U21 EM 2017 Polen » Gruppe A » Liveticker: Slowakei - Schweden 3:0

Fazit:
Die slowakische U21 feiert einen hochverdienten 3:0-Sieg gegen den Titelverteidiger aus Schweden, wird aber noch bis Samstag ums Weiterkommen zittern müssen. Da sich England mit dem Sieg gegen Polen den Gruppensieg gesichert hat, hat die Slowakei nur noch die Chance, sich als bester Zweitplatzierter für die Vorschlussrunde zu qualifizieren. Heute haben die Jungs von Pavel Hapal allerdings ihre Hausaufgaben gemacht und sich mit einer eindrucksvollen Leistung gegen harmlose Schweden für höhere Aufgaben empfohlen. Auch nach dem Seitenwechsel waren die Mitteleuropäer die bessere Mannschaft, auch wenn sich die Blågult im Spiel nach vorne deutlich bemühter zeigten. Erst nach dem 3:0 durch Ľubomír Šatka kamen die Skandinavier aber erst zu echten Torchancen, konnten sich am Ende aber nicht mehr auf die Anzeigetafel bringen. Der amtierende Europameister tritt also mit zwei Punkten aus drei Spielen die Heimreise an und wird unter einem neuen Trainer in zwei Jahren einen neuen Anlauf unternehmen. Für die Slowakei ist nun erstmal Warten angesagt. Angesichts zweier Siege und eines guten Torverhältnisses stehen die Chancen aber durchaus gut, noch ins Halbfinale zu rutschen.

Drei Minuten Nachschlag gibt Schiri Manzano auf die 90 Minuten.

Gelbe Karte für Linus Wahlqvist (Schweden)
Frust pur! Ohne Chance auf den Ball räumt der schwedische Linksverteidiger Stanislav Lobotka an der Seitenlinie ab und holt sich völlig verdient die zweite Verwarnung der Partie.

Die Engländer haben im Parallelspiel soeben per Elfmeter auf 2:0 erhöht. Mit dem Gruppensieg wird das für die Slowaken also wohl nichts mehr.

Mit dem Mut der Verzweiflung suchen die Schweden ihr Heil in der Offensive und kommen zu Chancen. Strandberg hat kurz hinter der Strafraumlinie nur noch den herausgeeilten Chovan vor sich. Der slowakische Keeper reagiert glänzend und lenkt den Flachschuss des Angreifers neben den Pfosten. Die anschließende Ecke ist harmlos.

Tooor für Slowakei, 3:0 durch Ľubomír Šatka
Die Entscheidung! Schweden wehrt eine Chrien-Flanke von der linken Seite in den Rückraum ab, wo sich Šatka das Leder schnappt. Er bedient Bero an der Strafraumgrenze, der abtropfen lässt, ehe der Rechtsverteidiger unvermittelt abzieht. Durch die Beine eines schwedischen Verteidigers rauscht der Flachschuss ins linke untere Ecke. Keine Abwehrchance für Cajtoft.

Pavel Hapal nimmt 20 Minuten vor Schluss seinen ersten Wechsel vor und nimmt seinen Kapitän vom Feld. Dafür ist nun Pavol Šafranko im Spiel, der seinem Team am vergangenen Freitag den Auftaktsieg gegen Polen bescherte. Dort hatte er nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung getroffen.

Die Anhänger der Slowaken dürften in diesen Minuten immer mal wieder auf das Ergebnis im Parallelspiel schielen. Nach wie vor führt England dort mit 1:0 gegen Polen. Sollte der Gastgeber jedoch ausgleichen, würde sich die Slowakei an die Spitze der Gruppe A schieben und es bliebe ein langes Warten erspart, ob man vielleicht als bester Gruppendritter ins Halbfinale einzieht.

Die schwedische Auswahl ist im zweiten Durchgang bemüht, Chancen zu kreieren. Bislang gelingt das aber noch nicht so gut. Die Hereingaben von den Flügeln finden noch keine Abnehmer. Aber immerhin zeigen die Gelben nun deutlich mehr Präsenz am gegnerischen Sechzehner.

Ein dritter Treffer der Slowaken würde selbstverständlich den Deckel auf dieses Spiel machen. Das 2:0 ist allerdings ein gefährliches Ergebnis für die Blauen. Ein Anschlusstreffer aus dem Nichts und plötzlich ist hier wieder Musik drin.

Böser Fehlpass von Olsson! In der Vorwärtsbewegung spielt der Kapitän der Schweden die Kugel genau in den Fuß von Lobotka, der anschließend den Gegenangriff einleiten kann. Das Spielgerät wird auf die rechte Offensivseite der Slowaken getrieben, wo der Vorstoß dann aber versandet.

Auf geht's in den zweiten Spielabschnitt! Håkan Ericson hat in der Pause reagiert und zwei frische Spieler gebracht. Eliasson und Tanković sind nun an Stelle von Cibicki und Hallberg im Spiel und sollen nun für die Wende sorgen.

Halbzeitfazit:
Die slowakische U21-Auswahl dominierte Titelverteidiger Schweden über weite Strecken der ersten Halbzeit nach Belieben und geht mit einer hochverdienten 2:0-Führung in die Pause. Von Beginn an waren sie die deutlich engagiertere Mannschaft und agierten vor allem im Spiel gegen den Ball aggressiver und entschlossener als die Skandinavier. Der frühe Führungstreffer resultiert jedoch aus einem Stellungsfehler von Schweden-Schlussmann Cajtoft, sodass Martin Chrien nur den Kopf hinhalten musste. Danach hielt die Hapal-Truppe den Druck hoch und wurde belohnt. In der 22. Minute spielten die Slowaken eine Überzahlsituation gut aus, auch wenn Jaroslav Mihalík erst im Nachschuss den Treffer markierte. Auf der Gegenseite wurde Schweden nur einmal wirklich gefährlich, als Paweł Cibicki den Ball aus kurzer Distanz aufs Tor brachte, Adrián Chovan aber klasse reagierte. Die Blågult brauchen nach dem Seitenwechsel nun eine deutliche Leistungssteigerun, ansonsten scheidet der Titelverteidiger heute Abend vorzeitig aus.

Chrien tankt sich nochmal von der rechten Seite in den Sechzehner und grätscht die Kugel auf Bero. Der 21-Jährige versucht sich am Außenristschuss, bekommt aber keinen Druck hinter die Kugel. So kann Cajtoft die Arme öffnen und den Ball locker aus der Luft pflücken.

In den letzten gut zehn Minuten ist die Partie etwas zerfahrener geworden. Das liegt aber vor allem daran, dass die Slowaken das Tempo etwas gedrosselt haben und nicht mehr so viel Zug zum Tor entwickeln.

Im Parallelspiel führt England übrigens mit 1:0 gegen Polen, sodass die Slowaken weiterhin Gruppenzweiter blieben. Mit sechs Punkten hätten sie aber gute Chancen, als bester Gruppenzweiter ins Halbfinale einzuziehen.

Erste große Chance für Schweden! Von der rechten Seite kommt eine flache Hereingabe an den Fünfer, wo Pawel Cibicki den Fuß reinhält. Der Ball kommt flach aufs kurze Eck, doch Adrián Chovan ist schnell unten und wehrt das Ding zur Seite ab.

Auch nach dem zweiten Treffer bleibt die Slowakei offensiv und umklammert die Schweden in dessen Hälfte. Die Mannschaft des scheidenden Trainers Håkan Ericson hat bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen einzigen Torschuss zu verzeichnen. Der slowakische Strafraum scheint heute Sperrbezirk zu sein.

Tooor für Slowakei, 2:0 durch Jaroslav Mihalík
Da ist es passiert, die Slowakei erhöht! Matúš Bero läuft unbedrängt aus dem Mittelfeld in den Sechzehner, legt links raus und bekommt anschließend das Zuspiel an den Fünfer. Den ersten Schuss kann Anton Cajtoft noch parieren, dann legt Adam Zreľák den Abpraller zurück auf Jaroslav Mihalík, der aus elf Metern flach einschießt.

Die Slowaken laufen die Schweden im Aufbauspiel sehr früh an, sodass an ein geodnetes Aufbauspiel nicht zu denken ist. Paweł Cibicki und Carlos Strandberg, die beiden Angreifer sind bislang völlig ohne Anschluss.

Wieder wird es brenzlig! Erneut segelt einen Flanke von der linken Seite auf den zweiten Pfosten. Diesmal steht Anton Cajtoft jedoch besser und kann die Kugel per Hechtsprung zur Seite abklatschen. Das muss er auch, denn ein Slowake wäre einköpfbereit gewesen.

Tooor für Slowakei, 1:0 durch Martin Chrien
Der frühe Treffer für die Slowaken! Die kurz ausgeführte Ecke landet im linken Halbfeld bei Róbert Mazáň. Der Linksverteidiger nimmt in Ruhe Maß und flankt das Leder an den zweiten Pfosten, wo Martin Chrien nur seinen Kopf reinhalten muss. Schweden-Schlussmann Anton Cajtoft sieht dabei gar nicht gut aus und irrt nur so durch den Sechzehner.

Nach einem Einwurf auf der linken Seite kommen die Schweden erstmals in die Offensive. Alexander Fransson dribbelt in Richtung Torauslinie und setzt dann mit dem linken Fuß zur Flanke an. Der Ball wird jedoch geblockt und springt dem Schweden dann von der Brust ins Aus.

Die Akteure haben die 15.500 Zuschauer fassende Arena in Lublin vor wenigen Augenblicken betreten. Das Stadion ist anders als bei den beiden Spielen der gastgebenden Polen zwar nicht ausverkauft, aber dennoch sehr gut gefüllt.

Zum letzten Mal standen sich die Nachwuchsauswahlen der beiden Nationen übrigens vor 16 Jahren in der Quali für die Endrunde 2002 gegenüber. Wie lange das her ist, zeigt ein Blick auf die Torschützen: Kein Geringerer als Zlatan Ibrahimović eröffnete damals beim 4:0-Sieg der Schweden den Torreigen, Kim Källström und zweimal Pontus Farnerud sorgten schließlich für den ungefährdeten Heimerfolg. Das Hinspiel acht Monate zuvor in Bratislava hatte 1:1 unentschieden geendet.

Mit dem amtieren Titelträger aus Schweden wartet heute Abend keine einfache Aufgabe auf die Slowaken, wobei die Skandinavier im Vorfeld des Turniers nichts von einer Favoritenrolle wissen wollten. "Wir wollten der Mannschaft nicht diese Last aufbinden, zumal es eine komplett neue Formation ist", sagte Coach Håkan Ericson, der sich jedoch auch kämpferisch gab: "Wir werden nach dem Titelgewinn mit viel Selbstvertrauen starten, auch weil wir in der Qualifikation ungeschlagen geblieben sind." Der 57-Jährige wird heute im schlechtesten Fall zum letzten Mal als U21-Trainer an der Seitenlinie stehen – er hat angekündigt sein Amt nach dem Turnier niederzulegen.

Mit einem 2:1-Sieg gegen das Gastgeberland starteten die Slowaken ebenfalls im Lublin am vergangenen Freitag in das Turnier und drehten dabei einen Rückstand, den sie sich bereits nach 53 Sekunden eingefangen hatten. Verteidiger Martin Valjent konnte frühzeitig ausgleichen, ehe zwölf Minuten vor Schluss der kurz zuvor eingewechselte Pavol Šafranko für den Siegtreffer sorgte. Im zweiten Gruppenspiel gegen Mitfavorit England war der Spielverlauf dann genau umgekehrt. Nach Pausenführung gab man die Partie zu Beginn des zweiten Durchgangs aus der Hand, um schließlich mit einer 1:2-Niederlage vom Platz zu gehen.

Vom Ländervergleich im Osten Polens berichtet Marius Thiemann.