04.12.2020 12:51 Uhr

England freut sich über Fan-Rückkehr: "Schönes Zeichen"

Jürgen Klopp freut sich die Rückkehr von Teilen der Fans
Jürgen Klopp freut sich die Rückkehr von Teilen der Fans

Die Fans sind zurück auf der Insel. Nach der Rückkehr der Anhänger im Europacup beim FC Arsenal freuen sich auch Jürgen Klopp und der FC Liverpool endlich wieder auf Stimmung an der Anfield Road.

Jürgen Klopp wird sich freuen, wenn "You'll Never Walk Alone" nicht mehr nur vom Band kommt. Wie in zahlreichen anderen englischen Stadien kehren an diesem Wochenende auch beim FC Liverpool die Fußball-Fans nach einer gefühlten Ewigkeit zurück - und ihr Gänsehaut-Gesang bei der legendären Klubhymne fehlte. Natürlich sind es erst einmal lediglich 2000 Anhänger an der Anfield Road, die ihr Team am Sonntag (20.15 Uhr) gegen die Wolverhampton Wanderers zum Sieg brüllen wollen. Aber besser als nichts.

Klopp: "Hoffe, es ist nur der erste Schritt"

"Ich habe als Spieler wahrscheinlich selten vor mehr als 2000 Fans gespielt", sagte Liverpool-Coach Klopp schmunzelnd unter der Woche mit Verweis auf seine eigene Karriere als Kicker, die er in den unteren Ligen Deutschlands etwa bei Viktoria Sindlingen, Rot-Weiß Frankfurt und natürlich dem FSV Mainz 05 verbracht hatte. Die 55.000 Menschen, die sonst ins Anfield Stadium strömen, wiegen "2000 Glückliche", wie Klopp sie nannte, aber nicht auf.

Einen taktischen Vorteil in der Partie gegen die Wolves sieht er daher kaum. "Es ist ein schönes Zeichen, dass diese Dinge möglich sind, und ich hoffe, es ist nur der erste Schritt. Das ist meine größte Hoffnung", so Klopp. Ende November hatte Großbritanniens Premierminister Boris Johnson die Fan-Rückkehr angekündigt, zum 2. Dezember wurde der totale Zuschauerausschluss aufgehoben.

Nach 270 Tagen waren am Donnerstag beim 4:1-Sieg des FC Arsenal gegen Rapid Wien in der Europa League wieder Besucher in einem Premier-League-Stadion. "Ich freue mich sehr, dass die Fans zurück sind und wieder einen großen Unterschied machen", sagte Arsenal-Teammanager Mikel Arteta. So wie in Liverpool durften zunächst 2000 Fans in das Emirates Stadium in London, das eigentlich 60.000 fasst. Wie viele Zuschauer in welches Stadion dürfen, richtet sich nach dem Infektionsgeschehen am Standort.

Großbritannien verzeichnet leicht rückläufige Corona-Zahlen

Die Klubs wurden der Coronagefahr entsprechend drei Risikostufen zugewiesen. Die Höchstzahl von 4000 Fans wurde keinem Verein erlaubt, zehn spielen vor 2000 und zehn vor gar keinen Zuschauern. London ordnete sich - wie Liverpool - auf der mittleren Stufe ein. Bereits am Samstag sollen bei den Begegnungen West Ham United gegen Manchester United und FC Chelsea gegen Leeds United je 2000 Menschen dabei sein. Wie auch bei Arsenals Auswärtsspiel am Sonntag im Derby bei Tottenham Hotspur. Damit dürften viele deutsche Fußball-Fans neidisch auf die Insel blicken.

In der Bundesliga war zum Saisonstart im September in vielen Städten wieder ein gewisser Prozentsatz an Besuchern zurückgekehrt. Anfang November fiel die Fan-Rückkehr aber aufgrund der bis heute hohen Infektionszahlen den strikteren Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie zum Opfer. Während das britische Königreich seine Fallzahlen seit November von in der Spitze über 20.000 laut John-Hopkins-Universität auf zuletzt rund 15.000 an einem Tag drückte, waren es hierzulande gut 23.500.