30.05.2015 17:57 Uhr

Windtner will zum Tagesgeschäft übergehen

ÖFB-Präsident Leo Windtner ist erleichtert, dass Europa keinen Startplatz verliert
ÖFB-Präsident Leo Windtner ist erleichtert, dass Europa keinen Startplatz verliert

ÖFB-Präsident Leo Windtner ist erleichtert darüber, dass Europas Startplatz-Kontingent für die Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 nicht reduziert worden ist. "Alles andere wäre auch in keiner Weise nachvollziehbar gewesen", sagte der Oberösterreicher am Samstag.

Kurz zuvor hatte das FIFA-Exekutiuvkomitee entschieden, die Kontinental-Kontingente für die kommenden beiden Endrunden unverändert zu lassen. Europa tritt nun definitiv 2018 mit 13 Teams plus Gastgeber Russland und 2022 in Katar mit 13 Auswahlen an.

Damit wurde der Forderung der UEFA nachgekommen. Eine angedrohte Sondersitzung der europäischen Fußball-Union rund um das Champions-League-Finale am kommenden Samstag in Berlin dürfte daher nicht stattfinden. "Dieses Meeting wird obsolet sein. Wir sollten jetzt wieder zum sportlichen Tagesgeschäft übergehen", sagte Windtner.

"Präsident immer in der Letztverantwortung"

Die Wiederwahl von Joseph Blatter als FIFA-Präsident sei laut dem ÖFB-Boss zur Kenntnis zu nehmen. "Wenn die absolute Mehrheit der FIFA-Familie so abgestimmt hat, ist das irreversibel. Aber wir werden von Europa aus das Thema Sauberkeit und Glaubwürdigkeit intensiv weiterverfolgen", versprach der 64-Jährige und ergänzte: "Blatter hat versprochen, kritische Themen anzugehen. Das erhoffen und erwarten wir auch von ihm."

Windtner fungiert nicht nur als ÖFB-Präsident, sondern auch als Generaldirektor der Energie AG Oberösterreich. Ob er in diesen Ämtern persönliche Konsequenzen ziehen würde, sollten wichtige Mitarbeiter in höchsten Gremien wegen Korruptionsverdachts festgenommen werden? "Das ist schwierig zu vergleichen, weil er beim Exekutivkomitee bis zu einem gewissen Maß von den Nominierungen der Kontinentalverbände abhängig ist", sagte Windtner.

Außerdem meinte der ÖFB-Chef: "Als Präsident ist man immer in der Letztverantwortung. Gewisse Vorgänge sind ihm nicht anzulasten, aber dass er rechtzeitig Schritte hätte einleiten müssen, ist manifest. Jetzt erwarten wir, dass er das endgültig tut."

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apa