Frankreich » Ligue 1 2014/2015 » 26. Spieltag » Liveticker: AS Saint-Étienne - Olympique Marseille 2:2

Fazit
Das war eine richtig gute zweite Hälfte mit einer spannenden Schlussphase. AS Saint-Etienne war zunächst das bessere Team und ging folgerichtig mit dem Elfmeter in Führung. Doch mit dem dreifachen Wechsel hat OM für viel Wirbel und Verunsicherung bei dem Gegner gesorgt. Mit einem Doppelschlag gingen die Gäste in Führung und waren danach das bessere Team. Es schien so, als seien die Hausherren geschlagen und sie wirkten müde. Doch zwei Minuten vor Schluss zog AS mit seinen Einwechselspielern noch einmal an. Der Ausgleich war dann am Schluss auch verdient. Für Marseille ist dies bitter, weil es zum zweiten Mal in Folge kurz vor dem Abpfiff zwei Punkte aus der Hand gab. AS Saint-Etienne dagegen kann dieses Remis schlussnendlich als Erfolg verbuchen. Insgesamt war es ein schnelles Spiel und durch die Torfolge auch sehr dramatisch. Damit konnte man zur Halbzeit noch nicht rechnen.

Heilloses Durcheinander im Strafraum von AS Saint-Etienne. OM will unbedingt den Sieg, aber irgendwie schaffen es die Gastgeber, den Ball zu klären. Man kann gar nicht erkennen, wer da jetzt genau das Leder gespielt hat, so eng stehen jetzt alle im Sechszehner von AS beisammen.

Tooor für AS Saint-Étienne, 2:2 durch Mevlüt Erdinç
Die Hausherren haben es tatsächlich geschafft. Und es war ein vollkommen kurioser Treffer. Kévin Monnet-Paquet flankt von links in die Strafraum, Kévin Théophile-Catherine springt hoch und erwischt den Ball irgendwie mit dem Kopf. Durch Zufall legt er genau auf Max Gradel ab. Der schießt, trifft aber einen Gegenspieler, so dass der Ball steil in die Luft geht. Mevlüt Erdinç schaltet am schnellsten und köpft aus kurzer Distanz ins Netz. Die Spieler von Olympique rekamieren Foul, aber wollen wohl dadurch nur kaschieren, dass sie kollektiv gepennt haben.

Nun beginnt die Schlussoffensive von Saint-Etienne. Lemoine spielt auf links Mollo an. Der überlegt kurz, lässt dann einen Gegenspieler stehen, zieht nach innen und schießt von halblinks aufs Tor. Aber wieder ist der Schuss nicht hart genug, als dass er Mandanda in Schwierigkeiten bringen könnte.

Michy Batshuayi ist richtig in Spiellaune. Diesmal leitet er einen Flachpass ans Strafraum per Hacke auf Lucas Ocampos weiter und der ist damit durch. Aber sein Schuss von halbrechts rauscht über die Latte.

Mit den neuen Leuten ist richtig Schwung bei OM reingekommen. Romain Alessandrini versucht es mal aus der zweiten Reihe. Der Schuss ist nicht schlecht, rauscht aber knapp am linken Winkel vorbei.

Wieder ist Michy Batshuayi frei vor dem Tor. Er sprintet und rutscht in einen durchgesteckten Pass von Payet. Aber Torwart Ruffier ist draußen und wehrt den Ball ab. Der Ball prallt zurück auf Payet und der versucht es mit einem Lupfer, weil Ruffier im Strafraum liegt. Aber der Ball geht über die Latte.

Romain Hamouma hat die Riesengelegenheit zum Ausgleich. Er bekommt einen genauen Pass von Lemoine und geht über links in den Strafraum. Jeremy Morel lässt er aussteigen und dann versucht er, das Leder in die lange Ecke zu schießen. Doch das Leder rutscht ihm leicht über den Schlappen, so dass der Schuss knapp am Tor vorbei geht.

Tooor für Olympique Marseille, 1:2 durch Michy Batshuayi
Das nennt man dann wohl ein goldenes Händchen. Trainer Bielsa hat alles richtig gemacht. Der gerade eingewechselte Alessandrini kriegt den Ball auf links, geht bis zur Grundlinie und passt flach in die Mitte. Dort scheinen die Spieler von AS Saint-Etienne immer noch nicht begriffen zu haben, dass Batshuayi nun im Spiel ist und der Offensivmann hat keine Probleme, einzunetzen. Er hält einfach nur den Schuh hin.

Tooor für Olympique Marseille, 1:1 durch Michy Batshuayi
Keine zehn Sekunden ist er auf dem Platz und schon trifft Batshuayi. Er bekommt einen langen Pass und nimmt den Ball im Strafraum an. Er schießt aufs Tor, trifft aber nur das Bein von Loïc Perrin. Doch dadurch kommt er an dem AS-Spieler vorbei. Dann lässt er Mustapha Sall noch ins Leere laufen und haut den Ball ins Netz.

Olympique Marseille scheint angeknockt zu sein. Sie lassen dem Gegner nun viel zu viel Raum.

Diesmal kommt Lucas Ocampos im Strafraum von AS Saint-Etienne zu Fall. Romain Hamouma hebt die Arme, als habe er nichts gemacht. Die Pfeife des Schiedsrichters ertönt, er wertet die Aktion aber als Schwalbe. Aber damit liegt er nicht ganz richtig. Hamouma hat Ocampos tatsächlich leicht berührt und ihn zu Fall gebracht.

Tooor für AS Saint-Étienne, 1:0 durch Max Gradel
Max Gradel verlädt Keeper Steve Mandanda und schiebt aus seiner Sicht in die rechte Seite des Tores ein. Der OM-Keeper hat sich die falsche Ecke ausgesucht.

Nach einem taktischen Foul von Brice Dja Djedjé, bekommt ASSE einen Freistoß von halblinks. Romain Hamouma bringt den Ball in den Strafraum und Kévin Théophile-Catherine köpft mit dem Rücken zum Tor das Leder knapp am Pfosten vorbei.

Leicht kuriose Szene im Strafraum von Olympique Marseille. Ismaël Diomandé chippt den Ball von links in den Sechszehner und will Ricky van Wolfswinkel anspielen. Aber anstatt dem AS-Stürmer köpft Verteidiger Jérémy Morel das Leder aufs Tor. Aber so, dass Torwart Mandanda den Ball locker aufnehmen kann.

Mehr als Distanzschüsse fällt OM nicht ein. Diesmal versucht es Imbula. Sein Schuss ist für Ruffier schwer zu halten, weil er direkt vor dem Schlussmann auftickt. Der Torhüter wischt das Leder eher weg, als dass er ihn hält. Sein Glück, dass kein Spieler von Marseille in den Strafraum vorgerückt war. So kann die AS-Abwehr diese unorthodoxe Rettungstat endgültig klären.

Olympique Marseille wird stärker und setzt jetzt verstärkt auf schnelle Konter.

Erst weiß Olympique nicht, wie sie die erste Viererkette von ASSE kurz hinter der Mittellinie umspielen sollen und lassen den Ball quer in den eigenen Reihen zirkulieren. Dann sieht Morel die Lücke und spielt Payet an. Der dreht sich geschickt bei der Ballannahme um seinen Gegenspieler und zieht direkt aus etwa 20 Metern ab. Er verfehlt den Winkel aber um bestimmt zwei Meter. Aber immerhin mal wieder eine Chance für Olympique.

Romain Hamouma passt von halbrechts genau in die Schnittstelle auf Max Gradel. Der will dann durchgehen und abschließen, wird aber von zwei OM-Defensivspielern bedrängt. Schließlich verliert er den Ball und die gute Chance ist dahin.

Der AS Saint-Etienne erhöht jetzt den Druck.

Marseille hat 58 Prozent Ballbesitz, was etwas überraschend ist, denn der AS Saint-Etienne ist keineswegs passiv und überlässt dem Gegner lange den Ball.

Es ist ein flotter Beginn. Beiden Teams merkt man an, dass sie gerne den Sieg wollen.

AS-Trainer Christophe Galtier ist die ganze Zeit auf den Beinen, man sieht ihm die Anspannung aufgrund der erfolglosen letzten Wochen an.

Dimitri Payet bekommt sofort eine Chance, von der rechten Seite einen Freistoß in den Strafraum von Saint-Etienne zu schlagen. Ayew steigt zum Kopfball hoch, erwischt die Kugel aber nicht, Mustapha Sall ist vor ihm am Leder und köpft ins Toraus. Die anschließende Ecke kann die AS-Defensive locker klären.

Der Schiedsrichter heißt Clement Turpin. Assistiert wird er an den Linien von Frederic Cano und Nicolas Danos.

Auch die heutigen Gäste haben Personalsorgen. Für das Spiel beim AS Saint-Etienne fallen Nicolas N'Koulou und Abelaziz Barrada verletzungsbedingt aus. Mario Lemina sitzt eine Rotsperre ab. OM möchte die Schwächeperiode des heutigen Gegners natürlich nutzen und einen Auswärtssieg landen. Damit wäre dann auch der Abstand zum Viertplatzierten auf neun Punkte anwachsen, was die Chance, sich in der nächsten Saison für die Champions League qualifizieren würde, enorm erhöhen würde.

Dazu kommt, dass es beim derzeitigen Tabellenfünften in den letzten Wochen nicht sonderlich gut lief. Seit fünf Spieltagen wartet der AS Saint-Etienne auf einen Dreier. Zuletzt setzte es Niederlagen gegen Girondins Bordeaux, Caen und Paris Saint-Germain. Gegen den Abstiegskandidaten Lens reichte es zu Hause nur zu einem 3:3 und auch gegen Rennes gelang dem AS Saint-Etienne nur ein Remis. Der letzte Sieg datiert vom 20. Spieltag. Bei Stade Reims gewannen die heutigen Hausherren mit 2:1. Es wird mal wieder Zeit für einen Erfolg, um nicht von den Europa League-Plätzen zu rutschen.

Zwei Spitzenteams stehen sich gleich gegenüber. Olympique Marseille stand einige Spieltage an der Spitze der Tabelle und könnte sich heute bei einem Sieg mit zwei Toren Unterschied vom dritten auf den zweiten Platz verbessern und Meister PSG überholen. Aber auch der AS Saint-Etienne kann heute einen Platz im Tableau gut machen. Bei einem Dreier würden sich die Grün-Weißen vom fünften auf den vierten Platz katapultieren und den AS Monaco überflügeln.