13.11.2014 18:32 Uhr

Russen wollen Österreich ernst nehmen

Russland bereitet sich in Bad Tatzmannsdorf vor
Russland bereitet sich in Bad Tatzmannsdorf vor

Genauso wie für Österreichs Nationalteam gehen auch bei Gegner Russland die Vorbereitungen auf den EM-Qualifikations-Schlager am Samstag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Wiener Happel-Stadion in die Endphase. Die Truppe von Teamchef Fabio Capello trainierte am Donnerstagnachmittag noch einmal in Bad Tatzmannsdorf und hat sich schon ein genaues Bild von der ÖFB-Auswahl gemacht.

"Sie haben ein starkes Team, spielen mit Leidenschaft, sind technisch gut und hatten zuletzt gute Ergebnisse. Wir müssen sie sehr ernst nehmen", sagte Ersatzgoalie Yuriy Lodygin am Donnerstag nach dem Training. Vom Stil her seien Marc Janko und Co. nahe dran am deutschen Fußball. "Die Einzelspieler haben aber natürlich nicht die Klasse wie die deutschen Spieler", ergänzte der 24-Jährige.

Der Ausfall von ÖFB-Star David Alaba sei sicher kein Nachteil. "Er ist ein wichtiger Spieler, ohne ihn ist die österreichische Mannschaft etwas anders", ist sich der Tormann von Zenit St. Petersburg bewusst. Das weiß auch sein "Sbornaja"-Kollege Sergey Parshivlyuk. "Sein Ausfall wäre für jedes Team ein großer Verlust, weil er für eine der besten Mannschaften der Welt spielt und ein sehr bekannter Spieler ist."

Der Blick der Russen ist aber vordergründig sowieso nicht auf den Gegner, sondern auf die eigene Mannschaft gerichtet. "In den Trainings hat man gesehen, dass wir bereit sind. Wir müssen jetzt schauen, es auch am Samstag auf dem Platz zu zeigen, dass wir unbedingt gewinnen wollen", gab Lodygin die Marschroute vor. Capello kann aus dem Vollen schöpfen, angeschlagene Spieler gibt es nicht.

Parshivlyuk ist ein Freund von Stranzl

Mit fünf Punkten aus drei Spielen sind die Russen alles andere als ideal in die Quali zur Endrunde 2016 gestartet. Vor allem das 1:1-Remis zuletzt vor eigenem Publikum gegen die Republik Moldau gilt es so schnell wie möglich gutzumachen. "Es geht für uns um drei sehr wichtige Punkte, weil wir einige Punkte in Russland verloren haben", weiß Lodygin. Besonderen Druck verspüre seine Mannschaft aber nicht. "Wir in Russland sind Druck gewohnt, das ist normal", betonte der Goalie.

Am Ende will die Capello-Truppe jedenfalls wieder ganz oben stehen in der Gruppe G. "Wir hatten ein schlechtes Ergebnis gegen Moldau und haben dadurch mehr Probleme, aber es bleibt unser Ziel, Erster zu werden", sprach Parshivlyuk Klartext. Gegen die ÖFB-Auswahl sei sein Team in der Favoritenrolle. "Aber sie haben die Fans im Rücken, es wird ein schwieriges Spiel", rechnete der 25-jährige Abwehrspieler von Spartak Moskva mit harter Gegenwehr.

Die Diskussionen um mögliche fehlende Gehaltszahlungen an Teamchef Fabio Capello wollten die Kicker der "Sbornaja" verständlicherweise nicht kommentieren. "Das ist nicht meine Aufgabe", sagte Lodygin. Der Italiener lasse sich jedenfalls nichts anmerken. "Der Trainer zeigt nichts Negatives, unterstützt uns und arbeitet ganz normal", sagte der Russen-Tormann.

Bezug zu Österreich haben übrigens beide Russland-Akteure. Lodygin hat beim griechischen Klub Xanthi in der Vergangenheit mit Ex-ÖFB-Teamgoalie Michael Gspurning zusammengespielt. Parshivlyuk war schon bei Spartak Moskva, als der jetzt für Mönchengladbach tätige Ex-ÖFB-Teamverteidiger Martin Stranzl dort spielte. "Er ist ein Freund von mir", sagte der Rechtsverteidiger.

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apa