15.05.2015 12:21 Uhr

Blatter: Warme Wahlkampf-Endspurt

Beschwor Solidarität und Zusammenhalt: Joseph S. Blatter
Beschwor Solidarität und Zusammenhalt: Joseph S. Blatter

Solidarität und Zusammenhalt - mit warmen Worten hat Amtsinhaber Joseph Blatter zwei Wochen vor der FIFA-Präsidentenwahl für sich geworben und sich als Integrationsfaktor produziert. In einem Brief an alle 209 nationalen FIFA-Mitgliedsverbände beschwor der 79-Jährige ungeachtet aller weltweiten Kritik Solidarität und Zusammenhalt in der Fußball-Familie und verzichtete gleichzeitig in seiner Adresse mit der Überschrift "Zusammen" offenkundig gezielt auf Attacken gegen seine drei Gegenkandidaten.

"Wir müssen vorangehen, indem wir Solidarität miteinander zeigen. Lasst uns unsere Fähigkeiten, unser Wissen und unsere Möglichkeiten für das große Ganze teilen. Diejenigen, die mehr haben, geben denen, die weniger haben. Fußball ist mehr als ein einfaches Spiel: Er gibt Hoffnung, er vereint die Menschen, und er baut Brücken - auch in schwierigen Lagen", schrieb Blatter vor der Wahl am 29. Mai in Zürich.

Einmal mehr betonte der favorisierte Schweizer außerdem programmatische Ziele wie die Bekämpfung von Rassismus und Manipulationen sowie Bemühungen um eine Weiterentwicklung beispielsweise des Frauenfußballs.

Versprechen gebrochen

Blatter, der in den vergangenen Jahren besonders wegen der fragwürdigen Vergabe der WM-Endrunden 2018 nach Russland und 2022 nach Katar schwer unter Beschuss geraten ist, bewirbt sich in Zürich entgegen seiner ursprünglichen Versprechungen um eine fünfte Amtszeit im höchsten Amt des Weltfußballs.

Trotz der weitgehend fehlgeschlagenen Bemühungen um mehr Transparenz in FIFA-Angelegenheiten und des beinahe latent vorhandenen Korruptionsverdachts gegen die FIFA-Spitzenfunktionäre gilt die Wiederwahl des seit 1998 herrschenden FIFA-Bosses als sicher. Der jordanische FIFA-Vizepräsident Prinz Ali bin Al Hussein (Jordanien), der niederländische Verbandschef Michel van Praag und der portugiesische Ex-Weltklassefußballer Luis Figo gelten bei der entscheidenden Abstimmung lediglich als Außenseiter.

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sid