22.08.2016 17:22 Uhr

Salzburg bangt um Torgarant Soriano

Salzburg-Kapitän Soriano konnte zuletzt nur verletzt zusehen
Salzburg-Kapitän Soriano konnte zuletzt nur verletzt zusehen

Meister RB Salzburg bangt ausgerechnet vor dem wichtigsten Spiel des Jahres weiter um den Einsatz seines Topstürmers. Kapitän Jonatan Soriano ist für das Playoff-Rückspiel der Champions League am Mittwoch (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Dinamo Zagreb fraglich. Seit seiner beim 1:1-Remis im Hinspiel erlittenen Oberschenkelverletzung hat der Spanier fast ausschließlich regenerativ trainiert.

Soriano laboriert laut Vereinsangaben an muskulären Problemen im Oberschenkel. Sein Einsatz dürfte zum Wettlauf gegen die Zeit werden. Im Hinspiel war er nach dem Wechsel durch Fredrik Gulbrandsen ersetzt worden. Der 23-jährige Norweger, der schon am Wochenende in der Bundesliga beim 3:1-Sieg gegen Mattersburg als Solospitze begonnen hatte, dürfte auch gegen Zagreb als erster Soriano-Ersatz bereitstehen.

Der ein Jahr ältere Munas Dabbur ist zwar im Sommer als Schweizer Torschützenkönig zu den "Bullen" gestoßen, als Mittelstürmer hat der Israeli aber noch nicht agiert. Neben Soriano hat Salzburg-Trainer Oscar Garcia, der in Mattersburg zahlreichen Stammspielern eine Pause gönnte, keine größeren Sorgenkinder. Einzig die Langzeitverletzten Paulo Miranda (Knöchelblessur), Marc Rzatkowski (Oberschenkelprobleme) und Smail Prevljak (Knieverletzung) fehlen.

(K)Ein Heimvorteil

Bis Montagmittag waren laut Salzburg-Angaben lediglich 14.000 Karten für das Topspiel verkauft. Dabei geht es für die Salzburger erstmals im Entscheidungsspiel vor eigenem Publikum um den Einzug in die Königsklasse. In den acht bisher vergeblichen Anläufen seit 2005 hatte man fünfmal die letzte Runde erreicht, dort im Rückspiel aber immer auswärts antreten müssen.

Die Spieler wissen, was am Mittwoch in Wals-Siezenheim auf dem Spiel steht. "Für mich hätte es eine Riesenbedeutung", sagte ÖFB-Teamspieler Valentino Lazaro über den möglichen erstmaligen Einzug in die Königsklasse. "Als ich klein war, hatte ich zwei Ziele - in der Champions League zu spielen und im Nationalteam. Es wäre ein Traum, wenn das mit 20 Jahren Realität wird."

Lazaro hatte im Hinspiel per Kopf seinen ersten Europacup-Treffer erzielt. Es könnte ein besonders wertvoller sein. "Das Auswärtstor war sehr wichtig. Ich war riesig glücklich, dass mir das gelungen ist", sagte der Mittelfeldspieler. Das Tor in die Champions League ist damit offen. "Die Chancen sind gut, aber wir brauchen eine absolute Topleistung."

Seit dem Wochenende gilt der volle Fokus der Salzburger den Kroaten. "Wir werden alles dafür tun, den Traum von der Champions League Wirklichkeit werden zu lassen", versicherte Lazaro. "Für mich ist es das Spiel des Lebens. Wenn man so oft knapp davor war, dann will man es auch schaffen. Jetzt haben wir die große Möglichkeit."

Geldregen für den Ligakrösus

Ein Aufstieg wäre für die Salzburger auch viel Geld wert. 14 Millionen Euro an Fixprämie würden sie alleine für den Einzug in die Gruppenphase der Champions League kassieren - zwölf Millionen wie jedes andere Team als Startgeld und zwei Millionen für die Teilnahme am Playoff. Dazu kommen noch die noch nicht feststehenden Einnahmen aus dem "Market Pool" der UEFA.

Sollten die Salzburger als Verlierer gegen Dinamo Zagreb in die Europa League umsteigen, müssten sie sich vorerst mit 5,65 Millionen Euro begnügen. Das Startgeld im zweitwichtigsten Europacup-Bewerb beträgt "nur" 2,4 Millionen Euro. Dazu warten drei Millionen für jedes im Playoff der Champions League unterlegene Team und 250.000 Euro als Kompensationszahlung für jeden nationalen Meister, der nicht die Champions League erreicht.

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>> Das Playoff der Champions League im Überblick 

apa/red