3:0! Wales ist Erster der Gruppe B
Neuling Wales ist mit einem herausragenden Gareth Bale ins EM-Achtelfinale gestürmt und hat Russland zwei Jahre vor der Heim-WM aus dem Turnier gejagt. Die Drachen erteilten der chancenlosen Sbornaja mit begeisterndem Angriffs-Fußball beim 3:0 (2:0) in Toulouse eine Lehrstunde - und feierten den größten Erfolg seit dem Einzug ins Viertelfinale der WM vor 58 Jahren.
🎉 Congratulations, Wales! See you in the round of 16! 👏 🎉#WAL pic.twitter.com/2ZZiq0ADnD
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Für die gebeutelte Sportnation Russland ist das dritte Vorrunden-Aus bei einem großen Turnier hintereinander ein weiterer Schock. Angesichts des blutleeren Auftritts schreit die hilflose Mannschaft nach einem Neuaufbau. Trainer Leonid Slutskiy droht die Ablösung.
Ganz anders "Bales": Angeführt vom 100-Millionen-Mann von Real Madrid, der seinen dritten Turniertreffer erzielte (67.), ließen die Briten nie Zweifel aufkommen. Die Tore von Aaron Ramsey (11.) und Neil Taylor (20.) waren schon vor der Pause Ausdruck einer imponierenden Mannschaftsleistung.
⚽ in all EURO group games:
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Platini '84
Stoichkov '96
Shearer '96
Milosevic '00
Baros '04
V.Nistelrooy '04
BALE '16 pic.twitter.com/7Ckyyhl8hT
Der Schalker Roman Neustädter, bei den ersten Spielen noch in der Startelf der Russen, sah das Grauen diesmal von der Bank aus. Läuferisch überlegen, stark in den Zweikämpfen - Wales spielte vor 28.840 Zuschauern mit den Russen teilweise Katz und Maus.
Ramsey eröffnet den Torreigen
Der starke Ramsey brachte die Drachen nach einem Klassepass von Joe Allen in die Schnittstelle der Viererkette mit einem gefühlvollen Heber über den herausstürzenden Torhüter Igor Akinfeev in Führung. Zuvor hatten die clever pressenden Waliser einen Ballverlust im defensiven Mittelfeld des Halbfinalisten von 2008 provoziert.
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Beim 2:0 erhielt Wales gütige Mithilfe der Sbornaja. Roman Shirokov spitzelte Bale den Ball vom Fuß - genau in den Lauf von Taylor. Der scheiterte zunächst an Akinfeev, verwertete aber den Nachschuss zu seinem ersten Länderspieltor.
Russland ohne Gegenwehr
Die Russen ergaben sich nahezu willenlos ihrem Schicksal. Die einzige Chance der ersten Halbzeit vergab Artem Dzyuba (27.). Immerhin hielten sich zunächst die inzwischen berüchtigten russischen Fans zurück, die von zahlreichen Ordnern bewacht wurden. Das Duell war nach den Krawallen von Marseille als Hochrisikospiel eingestuft worden. Einen Beigeschmack gab es dennoch: Der eigentlich ausgewiesene russische Rechtsaktivist Alexander Schprygin saß frech im Stadion, wurde aber von der Polizei abgeführt.
Slutskiy verfolgte den Untergang seiner Mannschaft reg- und teilnahmslos. Sein Kollege Chris Coleman dagegen beklatschte jeden gewonnen Zweikampf der Waliser und munterte auf. Akinfeev verhinderte in einem Privatduell mit Bale weitere Gegentore, bis der Superstar die fünfte gute Chance nutzte und seine Leistung doch noch krönte.
Als erster Neuling seit 20 Jahren hat Wales die K.o.-Runde bei einer EM erreicht. Vor den Walisern war dieses Kunststück zuletzt Kroatien bei der EM 1996 in England gelungen. Die "Feurigen" scheiterten damals im Viertelfinale am späteren Europameister Deutschland (1:2). Wales trifft am Samstag (18:00 Uhr) im Pariser Prinzenpark auf einen Gruppendritten.