Aron Jóhannsson stand vor der Wahl: Island oder USA? Lagerbäck oder Klinsmann? Er entschied sich für die US-Boys. Dabei hat er nur die ersten drei Monate seines Lebens in Alabama verbracht und bis 2012 noch EM-Quali für Islands U21 gespielt. Der Verdacht liegt nahe, dass es mittlerweile schon einfacher ist, in den USA ein Nationalteam-Leiberl zu ergattern als bei Europas Emporkömmling Island.

Wenn der Isländer Aron Jóhannsson (23) im Happel Stadion für die USA gegen Österreich einläuft, wird er sich womöglich bei der falschen Veranstaltung wähnen. Gleichzeitig steigt nämlich nur 270km südlich davon in Zagreb das WM-Quali-Relegations-Rückspiel zwischen Kroatien und Island.

Für das isländische U21-Nationalteam hat Jóhannsson im September 2012 noch EM-Quali gespielt und im Oktober vergangenen Jahres hat ihn Teamchef Lars Lagerbäck auch ins A-Team für die WM-Quali-Spiele gegen die Schweiz und Albanien einberufen. Wegen Problemen mit der Leiste musste der Stürmer jedoch kurzfristig absagen.

Im Mai 2013 hat ihn dann US-Teamchef Jürgen Klinsmann angerufen. Jóhannsson hat auch einen amerikanischen Pass, da er in Mobile (Alabama) das Licht der Welt erblickte und seine isländischen Eltern ihren Studienaufenthalt dort erst drei Monate danach beendeten. Vergangenen Juli teilte er seine Entscheidung zugunsten der USA per Facebook mit und Mitte August kam die Freigabe der FIFA.

Lieber doch mit Boyd als mit Sigþórsson

Möglicherweise hat Jóhannsson Weitsicht bewiesen und traut sich ein Fixleiberl bei den erstarkten Isländern gar nicht zu. In der niederländischen Eredivisie ist er derzeit in Diensten Alkmaars mit neun Treffern der drittbeste Schütze. Allerdings war selbst der Liga-Toptorjäger Alfreð Finnbogason (SC Heerenveen, 14 Tore) in den letzten vier WM-Quali-Spielen der Isländer immer nur Joker.
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Sein erstes Pflichtspieltor für die USA erzielte Jóhannsson am 16. Oktober, als er den 3:2-Sieg im letzten WM-Quali-Spiel gegen Panama in der Schlussminute fixierte. Ins 23-Mann-Aufgebot für die Länderspiele gegen Schottland und Österreich hat es Jóhansson ebenso geschafft wie der sechstbeste Schütze der österreichischen Bundesliga, Terrence Boyd.

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Thomas Schöpf