Frankreich » Ligue 1 2014/2015 » 8. Spieltag » Liveticker: Olympique Marseille - AS Saint-Étienne 2:1

Fazit
Olympique Marseille schlägt die AS Saint-Étienne in einer spannenden Partie mit 2:1 und behält damit die Tabellenführung in der Ligue 1! Im ersten Durchgang noch überlegen und druckvoll, ruhten sich die Gastgeber im zweiten Durchgang zu sehr auf der Arbeit des ersten Abschnitts aus und ließen die Gäste kommen. Diese kamen zum Anschluss und waren auch in der Folge die bessere Mannschaft, einzig die großen Tormöglichkeiten fehlten, Mandanda im OM-Tor wurde kaum ernsthaft geprüft. ASSE wird aus dem ansonsten guten Auftritt jedoch Mut schöpfen können für den weiteren Saisonverlauf, denn auch ein Team wie Marseille ist nicht zu groß für den Rekordmeister aus dem Loiretal, das war heute deutlich zu sehen.

Gradet bringt den Ball an der Strafraumgrenze im Fallen aufs Tor, aber von Gefahr kann Kapitän Steve Mandanda nicht sprechen.

Die Gäste wirken platt und können kaum noch Druck auf die Gastgeber ausüben. Es war ein heldenhafter Kampf, aber allmählich spürt der EL-Teilnehmer die Spiele der letzten Wochen.

Der neue Mann setzt Gignac gleich perfekt ein: Der beste Torjäger der Liga muss zentral und frei vor dem Kasten nur noch aus 13 Metern einschieben, aber dem 9er versagen die Nerven und er schießt genau auf Ruffier. Das hätte die Entscheidung sein müssen!

Gelbe Karte für Ismaël Diomandé (AS Saint-Étienne)

ASSE versucht es weiter, aber anscheinend müssen sie dem hohen Tempo immer mehr Tribut zollen. Sie wirken bereits etwas müde in ihren Aktionen.

... Payet bringt die Kugel als Flankenball herein, der zunächst abgewehrt wird, aber als Nachschuss von Alessandrini gefährlich wird. Aber auch der Ball trifft nur einen Grünen - kaum ein Durchkommen jetzt für die Olympien.

Der Niederländer soll nun ganz vorne reingehen in die Spitze für Flügelflitzer Mollo, der ein wenig ausgepowert schien.

Jetzt ist Tempo in der Partie. Der Rekordmeister steckt nicht auf und wittert seine Chance gegen den Tabellenführer, der ein wenig verunsichert scheint und sein druckvolles Spiel vom ersten Durchgang gar nicht mehr entfalten kann. Es spielt fast nur noch der Gast.

Tooor für AS Saint-Étienne, 2:1 durch Jonathan Brison
Alles wieder offen im Vélodrome! DEr 17-jährige Saint-Maximin spielt seine Gegner auf rechts mit Übersteigern schwindlig, doch ihm scheint die Übersicht zu fehlen, denn die folgende Flanke landet zunächst im Nichts, weil niemand in der Mitte ist. Von links hinten kommt jedoch Brison herangerauscht und knallt das Ding zur Überraschung aller als Dropkick ins Netz. Da war sich OM wohl bereits zu sicher!

Die Gäste versuchen das Spiel im zweiten Durchgang herumzureißen, indem der Ballbesitz gehalten und auf Lücken gewartet wird. Womöglich wird auf Ermüdungserscheinungen seitens der Gastgeber gehofft, obwohl es die Grünen sind, die die Mehrfachbelastung mit der EL haben.

... Payet versucht einen weiteren Kunstschuss und bringt das Ding auch um die Mauer - am Tor kommt die Kugel allerdings viel zu zentral an, sodass sich Ruffier kaum bewegen muss um festzuhalten.

Aber ASSE bleibt aggressiv: Monnet-Paquet erobert einen Ball vom zu lässig agierenden Mendy, versucht einen Doppelpass mit Mevlüt, doch der Türke bringt den Rückball nicht präzise genug zurück, sodass Romao dazwischen ist.

Das ist bitter! Wie gesagt, St.Étienne spielt ordentlich mit, aber OM ist einfach durchschlagskräftiger und kommt immer wieder vor das Tor. Im Gegensatz zu früheren Jahren sind die Weißen allerdings gnadenlos effektiv und versenken fast jeden Ball!

Es bleibt dabei: OM ist brandgefährlich nach Fernschüssen! Wieder ist es Spielmacher Payet, der diesmal über die links Seite kommt und mit seinem feinen Füßchen knapp über den Kasten streicht. Da wäre Ruffier ohne Chance gewesen!

ASSE hat nun ein wenig das Kommando übernommen und versucht über Ballbesitz in Spiel zu finden. OM nimmt sich nach der heißen Anfangsphase ein Auszeit, muss aber aufpassen, hier nicht zu lässig zu werden.

Der Champions League von 1993 tritt hier bislang sehr stark auf und kann gegen ganz und gar nicht harmlose Gäste sein Spiel durchdrücken und selbst zu Möglichkeiten kommen, obwohl die meist nur aus Distanzschüssen resultieren.

Les Verts spielen hier gar nicht schlecht mit, können sich aber noch nicht entscheidend an den Strafraum spielen. Auch die zwei Standards, die verheißungsvoll hätten werden können, flogen bisher lediglich zu weit ins Aus.

Tooor für Olympique Marseille, 1:0 durch Gianelli Imbula
Da ist die frühe Führung für den Wieder-Spitzereiter! Nach einer feinen Kombination über mehrere Stationen in der gegnerischen Hälfte spielt Rechtsverteidiger Dja Djedjé auf den defensiven Mittelfeldmann, der sich einmal kurz dreht und aus 23 Metern einfach mal das linke Eck anvisiert. Und der passt genau, Ruffier sieht da aber auch nicht gut aus!

Fredy Fautrel gibt die Kugel frei, los geht's! Marseille wie gewohnt in Weiß, Les Verts ganz in Grün.

Bei den Gastgebern wird heute insbesondere auf das in dieser Saison bärenstarke Duo Ayew/Gignac zu achten sein, das zusammen bereits auf 10 Saisontore kommt und jede Abwehr durcheinanderwirbeln kann. Beim überragenden 5:0 in Reims unter der Woche erzielten beide jeweils zwei Treffer - sie sind also in bestechender Form. Bei ASSE stürmt heute wieder Mevlüt in der Spitze, obwohl sein Sturmkonkurrent van Wolfswinkel gegen Bordeaux den einzigen Treffer der Grünen geköpft hatte. Auch der 17-jährige Saint-Maximin ist wieder mit von der Partie, nachdem er am Donnerstag ein starkes Startelfdebüt gegeben hatte.

Für Unruhe sorgte im Vorfeld der Partie die Terminansetzung. Während St.Etienne erst am Donnerstag sein Spitzenspiel gegen Bordeaux spielte, durfte OM bereits am Dienstag in Reims ran und hat somit vor diesem Topduell heute Abend gut zwei Ruhetage mehr gehabt. Der Protest des Rekordmeisters blockte beim LFP allerdings ab, sodass das Duell heute wie geplant am Sonntagabend stattfindet.

Marseille und St.Étienne bestreiten das Topspiel des 8. Spieltags in Frankreich – eine Konstellation, die vor der Saison nicht unbedingt zu erwarten war, schließlich verpasste OM das internationale Geschäft in der Vorsaison deutlich und wollte diese Spielzeit als Übergangsjahr nutzen, da auch die Neuzugänge im Vergleich zur Vorsaison nicht besonders klangvolle Namen haben. Trotzdem stand der Chaosklub vor diesem Spieltag auf Platz Eins und wurde heute Mittag erst von Girondins Bordeaux eingeholt. Gegen ASSE reicht OM heute Abend jedoch bereits ein Unentschieden, um wieder am Konkurrenten aus dem Südwesten des Landes vorbeizuziehen und den Spitzenplatz beizubehalten.