U21 EM 2015 Tschechien » Gruppe A » Liveticker: Tschechien - Deutschland 1:1

Fazit:
Deutschland arbeitet sich mit einem glücklichen 1:1-Unentschieden gegen Tschechien ins Halbfinale der EM und zum Olympia-Ticket. Unmittelbar nach Wiederbeginn rettet Julian Korb sein Team vor dem Rückstand, fünf Minuten später schlägt Deutschland wie aus dem Nichts durch Nico Schulz zu. Auch mit der Führung im Rücken bekommt die Auswahl von Horst Hrubesch nicht genügend Ruhe ins Spiel, die Gastgeber werfen in der letzten halben Stunde mit den Zuschauern im Rücken alles nach vorne. Für den richtigen Nervenkitzel sorgt Ladislav Krejčís Ausgleich, in der Folge verpassen die Hausherren es aber, sich klare Torchancen herauszuspielen. Deutschland behält die Nerven und sichert das Remis. Weiter geht's am 27. Juni gegen den Sieger der Gruppe B.

Gelbe Karte für Emre Can (Deutschland)

Torwart Koubek schlägt einen langen Ball nach dem anderen in die deutsche Hälfte. Bislang hält die Defensive der DFB-Elf Stand.

Die letzte reguläre Minute läuft. Tschechien holt nochmal einen Eckball heraus. Auch der Keeper Tomáš Koubek ist mit im gegnerischen Strafraum.

Yunus Malli führt sich mit einer Ecke ein, die auf den zweiten Pfosten durchrutscht. Emre Can macht den Ball nochmal heiß und setzt Leonardo Bittencourt an der Strafraumlinie ein. Nach einer schnellen Drehung setzt der Hannoveraner den Torschuss etwa zwei Meter übers tschechische Gehäuse.

Petrák schlägt den Ball kurz vor dem rechten Seitenaus in den Sechzehner, Schulz kommt einen Schritt zu spät und erwischt den Schlappen des Nürnbergers. Der unnötige Freistoß wird zunächst in Seitenaus abgewehrt.

Max Meyer lässt die Entscheidung fahrlässig liegen. Leonardo Bittencourt setzt sich auf Rechts klasse durch, seinen klugen Rückpass nimmt der Zehner an der Strafraumgrenze direkt ab. Der schwache Roller kommt nicht einmal bis zum Keeper der Tschechen durch, ein Abwehrbein blockt locker ab.

Das Spiel wogt jetzt hin und her! Erst gewinnt Leonardo Bittencourt mit perfektem Einsteigen ein Mittelfeld-Duell. Der deutsche Konter über Emre Can wird jedoch genauso robust und sauber von Matěj Hybš unterbunden.

Tooor für Tschechien, 1:1 durch Ladislav Krejčí
Der Joker sticht! Ondřej Petrák löst sich auf der rechten Seite geschickt vom Gegenspieler und wird in die Tiefe geschickt. An der Strafraumgrenze passt er quer durch die Box und findet am zweiten Pfosten Ladislav Krejčí. Der Eingewechselte entwischt im Rücken von Julian Korb und schießt mit dem linken Fuß aus fünf Metern wuchtig ein.

Martin Frýdek spielt mit dem Feuer. Der bereits verwarnte Tscheche kommt gegen Matthias Ginter deutlich zu spät und räumt den Innenverteidiger zur Seite. Noch belässt es der Schiedsrichter bei einer letzten Warnung.

Jakub Dovalil reagiert unmittelbar auf das Gegentor und bringt mit Ladislav Krejčí eine frische Offensivkraft. Tschechien muss jetzt aufmachen, dadurch dürften sich große Räume für die deutsche Elf ergeben.

Tooor für Deutschland, 0:1 durch Nico Schulz
Deutschland schlägt eiskalt zu! Kevin Volland gibt vom linken Flügel hart in die Mitte, Tomáš Kalas wehrt halbherzig in die Mitte ab. Nico Schulz nimmt den Ball aus sieben Metern volley und überwindet Tomáš Koubek, der sehr unglücklich aussieht. Das Leder schlägt knapp neben ihm und sehr mittig ein.

Der deutsche Halbfinal-Einzug wackelt bedenklich. Jan Kliment nimmt auf der linken Seite Tempo auf und legt den Ball in den Rücken der Abwehr. Drei Deutsche schalten zu langsam, Jiří Skalák spritzt dazwischen und drückt das Leder mit Außenrist knapp links vorbei.

Der zweite Durchgang läuft! Ohne personelle Veränderungen geht's weiter.

Halbzeitfazit:
Deutschland und Tschechien treten mit einem torlosen Remis den Weg in die Kabinen an. Die DFB-Elf beginnt in Prag wacher als in den Partien zuvor und verbucht nach zehn Minuten eine dicke Doppelchance. Die Gastgeber schütteln die Nervosität nach und nach ab, stellen Deutschland vor allem in der eigenen Hälfte stark zu und übernehmen die Spielkontrolle. Klare Torchancen gab es für Jakub Dovalils Auswahl aber kaum, nur Martin Frýdek nähert sich einmal der Führung. Sobald die Deutschen in die Offensive kommen, wird es für den Kasten der Tschechen gefährlich. Durch die dänische Führung im Parallelspiel wäre Tschechien ausgeschieden, Deutschland käme als Zweiter ins Halbfinale.

Den geduldigen, teilweise etwas zu langsamen Spielaufbau des Teams von Horst Hrubesch quittieren die Anhänger Tschechiens bisweilen mit lauten Pfiffen. Bisher lässt sich die deutsche U21 davon aber nicht beeindrucken und sucht weiter in aller Ruhe nach der Lücke.

Nico Schulz tritt 20 Meter vor dem Tor der Tschechen kraftvoll an, lässt Tomáš Kalas und Ondřej Petrák stehen. Der Ball liegt aber auf dem schwachen rechten Schlappen, das Schüsschen pariert Tomáš Koubek locker.

Volland feuert nach einer Einzelaktion halbrechts vor dem Sechzehner auf die kurze Ecke. Der Ball streicht vorbei, Koubek taucht trotzdem ab, greift aber nicht mehr ein.

Gelbe Karte für Martin Frýdek (Tschechien)
Jetzt ist Martin Frýdek fällig! Erneut räumt er Nico Schulz übermotiviert ab und wird dafür verwarnt.

Die Tschechen näher sich an! Erneut geht der Spielaufbau über ter Stegen schief, sein Pass wird am Mittelkreis abgefangen und Dovalils Team schaltet schnell um. Kliment zieht den Ball vom rechten Flügel in den Rückraum, Frýdek feuert die Murmel aus 20 Metern aufs rechte Eck. Deutschland Torwart muss nicht eingreifen, es fehlen etwa zwei Meter.

Jiří Skalák ist erneut der Mann für den ruhenden Ball. Aus 18 Metern halblinker Position schlenzt er das Leder über die Mauer, aber auch weit über den deutschen Kasten.

Die deutsche Auswahl kann sich häufig nur mit einem Pass auf Marc-André ter Stegen aus der eigenen Hälfte lösen. Ein Flankenball des Keepers fliegt an Julian Korb vorbei ins Seitenaus. Der schnell ausgeführte Einwurf des Gastgebers landet aber wieder in den Armen ter Stegens.

Die deutsche U21 ist im dritten Spiel endlich von Beginn an wach. Nico Schulz flankt von Rechts an den zweiten Pfosten, wo Kevin Volland das Leder volley nimmt. Mit dem schwächeren rechten Fuß kommt aber nur ein harmloser Roller heraus.

Deutschland lässt die Führung gleich doppelt liegen! Max Meyer erobert den Ball kurz vor dem tschechischen Strafraum, legt nach links raus auf Kevin Volland. Der Kapitän spielt wieder zurück in Richtung des Schalkers, der Pass landet aber im Rücken von Meyer. Amin Younes setzt nach, umkurvt einen Abwehrmann und schließt dann aus elf Metern zu mittig ab. Tomáš Koubek reißt die Hände hoch und wehrt ab.

Der Hoffenheim-Neuzugang Pavel Kadeřábek holt auf dem rechten Flügel bereits den zweiten Standard heraus. Jiří Skalák bringt mit den Ball mit Schnitt zum Tor in die Mitte, doch die Hereingabe pflückt Marc-André ter Stegen locker und unbedrängt aus der Luft.

Der Ball rollt! Deutschland trägt weiße Trikots, Tschechien agiert in roten Hemden.

Der niederländische Schiedsrichter Danny Makkelie führt die Formationen in das Heimstadion von Slavia Prag. Er wird heute assistiert von Mario Diks und Hessel Steegstra. Gleich geht es los!

Im 4-4-2-System Tschechiens stehen gleich mehrere aus der Bundesliga bekannte Gesichter. In der Innenverteidigung läuft Tomáš Kalas auf, der im letzten Jahr ein halbjähriges Intermezzo beim 1. FC Köln erlebte. Vor ihm im defensiven Mittelfeld agiert Nürnbergs Ondřej Petrák, die rechte Defensivseite beackert mit Pavel Kadeřábek ein zukünftiger Hoffenheimer. Der ehemalige Frankfurter Václav Kadlec fällt hingegen mit einer Knöchelverletzung aus.

Auch die tschechische Auswahl brauchte eine gewisse Anlaufzeit. Der Gastgeber vergeigte den Auftakt mit einer 1:2-Pleite gegen die Dänen, meldete sich aber eindrucksvoll zurück: Jan Kliment führte seine Mannschaft mit drei Treffern zu einem 4:0 über Serbien. "Unser Selbstvertrauen ist nach dem Spiel gegen Serbien gestiegen. Aber auf uns wartet ein schwieriger Gegner, deshalb ist bei uns jetzt keine Euphorie ausgebrochen. Wir werden das ganze Stadion hinter uns haben, was für uns eine große Hilfe sein wird", sagte Tschechien-Coach Jakub Dovalil.

Deutschland geht als Tabellenführer in die letzten 90 Minuten der Vorrunde, wäre bereits mit einem Unentschieden sicher weiter und würde zugleich das Olympia-Ticket für Rio 2016 lösen. Tschechien ist derzeit Dritter und benötigt mindestens einen Punkt sowie zusätzliche Schützenhilfe der Serben im Parallelspiel gegen Dänemark.