3. Liga 2015/2016 » 32. Spieltag » Liveticker: 1. FC Magdeburg - Erzgebirge Aue 0:3

Fazit:
Erzgebirge Aue schlägt den 1. FC Magdeburg aufgrund seiner Effizienz am Ende verdient, wenn auch zu hoch, mit 3:0. Das sah zu Beginn des ersten Durchgangs allerdings noch ganz anders aus: Der FCM startete gut in die Partie und setzte die Gäste früh unter Druck. Magdeburg erarbeitete sich die besseren Chancen, wurde aber von überaus effizienten Auern bestraft, die trotz geringerer Spielanteile ihre Chancen eiskalt nutzten und durch zwei Treffer des formstarken Köpke und einen Treffer des ebenfalls agilen Skarlatidis eine 3:0 Führung mit in die Pause nehmen konnten. Magdeburg lag zu diesem Zeitpunkt nach einer eigentlich spielerisch guten Leistung unverdient zurück, konnte sich dann im zweiten Durchgang aber keine wirklich guten Gelegenheiten mehr herausspielen, während sich Aue mit einer reifen Spielanlage, strukturiert vom starken Tiffert, auf das Verwalten der Führung konzentrierte. Die Veilchen haben einen unglaublichen Lauf, untermauern ihren Aufstiegsplatz und stehen in ihren letzten drei Partien bei einem Torverhältnis von 10:0. Die Magdeburger bezahlen unterdessen heute trotz einer engagierten Leistung einiges an Lehrgeld, liegen in der Tabelle aber trotz durchwachsener Ergebnisse in den letzten Wochen weiterhin äußerst respektabel im oberen Drittel. Vielen Dank für Euer Interesse und bis zum nächsten Mal!

Es läuft bereits die Nachspielzeit von vier Minuten, die aufgrund der Unterbrechungen zu Beginn des zweiten Durchgang in Ordnung gehen, und es bleibt dabei, auf dem Platz tut sich kaum noch etwas.

Gelbe Karte für Christopher Handke (1. FC Magdeburg)
Handke holt sich spät in der Partie noch Gelb ab.

Aue lässt nun Ball und Gegner laufen und scheint das Ergebnis über die Zeit bringen zu können, ohne dass es noch einmal eng wird.

Skarlatidis verlässt nach einer klasse Leistung mit einem Treffer und zwei Assits den Platz. Für ihn kommt Soukou.

Hammann bringt eine Hereingabe hoch in die Mitte. Puttkammer schraubt sich an der Ecke des Fünfmeterraums am höchsten und verlängert das Leder mit dem Kopf. Der Ball fliegt in Richtung der Torlinie, wo ihn Riese aber im letzten Moment hinten rausschlagen kann.

Die ganz große Offensive der Hausherren bleibt bislang aus, es macht den Eindruck, dass der FCM eher besterbt ist, nicht noch einen weiteren Treffer zu kassieren. Aue ist unterdessen wieder im Verwaltungsmodus, mit Tiffert als zentralem Lenker und Denker, der das Tempo des Spiels bestimmt.

Ernst setzt Hammann auf der linken Seite mit einem feinen Pass durch zwei Abwehrspieler hindurch klasse ein. Hammann flankt nach innen, seine Hereingabe ist aber eine sichere Beute für Männel.

Das Kamerabild ist noch deutlich eingeschränkt, aber auf dem Platz selbst scheint die Sicht wieder gut zu sein, der Ball rollt wieder. Das wird dennoch mit Sicherheit eine Geldstrafe für Erzgebirge Aue zur Folge haben.

Schiedsrichter Winkmann unterbricht kurz die Partie, da sich dichte lila-weiße Rauschschwaden aus dem Auer Block erheben. Winkmann wartet die Rauchentwicklung kurz ab, pfeift die Partie aber schnell wieder an, da sich der Qualm nicht in Richtung des Spielfeldes ausbreitet.

Gelbe Karte für Steffen Puttkammer (1. FC Magdeburg)
Puttkammer springt Köpke bei einem Kopfballduell von hinten in den Rücken und sieht dafür Gelb.

Das ist schon stark, wie sich Aue in den letzten Partien in der Offensive präsentiert, während sie über weite Strecken der Saison doch vor allem mit dem Toreschießen zu kämpfen hatten.

Ernst wird auf der linken Seite in die Tiefe geschickt. Männel stürmt aus seinem Kasten und kann die Kugel vor dem Magdeburger wegschlagen. Ernst springt daraufhin zwar in vollem Tempo, aber doch etwas unnötig voll in den Keeper der Gäste, hatte er doch eigentlich bereits früh erkannt, dass der Torwart vor ihm am Ball sein würde. Nach dem Zusammenstoß bleiben beide liegen und müssen behandelt werden. Nach einer kurzen Behandlungspause geht es aber für beide weiter.

Das ist bislang, bis auf das Gegentor, wirklich eine Klassevorstellung des FCM, der Aue überhaupt nicht zur Entfaltung kommen lässt, sondern seine eigene Spielidee durchsetzt und die Abwehr der Gäste mit langen Bällen immer wieder unter Druck setzt.

Die Hausherren erhalten einen Freistoß im zentralen Halbfeld. Hammann versucht es direkt, haut den Ball aber genau auf den Kopf von Adler in der Mauer, der sich kurz schütteln muss, aber weiter machen kann.

Die Magdeburger Fans zeigen sich unbeeindruckt vom Rückstand und peitschen ihr Team lautstark nach vorne. Auch die FCM-Akteure scheinen wenig wenig geschockt und drängen sofort wieder vor ins letzte Drittel der Gäste.

Magdeburg bleibt die spielbestimmende Mannschaft und drückt die Veilchen in deren Hälfte. Insbesondere Beck ist in der Sturmspitze ein Aktivposten, geht weite Wege und versucht damit die sonst so sichere Abwehr der Gäste durcheinander zu wirbeln.

Mit Hammann und Skarlatidis behaken sich die beiden Spieler mit der Nummer zehn an der Mittellinie, woraufhin Hammann zu Boden geht. Er beschwert sich daraufhin lautstark beim Schiedsrichtergespann. Winkmann kann die Gemüter aber schnell wieder beruhigen.

Der FCM startet äußerst engagiert in die Partie und setzt die Gäste früh unter Druck. Die Veilchen können sich in den ersten Minuten kaum befreien, geschweige denn geordnet das eigene Spiel aufbauen. Beck kann mit dem Ball in den Strafraum eindringen, die Verteidigung der Gäste hat aber den Fuß dazwischen und klärt zur Ecke, welche daraufhin nichts einbringt.

Die Partie leiten wird der erfahrene Bundesliga-Schiedsrichter Guido Winkmann, gemeinsam mit seinen Assistenten Fabian Maibaum und Robert Wessel.

FCM-Coach Härtel betonte im Vorfeld vor allem die Qualitäten von Martin Männel als auch die mannschaftliche Geschlossenheit der Gäste: „Wir müssen hellwach sein. Aue hat eine sehr disziplinierte Mannschaft mit eingespielten Spielern und einem überragenden Torwart.“

Die Hausherren müssen sich demgegenüber jedoch keineswegs verstecken, spielen sie nach dem Aufstieg aus der Regionalliga Nordost doch eine ganz starke Saison. Sie liegen mit 45 Punkten auf dem sechsten Platz der Tabelle und haben den Aufstiegsrelegationsplatz zur. 2. Bundesliga angesichts von sechs Punkten Rückstand durchaus noch im Blick.

Abgesehen von diesem Ausrutscher befindet sich die Elf von Trainer Pavel Dotchev seit Wochen in blendender Verfassung. Am vergangenen Spieltag fegte man den Halleschen FC mit 4:0 vom Platz. Diesem Ausrufezeichen ließen die Veilchen einen beeindruckenden 3:0-Auswärtssieg im Halbfinale des Sachsen-Pokals beim souveränen Drittligaspitzenreiter Dynamo Dresden folgen.

Es berichtet für Euch Jonas Sell.