27.09.2020 08:26 Uhr

Rapid nach Arbeitssieg erster Salzburg-Verfolger

Rapid bleibt nach dem Sieg gegen St. Pölten Salzburg auf den Fersen
Rapid bleibt nach dem Sieg gegen St. Pölten Salzburg auf den Fersen

Rapid bleibt dem weiter zwei Punkte entfernten Titelverteidiger und Tabellenführer Salzburg in der Bundesliga auf den Fersen. Die Hütteldorfer sind nach dem mühevollen 2:1 am Samstag bei St. Pölten und dem zweiten Saisonsieg auch nach der dritten Runde unbesiegt. "Es war ein verdienter Arbeitssieg. Ohne Arbeit geht da gar nichts", sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer nach dem Erfolg über seinen zuvor ebenfalls noch ohne Niederlage gewesenen Ex-Club.

>> Spielbericht: SKN St. Pölten gegen SK Rapid Wien

Den frühen Führungstreffer von St. Pöltens Aktivposten Dor Hugi (6.) steckten die Gäste gut weg. Der frühe Doppelschlag von Taxiarchis Fountas (15.) und Ercan Kara (17./Elfmeter) brachte am Ende vor etwas mehr als 1.500 Zuschauern in der NV Arena die Entscheidung. "Es war wie so oft, die Mannschaft ist erst aufgewacht, als sie einem Rückstand nachgelaufen ist. Die Spieler haben dann aber gezeigt, was sie drauf haben und die Partie umgedreht. Wir haben einige Male das 3:1 auf dem Fuß gehabt, aber die Chancen nicht genützt. Das ist das, was man der Mannschaft vorwerfen muss. So haben wir bis zum Schluss zittern müssen", resümierte der Burgenländer.

Steigerung nach Sturm-Spiel

Gegenüber dem jüngsten 1:1 bei Sturm Graz sei die Leistung "sicher besser" gewesen. Fountas erwies sich einmal mehr als Torgarant, traf zum dritten Mal in dieser Ligasaison. "Taxi will Tore schießen, das ist eine gute Geschichte, aber ich glaube, dass er noch besser sein kann, wenn er den ein oder anderen Mitspieler auch hin und wieder sieht. Aber ich bin froh, dass ich ihn habe", sagte Kühbauer über den griechischen Offensivspieler.

Statt auf einen Doppelpack zu gehen, überließ Fountas den Elfmeter überraschend Kara. "Ich muss ehrlich sagen, das haben wir nicht besprochen. Sie sind alt genug", so der Rapid-Coach. So kam der Stürmer zu seinem ersten Meisterschaftstreffer 2020/21, aus dem Spiel heraus fehlte bei ihm bei einigen Aktionen die Effizienz.

Auch für die Hausherren wären mehr Treffer möglich gewesen, im Gegensatz zur Torgala bei der Admira (5:0) fehlte die Kaltschnäuzigkeit. Das war nur ein Mitgrund für die erste Niederlage. Der erste Gegentreffer wurde durch einen unnötigen Ballverlust eingeleitet, beim Elfmeter hätte Goalie Christoph Riegler Rapids Thomas Murg nicht zu Fall bringen müssen. "Wir waren zwei Minuten unaufmerksam", ärgerte sich Innenverteidiger Manuel Maranda.

Ibertsberger mit gespaltener Meinung

Die Analyse von Coach Robert Ibertsberger fiel zweigeteilt aus. Einerseits könne man mit der Leistung zufrieden sein, da man sich gegen eine im Vergleich zum Sturm-Spiel verbesserte Rapid-Elf auf Augenhöhe bewegt habe. Andererseits stehe man mit null Punkten da. "Leider haben uns zwei Minuten um die Früchte der Arbeit gebracht. Die Gegentore sind zu leicht passiert. Wahrscheinlich wollten wir auch zu viel, und wenn man etwas überpowert, dann kommt so etwas raus", meinte der 43-Jährige.

Sein Team fiel vorerst auf Rang drei zurück. Punktgleich dahinter ist WSG Tirol. Dem Vorsaison-Schlusslicht gelang mit einem 2:0 bei Altach der erste Sieg. Wieder gingen die Tiroler früh in Führung, diesmal brachten sie die drei Punkte aber ins Trockene - dank dem 35-jährigen Zlatko Dedic (6., 64.). "Die vier Punkte tun uns gut. Wobei euphorisch werde ich nicht, weil letztes Jahr haben wir auch nach drei Runden vier Punkte gehabt - das Ende der Geschichte wissen wir alle. Aber ich glaube, es ist ein bisschen ein anderer Auftritt als letztes Jahr, und das kann uns positiv stimmen", analysierte WSG-Trainer Thomas Silberberger.

Altach hat den Start hingegen verpatzt, nur ein Punkt steht auf der Habenseite. "Wir sind nicht als Mannschaft aufgetreten, nicht als Einheit. Das Kämpfen bis zum Gehtnichtmehr für einen Punkt, das hat mir gefehlt", meinte Coach Alex Pastoor im Sky-Interview. Die erste Hälfte sei zwar nicht gut genug, aber noch okay gewesen. "In der zweiten Halbzeit ist all unsere Energie weggefallen und damit war das Spiel grauslich", ärgerte sich der Niederländer. Vor der Länderspielpause gibt es noch eine Möglichkeit zu siegen, am 4. Oktober tritt man bei Sturm Graz an.

apa