20.07.2016 12:30 Uhr

Salzburg tankt in Liepāja Selbstvertrauen

Die Bullen gaben in Lettland ganz klar den Ton an, Bernardo spielte erneut ordentlich
Die Bullen gaben in Lettland ganz klar den Ton an, Bernardo spielte erneut ordentlich

Die erste Hürde auf dem Weg zur Champions League hat RB Salzburg am Dienstag genommen. Mit dem 2:0-Erfolg beim FK Liepāja ist auch das Schreckgespenst des totalen Europacup-Blackouts vertrieben, zumindest ein Platz im Playoff der Europa League ist den "Bullen" nun sicher. Salzburg-Trainer Óscar Garcia zeigte sich angetan und monierte nur die Chancenauswertung: "Daran müssen wir noch arbeiten."

Was Óscar beim Salzburger Sieg vor 3.633 Zuschauern im "Schmuckkästchen" von Liepāja sah, durfte dem Spanier jedenfalls durchaus gefallen. "Wir haben schon in der ersten Hälfte viele Chancen kreiert", freute sich der Spanier, der die Mannschaft in der exakt selben Aufstellung wie im Hinspiel aufs Feld geschickt hatte.

Der große Kader bringt Möglichkeit zur Rotation

Ungewöhnlich für Óscar, dessen Liebe zur Rotation schon im Frühjahr erkennbar war und der am Freitag beim Cupspiel in Steyr gleich an zehn Positionen Änderungen vorgenommen hatte. Der einzige Spieler, der sowohl in Steyr als auch beim Rückspiel gegen Lettlands Meister in der Startelf stand, war der Brasilianer Bernardo, der im zentralen Mittelfeld wieder eine gelungene Vorstellung zeigte.

In Salzburg ist man überzeugt, dass die Tiefe des Kaders Früchte tragen wird, ganz im Gegenteil zur Vorsaison, als nicht zuletzt angesichts mehrerer Ausfälle der Europacup in einem Desaster endete. So traten diesmal etwa Ex-Rapidler Stefan Stangl und der Deutsche Marc Rzatkowski die Reise ins Baltikum noch gar nicht an. Auch Flügelstürmer Wanderson ist aufgrund ausstehender Spielgenehmigung noch zum Zuschauen verdammt.

Angesichts dieser Kaderdichte soll zumindest der Einzug in die Gruppenphase der Europa League geschafft werden. Und das - wird Sportdirektor Christoph Freund nicht müde zu betonen - würde schon den gesetzten Zielen genügen.

18. ungeschlagenes Pflichtspiel in Folge unter Óscar

Ernsthaftigkeit und Wille der "Bullen", im Herbst auch international unterwegs zu sein, war am Dienstag jedenfalls nicht zu übersehen. "Wir haben hart dafür arbeiten müssen, um in die nächste Runde zu kommen. Wenn du in solchen Spielen wie heute nicht hundert Prozent gibst, kannst du eine Überraschung erleben", atmete Óscar nach dem 18. ungeschlagenen Pflichtspiel en suite auf.

Auch bei den Spielern war die Erleichterung nach dem Sieg in Lettland hörbar. "Man hat wieder gesehen, dass man niemanden unterschätzen darf", meinte Konrad Laimer. Mit sich und der Mannschaft war auch er zufrieden. "Sie haben wieder gut verteidigt, aber wir waren viel besser als der Gegner und haben verdient gewonnen", betonte der 18-Jährige, der zeigte, warum er vom Verein keine Freigabe für die U19-EM bekommen hatte.

Das Ergebnis hätte sogar noch etwas höher ausfallen können. Auch Valon Berisha, der sein Team in der 35. Minute mit dem 1:0 auf die Siegerstraße gebracht hatte, kam zu diesem Schluss. "Wir hätten viel mehr Tore schießen können", sagte der Norweger, zeigte sich aber ansonsten angetan und blickte dem Bundesliga-Aufakt am Samstag mit dem Auswärtsspiel gegen Sturm Graz zuversichtlich entgegen: "Überlegen ist ein gutes Wort. Die erste Hälfte war bisher unsere beste."

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apa/red