Frauen EM-Qualifikation 2015/2016 » Gruppe 5 » Liveticker: Russland - Deutschland 0:4

Fazit:
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft schlägt Russland standesgemäß mit 4:0 und feiert beim Debüt von Neu-Bundestrainerin Steffi Jones den siebten Sieg im siebten Qualifikationsspiel. Nach einer Schrecksekunde zu Beginn, als Karpova frei auf Weiß zulief, sorgte die DFB-Elf schnell für klare Verhältnisse und brachte sich nach einem Eigentor von Tsybutovich und Treffern von Maier und Hendrich komfortabel in Front. Im zweiten Durchgang kamen die zuvor völlig indisponierten Russinnen dann zwar besser ins Spiel, echte Torchancen blieben dabei aber Mangelware. Stattdessen sorgte Petermann auf der anderen Seite für das 4:0. Makarenko traf in der 90. Minute nochmal die Latte, ein Ehrentreffer war den Russinnen letztlich aber nicht vergönnt. So bleibt Deutschland in der EM-Qualifikation weiter ohne Gegentor. Am kommende Dienstag folgt nun das abschließende Gruppenspiel in Ungarn.

Drei Minuten Nachspielzeit legt die rumänische Schiedsrichterin oben drauf.

Die Partie geht langsam aber sicher dem Ende entgegen. Die Mannschaft von Steffi Jones spielt nicht mehr mit letzer Konsequenz nach vorne und lässt den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen. Das erste Gegentor dieser EM-Qualifikation wollen sie auf jeden Fall vermeiden.

Da schienen die Russinnen gerade mal so richtig im Spiel zu sein, schon werden sie mit dem vierten Gegentreffer bestraft. Es wird also ein standesgemäßer Auswärtssieg der deutschen Nationalmannschaft beim vorletzten Gruppenspiel in Khimki. Vermutlich erneut ohne Gegentor.

Obwohl das Spiel entschieden ist, versuchen die Gastgeberinnen nochmal richtig Druck zu machen. Wenn sie von Anfang an so gespielt hätten, wären sie wohl nicht so deutlich in Rückstand geraten. Allerdings fehlen auch jetzt die klaren Torchancen.

Elena Fomina zieht den Doppelwechsel und will mit Margarita Chernomyrdina und Ekaterina Sochneva frischen Wind ins Spiel bringen. Der Anschlusstreffer sollte aber so langsam fallen, wenn die Russinnen hier tatsächlich noch zurückkommen wollen.

Für Lena Goeßling ist der Arbeitstag nach einer guten Stunde vorzeitig beendet. Die 30-Jährige wird auch nicht mehr mit zum Spiel in Ungarn, sondern geschont. Für sie kommt nun Kristin Demann zu ihrem dritten Länderspiel.

Das Team von Elena Fomina steht mittlerweile deutlich höher als noch in Durchgang eins und kommt so immer wieder zu Balleroberungen. Sie gehen viel aggressiver in die Zweikämpfe und spielen viel zielstrebiger nach vorne. Die deutschen Frauen müssen nun aufpassen, den Gegner nicht mit einem Treffer wieder in die Partie kommen zu lassen.

Das Geschehen spielt sich auch in der Anfangsphase des zweiten Durchgang hauptsächlich in der russischen Hälfte ab. Auf einen ersten gefährlichen Abschluss muss die deutsche Elf aber noch warten.

Passend zur zweiten Halbzeit hat vor den Toren Moskaus nun strömender Regen eingsetzt. Verena Faißt lässt sich davon scheinbar beeindrucken und schlägt eine Ecke von der rechten Seite direkt am kurzen Eck ins Außennetz.

Die Gäste spielen sich in dieser Phase tief in der gegnerischen Hälfte fest, kommen aber nicht zum Torabschluss. Die Russinne verteidigenden nun zwar etwas aggressiver, enttäuschen aber weiterhin auf ganzer Linie. Aus deutscher Sicht sieht das Ganze aus wie ein besserer Trainingskick.

Ein Torabschluss der Russinnen! Nach einem schönen Zusammenspiel am rechten Strafraumeck kommt die gastgebenden Mannschaft zum ersten Torabschluss seit der sechsten Minute. Daria Makarenko fasst sich ein Herz und hält aus 16 Metern drauf. Die Kugel segelt jedoch ein bis zwei Meter über den Querbalken.

Durch die drei Treffer haben die deutschen Damen ihr Torverhältnis in der EM-Quali nun auf 33:0 geschraubt. Die 40-Tore-Marke sollte auf jeden Fall noch zu knacken sein, denn einerseits ist heute noch gut eine Stunde zu absolvieren und andererseits geht's am kommenden Dienstag gegen Ungarn - da gabs im Hinspiel einen 12:0-Sieg.

Die deutschen Spielerinnen scheinen sich im neu implentierten 4-1-2-1-2-System mit der Raute im Mittelfeld ganz gut zurechtzufinden. Lena Goeßling gibt auf der Sechser-Position den Takt an und sprüht vor Spielfreude. Auch Debütantin Linda Dallmann findet sich im offensiven Mittelfeld gut zurecht, auch wenn ihr noch kein Treffer vergönnt war.

Das Ergbenis des Hinspiels hat die deutsche Mannschaft nun also bereits egalisiert und es scheint, als würde noch das ein oder andere Tor dazukommen. Die Osteuropäerinnen sind defensiv überhaupt nicht auf der Höhe und haben noch viel zu viel Respekt vor den Olympiasiegerinnen, von denen jedoch nur ein Bruchteil auf dem Rasen steht.

Ein Start nach Maß für die Mannschaft von Neu-Bundestrainerin Steffi Jones. Die Russinnen sind doch arg überfordert und kommen bislang kaum in Ballbesitz. Mit Ausnahem der Riesenchance von Karpova spielt sich das Geschehen fast ausschließlich in der russischen Hälfte ab.

Aus einem Abschlag der russischen Torfrau entwickelt sich die erste Riesenchance des Spiels. Weil Babett Peter sich komplett verschätzt und unter dem Ball hindurchspringt, läuft Nadezhda Karpova frei auf Lisa Weiß zu. Die 21-jährige Stürmerin legt sich die Kugel jedoch ein Stück zu weit vor, sodass die deutsche Torhüterin hineinrutschen und die Situation entschärfen kann. Das war knapp!

Im Tor der deutschen Elf startet heute übrigens nichts die etatmäßigen Nummer eins Almuth Schult, sondern Lisa Weiß von der SGS Essen. Davor steht mit Kerschowski, Peter, Henning und Maier eine Viererkette, die so auch noch nicht zusammengespielt hat.

"Ich möchte direkt ins EM-Finalturnier gehen, ohne Playoffs. Dafür müssen wir Kroatien (am kommenden Dienstag; Anm. d. Red.) schlagen und versuchen, im Spiel gegen Deutschland zu punkten", so Trainerin Fomina. "Die deutschen Frauen sind sehr stark, haben gerade erst die Olympische Spiele gewonnen. Aber das bedeutet nicht, dass wir ihnen nicht widerstehen können. Auswärts haben wir nur 0:2 verloren. Ich hoffe auf ein besseres Ergebnis jetzt im Heimstadion."

Im Kader des amtierenden Europameisters hat sich das Personalkarussell vor der Partie ebenfalls gedreht. Während zahlreiche Spielerinnen verletzungsbedingt ausfallen oder geschont werden, haben Melanie Behringer, Annike Krahn und Saskia Bartusiak nach Olympia ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. "Diese Lücke zu schließen wird eine vordringliche Aufgabe für uns sein", sagte Jones. So kommt es, dass mit Linda Dallmann, Jacqueline Klasen (beide SGS Essen) und Hasret Kayikci (SC Freiburg) heute gleich drei Debütantinnen im Aufgebot der deutschen Mannschaft stehen.

Ganz neu ist die Aufgabe für Steffi Jones nicht, denn seit Herbst vergangenen Jahres war die 111-malige Nationalspielerin als Co-Trainerin schon fester Bestandteil des Teams. Heute steht sie jedoch erstmals hauptverantwortlich an der Seitenlinie. "Das erste Spiel ist ja immer etwas Besonderes, das war schon als Spielerin so", sagte Jones im Vorfeld. "Die ersten Eindrücke waren positiv, dennoch gehe ich mit viel Demut an die Sache heran."

An den Tasten führt Marius Thiemann durch die 90 Minuten. Viel Spaß!