26.09.2018 16:01 Uhr

Rampenlicht: Ex-BVB-Stars treffen nach Belieben

Marc Bartra ist Leistungsträger bei Betis Sevilla
Marc Bartra ist Leistungsträger bei Betis Sevilla

Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute blickt weltfussball auf den Ex-Dortmunder Fanliebling Marc Bartra, der beim Anschlag auf den Mannschaftsbus im April 2017 fast ums Leben gekommen wäre. Ebenso im Fokus sind ein ehemaliger BVB-Jugendspieler und ein früherer Hannover-Stürmer.

"Ich werde nie vergessen, wie glücklich ich bin, für Barça, Dortmund und jetzt für Real Betis gespielt zu haben", blickte Bartra erst kürzlich im Gespräch mit dem Portal "The Players Tribune" auf seine bisherige Karriere zurück. Der 27-Jährige weiß seit dem Anschlag auf den Dortmunder Teambus vor dem Champions-League-Viertelfinale gegen AS Monaco im April 2017, wie schnell alles vorbei sein kann. Er könne seine "erreichten Dinge" nun viel mehr wertschätzen, sagte er.

Etwas, auf das er sicherlich auch stolz ist: Der Spanier erreichte mit seinem Klub Betis Sevilla in der letzten Saison mit einem überragenden sechsten Platz in La Liga die Europa League.

Am letzten Wochenende stand der Innenverteidiger beim Ligaspiel gegen Athletic Bilbao wie gewohnt in der Startelf. Zunächst sah es für Bartra und Co. gar nicht gut aus: Bis zur 51. Minute lag Betis mit 0:2 zurück. Doch in der 51. Minute weckte der Ex-Borusse seine Mannschaft mit einem wunderschönen Fernschusstor auf. Der Beginn einer Aufholjagd, die Sergi Canales wenig später mit dem Treffer zum 2:2 krönte.

In Dortmund konnte Bartra in eineinhalb Jahren immerhin fünf Mal einnetzen. Nicht nur deshalb hat der sympathische Verteidiger einen Platz in den Herzen der Dortmunder Fans sicher. Immer wieder äußerte er sich positiv über seine kurze, aber bewegende Zeit bei den Schwarz-Gelben.

So auch als Paco Alcácer Ende August zum BVB wechselte. Via Twitter wünschte er seinem Kumpel "viel Glück" beim neuen Verein: "Ich bin mir sicher, dass du es genießen wirst, für diese Mannschaft zu spielen, in der Bundesliga zu spielen und vor allem für diese Fans zu spielen".

Früherer BVB-Jugendspieler in überragender Form

Weniger überzeugen konnte beim BVB Yasin Öztekin. Lediglich 26 Minuten spielte der Deutsch-Türke im Profiteam der Borussia. Dort konnte sich der Offensivspieler letztlich nicht durchsetzen und spielte stattdessen fünf Jahre lang in der zweiten Mannschaft.

Sein Abschied aus Dortmund fiel ihm dennoch schwer: "Dortmund war mein Leben. Leider habe ich nie eine echte Chance bekommen. Ich musste mich entscheiden, wie es weitergehen soll".

Über mehrere Stationen in der Türkei, unter anderem bei Galatasaray, landete Öztekin im Sommer in Izmir bei Göztepe. Sportlich mag der Wechsel für den Mittelfeldakteur ein Rückschritt sein, doch bei seinem neuen Verein ist er unumstrittener Stammspieler.

Das Vertrauen seines Trainers setzte er direkt in Zählbares um: Drei Tore und eine Vorlage in den ersten sechs Partien - das sind schon jetzt mehr Scorerpunkte als in der kompletten letzten Saison bei Galatasaray.

Allein am letzten Spieltag gegen Trabzonspor erzielte Öztekin beide Tore zum 2:1-Sieg und fertigte damit seinen Ex-Klub im Alleingang ab. Trainer Bayram Bektas ist von seinem Neuzugang begeistert: "Er war der Mann des Spiels. Er ist ein besonderer Spieler."

Ex-Hannoveraner erzielt ersten Hattrick seiner Karriere

Im Gegensatz zu Öztekin schaffte es Artur Sobiech, sich in der Bundesliga zu etablieren. 98 Bundesliga-Einsätze und 18 Tore standen nach sechs Spielzeiten in Hannover zu Buche. Bei den 96-Fans war Sobiech dank seines leidenschaftlichen Einsatzes überaus beliebt.

Nach sieben Jahren in Deutschland, eines davon in Darmstadt, kehrte Sobiech im Sommer in seine Heimat zurück und schloss sich Lechia Danzig an. Mit Erfolg: Am vorigen Wochenende erzielte der 28-Jährige den ersten Hattrick seiner Karriere. Die drei Tore binnen 17 Minuten im Ligaspiel gegen Zaglebie Lubin reichten dennoch nicht zum Dreier - das spektakuläre Spiel endete 3:3.

Nach dem frustrierenden Unentschieden zeigte sich der polnische Ex-Nationalstürmer enttäuscht: "Keiner von uns hat ein solches Szenario in Erwägung gezogen. Im Sport ist alles möglich und es wurde in diesem Spiel bestätigt".

Mit seinem neuen Arbeitgeber Lechia liegt Sobiech trotz des verspielten Sieges auf einem überraschend starken zweiten Platz der Ekstraklasa und ist damit mittendrin im Titelkampf.

Rune Pentzek