seine Karriere bei ZSKA Sofia begann und extra motiviert in die Partie geht. «Es ist ein besonderes Spiel für mich und ich werde nervöser sein als sonst. Doch dann spiele ich auch besser», meinte der bulgarische Torjäger, der zuletzt in vier Partien vier Treffer erzielte. Chefcoach Augenthaler: «Ich werde ihm sagen, dass er nicht allein gegen seinen Ex-Verein gewinnen muss.»

Zurückkehren in die Bayer-Elf werden die in der Bundesliga gesperrten Roque Junior und Marko Babic, die die Defensive verstärken sollen. «Wir wollen einen Sieg zu Null. Dafür müssen wir vorne Druck machen und auf Risiko spielen», forderte Augenthaler, der den Schwachpunkt der Sofioter erkannt zu haben glaubt: «Sie haben eine kleine Schwäche in der Abwehr.»