United-Trainer Louis van Gaal hat das Playoff-Rückspiel der Champions League beim Club Brugge als das größte in seiner Amtszeit am Old Trafford bezeichnet.

Nach dem Hinspiel in Manchester führen die Red Devils mit 3:1, doch van Gaal weiß wie deprimierend eine Pleite im Jan Breydel Stadion sein kann. Das Kopfballtor von Marouane Fellaini in der Nachspielzeit gibt United zwar einen soliden Zwei-Tore-Vorsprung, aber der Coach warnt sein Team: Die Belgier konnten auch gegen Panathinaikos in der dritten Qualifikationsrunde schon eine 1:2-Niederlage drehen.

Auf die Frage, ob die Begegnung die wichtigste in seinen 13 Monaten bei Manchester sei, antwortete van Gaal: "Ja, denn es ist unser Ziel. In der letzten Saison wollten wir an der Champions League teilnehmen, doch wir haben uns bis jetzt noch nicht qualifiziert. Es ist die vorausgehende Runde, also ist sie sehr wichtig. Brugge hat auch die Griechen zu Hause mit der Unterstützung ihrer Fans 3:0 geschlagen."

Die Sorgen der Trainer

Während United in der Liga bisher nur zweimal treffen konnte, haben sie in einer Playoff-Partie dank eines herausragenden Auftritts von Memphis Depay gleich drei Tore geschossen. Depay knüpfte am Wochenende beim 0:0 gegen Newcastle allerdings nicht an diese Leistung an. Van Gaal meint, dass das Spiel gegen Brugge dem 21-Jährigen zu viel Selbstvertrauen gegeben haben könnte. Dennoch wird er in der Startformation bleiben, während der Einsatz von Schweinsteiger noch in den Sternen steht.

Brugge-Coach Michel Preud’homme ist allerdings vor noch größere Probleme gestellt: Er muss eine Elf aus einem verletzungsgeplagten Kader zusammenstellen. Neben Stefano Denswil, Bjorn Engels, Lior Refaelov, Felipe Gedoz, Bernie Ibini, Brandon Michele und Jose Izquierdo wird auch der Kapitän und Ex-Nürnberger Timmy Simons das Rückspiel nur von der Seitenlinie aus betrachten können. Dafür meldet sich Stürmer Tom De Sutter, welcher anschließend zu Buraspor wechseln wird, fit für das Spiel.

Ein Hoffnungsschimmer für Brugge

Im Hinblick auf das Rückspiel beschreibt Preud’homme das Erreichen der Gruppenphase als "großes Wunder" für den Verein, der seit 2005 nicht mehr in der Hauptrunde der Champions League dabei war. Doch die Statistik spricht für sein Team: Brugge konnte die letzten zehn Heimspiele im europäischen Geschäft alle für sich entscheiden, währen United seine letzten beiden Auswärtsspiele in der Champions League verlor.

Es gibt also Hoffnung für die Belgier, auch wenn der Cheftrainer in der Pressekonferenz vor dem Heimspiel realistisch bleibt: "Bei allem Respekt für Panathinaikos, das Niveau von Manchester United ist nochmal ein ganz anderes. Gegen Panathinaikos hätte uns ein 1:0 gereicht. Können sie mir das letzte Team nennen, das United mit zwei Toren Unterschied besiegt hat?"

Über Wunschgegner in der Auslosung der Champions League am Donnerstag möchte sich van Gaal noch nicht äußern: "Erstmal müssen wir Brugge schlagen, das ist schwierig genug. Also lasst uns warten und sehen, ob wir es in die Champions League schaffen, denn das ist das wichtigste."

afp/wfb