10.07.2016 10:00 Uhr

EM-Top-Elf: Weltstars unter sich

Antoinie Griezmann und Dimitri Payet zählen zu den besten Spielern der EM
Antoinie Griezmann und Dimitri Payet zählen zu den besten Spielern der EM

Die Kür der besten Spieler eines Turniers sorgt immer für Diskussionen - so auch bei dieser EM in Frankreich: Neuer oder Buffon im Tor? Guerreiro oder Hector auf links? Griezmann, Ronaldo, Bale - oder alle drei? Eine Auswahl der besten Elf in der 4-3-3-Formation.

Manuel Neuer (Deutschland): Gewohnt sicherer Rückhalt. Die Nummer 1 des Weltmeisters blieb bis zum 0:2 durch Frankreichs Antoine Griezmann ohne Gegentreffer aus dem Spiel. Parierte beim Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen Italien die Versuche von Leonardo Bonucci und Matteo Darmian.

Joshua Kimmich (Deutschland): Der Turnier-Gewinner aus dem deutschen Team. Bayerns Youngster kam beim Vorrundenabschluss gegen Nordirland zu seinem erst zweiten Länderspiel und brachte Angriffsdrang ein. Zeigte starke Flanken, war aber defensiv noch überfordert. Rechts außen bleibt international eine Problemposition.

Leonardo Bonucci (Italien): Der vergebene Versuch im Elfmeterschießen gegen Deutschland schmälert sein Turnier nur geringfügig. Sicher im Spielaufbau, stark im Zweikampf - der unumstrittene Chef in Italiens Defensive. Entzückte mit seinem langen Pass vor dem Tor von Emanuele Giaccherini gegen Belgien.

Jérôme Boateng (Deutschland): Der beste Abwehrspieler der Welt lenkte souverän, kam lange weder durch wechselnde Nebenleute, noch seine Wadenblessur aus dem Tritt und traf sogar gegen die Slowakei. Leistete sich einen Aussetzer mit dem Handspiel gegen Italien, musste gegen Frankreich verletzt raus.

Raphaël Guerreiro (Portugal): Borussia Dortmund darf sich über einen Transfercoup freuen. Rechtzeitig bevor er seinen Marktwert bei der EM in die Höhe katapultierte, sicherte sich der BVB den in Frankreich geborenen Linksverteidiger von Lorient für rund zwölf Millionen Euro. Ein Gewinn für die Bundesliga.

Aaron Ramsey (Wales): Alleine das Waliser Duell mit Portugal unterstrich den Wert des Arsenal-Profis. Ohne den gesperrten Mittelfeldspieler war der Angriff des Überraschungs-Halbfinalisten nur die Hälfte wert. Ramsey überzeugte mit klugen Pässen und arbeitete auch stark defensiv mit.

Dimitri Payet (Frankreich): Frankreichs EM-Held der ersten Spiele. Fast ein Jahr wurde der zentrale Mittelfeldmann von Coach Didier Deschamps nicht berücksichtigt - und kam dann groß raus. Siegtreffer gegen Rumänien in der 89. Minute, auch Spieler des Spiels gegen Albanien, vorentscheidendes 3:0 gegen Island im Viertelfinale.

Ivan Perišić (Kroatien): Mit seinem Siegtor gegen Spanien trat der frühere Bundesliga-Profi endgültig aus dem Schatten von Kroatiens Topstar Luka Modric. Setzt sich in dieser Topelf nur knapp vor Spaniens Andrés Iniesta und Weltmeister Toni Kroos durch, die auch einen schwächeren Auftritt in ihrer EM hatten.

Cristiano Ronaldo (Portugal): Unglücklicher Beginn: Herabsetzende Kritik an Island ("kleine Mentalität"), verschossener Elfer gegen Österreich. Sein Hackentor gegen Ungarn gehört zu den EM-Highlights, mit der Gala im Halbfinale bestätigte er seinen Status als einer der zwei besten Fußballer der Welt. An der Spitze der ewigen EM-Torjägerliste.

Antoine Griezmann (Frankreich): Mehr Treffer als er schoss bei einer EM bislang nur Michel Platini. Rasanter Antritt, präziser Abschluss, umsichtiger Vorbereiter. Nach dem verlorenen Champions-League-Finale hat Griezmann bei diesem Turnier endgültig den Sprung in die oberste Star-Sparte geschafft.

Gareth Bale (Wales): Im Duell der Superstars von Real Madrid mit Ronaldo vor dem Halbfinal-Aus erst noch im Vorteil. Verwandelte zwei Freistöße direkt, stellte sich immer wieder der Presse, präsentierte sich wie das ganze Team des EM-Debütanten: Charmant mit dem richtigen Maß Aufmüpfigkeit. Er hat Wales die Siegermentalität gebracht.